Tasting Notes: St. Kilian, Signature Edition No Six - der erste Schritt in Richtung Standard?

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Vor wenigen Tagen ist die neue Signature Edition No Six von St. Kilian erschienen. Ein Dekonstruktions-Set hilft, die einzelnen Bestandteile besser zu verstehen. Ist die No Six schon ein erster Schritt in Richtung Standard-Abfüllung?

Bild: MM

Signature Edition No Six 

Die sechste Ausgabe der Signature Edition trägt hausintern den Spitznamen "fränkische Edition". Denn hier hat Brennmeister Mario Rudolf tief in die Heimatkiste gegriffen. 

Die heimische Gerstensorte "Barke" kam hier zum Einsatz, und wurde in  Bamberg von der Mälzerei Weyermann gemälzt. "Barke" zeichnet sich durch besonders dicke Körner aus, die beim Maischen geschmacksintensive, malzig-süße Aromen ergeben. 

Auch bei den Fässern hat die Abfüllung eine heimische Komponente: 30% der Fässer sind ehemalige Spätburgunder-Fässer vom fränklischen Weingut Fürst aus Bürgstadt am Main. 

Bild: Pressefoto


Meinem Sample-Packet lagen neben einer Verkostungsprobe für den neuen "Sigi Six" auch ein Deconstruction-Set bei, also drei Proben der unterschiedlichen Bestandteile, die den "Six" ausmachen. 

Die Fass-Rezeptur im einzelnen:

30% Ex-Spätburgunder-Fässer vom Weingut Paul Fürst, Bürgstadt, Burgunderfässer, 228 Liter, French Oak

25% Ex-Bourbon-Fässer von Old Forester, USA, American Standard Barrel, 190 Liter, American White Oak

45% Ex-Rye-Fässer von Early Times, USA, 1901 American Standard Barrel, 190 Liter, American White Oak

Bild: MM

Meine Tasting Notes:

St. Kilian, Signature Edition No 6

Farbe: helles gelb

Aroma: kräftige Malz- und Vanillearomen, Zitrusfrüchte, vor allem Mandarinen, Litschi, Mandeln, trockene Johannisbeeren und Karamell. 

Geschmack: überraschend kräftige Röstaromen, leicht ölig und geschmeidig

Nachklang: mittellang, mit einer trockenen Tannin-Note im Abgang

Fazit: schöner und leichter Einsteiger-Whisky mit einem sehr gut ausbalancierten Aromenspiel


Kommentar: Noch ist der Whisky recht jung, doch das Potential, das hier schlummert, ist deutlich erkennbar. Die Mischung gefällt mir diesmal besonders gut. Ex-Bourbon-Fässer bringen Körper und cremige Eleganz, die Ex-Rye-Fässer bringen Würze und sorgen für Tiefe und die Ex-Rotweinfässer bringen trockene, beerige Obertöne, die gut mit den kräftigen Malzaromen harmonieren. Die regionale Verbundenheit durch den "fränkischen" Ansatz verleiht ihm zudem auch eine ideelle Wertigkeit. So macht deutscher Whisky Spaß. Lediglich die trockene Tannin-Note im Abgang schmälert das Vergnügen etwas. 

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