Tasting Notes: Der neue Benriach The 12 und Benriach The Smoky Twelve

Werbung wegen Markennennung

Benriach stand jahrelang im Schatten der übermächtigen, sherry-lastigen Whiskys der Glendronach Distillery, die zum gleichen Konzern gehörte. Der neue Besitzer der beiden Brennereien, Brown-Forman, hat offensichtlich beschlossen, Benriach ein neues Image zu verpassen. Der Benriach 12 wurde entsprechend komplett neu gestaltet. Aber ist er jetzt besser geworden?


Über den neuen Benriach 10 hatte ich ja schon vor ein paar Tagen berichtet (siehe Link unten). Heute möchte ich euch den neuen Benriach 12 vorstellen. Seit einigen Wochen ist er jetzt auf dem Markt erhältlich - und hat keine allzu hohen Wellen geschlagen.


Benriach The 12, 46%

Besonderheit: drei verschiedene Arten von Fässern - Ex-Sherry (überwiegend PX), Ex-Bourbon, und Ex-Portwein.

Aroma: im ersten Eindruck leichte Säure, gepaart mit pudriger Süße - ein reizvoller Kontrast. Dann folgt sanfte Eiche, etwas Nektarinenschale, Äpfel, Quitten und Birnen, gefolgt von einem Hauch Vanille.

Geschmack: rund und vollmundig, nussig und wieder mit einem leichten Hauch Eiche. 

Nachklang: mittellang, trocken und warm, mit leichten Tanninen, aber nicht unangenehm.

Fazit: der neue Benriach 12 ist ausgesprochen delikat geworden. Fast scheint es so, als ob man den Geschmack an die pastell-farbene Verpackung angepasst hat. Wer hier einen kraftvollen "Triple-Wood" erwartet, wird enttäuscht werden. Der Einfluss der Ex-Sherry-Fässer ist sehr verhalten, und auch die Portwein-Fässer sind trotz der Puderzuckersüße nicht dominant. 

Hier wurde von allem ein bißchen genommen, und das Ergebnis ist ein behutsamer Speysider, der zwar eine gewisse Tiefe besitzt, aber dennoch sanft behandelt werden will. Der deutsche Mainstream-Geschmack wird hier nicht bedient - ich denke, dass die neue Abfüllung zum derzeitigen Preis von ca. 40 Euro es nach wie vor schwer haben wird, sich gegen den Glendronach 12 durchzusetzen. 



Benriach The Smoky 12 , 46%

Besonderheit: ähnlich wie beim Benriach 12 ist auch hier die Grundlage eine Mischung aus Ex-Bourbon- und Ex-Sherry-Fässern. Statt der Ex-Portwein-Fässer wurden zur Abrundung Ex-Marsala-Fässer verwendet. 

Das Rauchmalz stammt von Crisp Malting, Portgordon, und wurde mit 46 ppm gemälzt. Da Benriach auch über eigene Malzböden verfügt, ist demnächst eine Abfüllung geplant, die ausschließlich aus eigenem Rauchmalz produziert wurde.

Aroma: warme Rauchnoten mischen sich mit Fruchtnoten von Orangen und anderen Zitrusfrüchten. Süßer Syrup liegt über allem.

Geschmack: rund, vollmundig, und dezente Asche auf der Zunge. Die dezenten Eiche-Noten werden vom Rauch geschickt kaschiert. 

Nachklang: mittellang und wärmend, leicht trocken und zart-rauchig

Fazit: Kein Überflieger, aber ein sehr schöner, runder Einstiegs-Whisky mit delikaten Noten und zartem Raucharoma. Wer sich mit den Raucharomen der Insel-Whiskys schwer tut, sollte einmal den Benriach The Smoky 12 probieren. 


(Transparenz-Angabe: Die Samples wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt.)

Mehr zum Thema: Der neue Benriach 10

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Großartiger Launch des 10years Barolo Cask aus der Bushmills Causeway Collection (Germany Exclusive)

Exklusiv für Deutschland: West Cork Small Batch mit Rum Finish

Douglas Laing bringt Scallywag Berlin Edition heraus

Neue Small Batch Abfüllung „Vibrant Stills“ von Wolfburn exklusiv für Deutschland

Glenallachie 35 ab Oktober erhältlich

Neu in der Core Range: Old Perth Double Sherry Wood