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Es werden Posts vom Juli, 2020 angezeigt.

Neuer Abfüller: Feingeist Project One, 8 Jahre, ungenannte deutsche Brennerei, Laphroaig-Cask-Finish, 57,8%

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Die Spirituosenabteilung der Firma Feingeist ist den meisten von euch durch die Aktivitäten von Whisky-Vlogger Pat Hock bestens bekannt. Für 2020 hat sich die Firma neue Projekte vorgenommen und tritt seit kurzem auch als unabhängiger Abfüller auf. Mit "Project One" kam ein Whisky aus einer nicht genannten deutschen Brennerei in die Flasche, der durch eine ungewöhnliche Fassrezeptur auffällt.  Die Firma Feingeist hat sich für 2020 einiges vorgenommen. Auf der Whisky Time Frankfurt, die im Frühjahr noch knapp vor dem Lock-Down stattgefunden hatte, haben Pat Hock und Marco Müller mir bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die geplanten Projekte gegeben. Vor ein paar Tagen habe ich endlich die Zeit gefunden, mich mit Pat zu treffen, der inzwischen auch als Geschäftsführer für Feingeist tätig ist, und habe mich mit ihm über die neuen Projekte und geplanten Veränderungen von Feingeist unterhalten. In den nächsten Tagen werde ich euch darüber mehr berichten, heute möchte ich

Whisky-Wanderung: mit Rhönschotte Gerson durch das Land der offenen Fernen

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Für einen echten Whisky-Nerd gibt es im Urlaub nichts schöneres, als nach Schottland zu reisen. Doch Corona hat in diesem Sommer vielen von uns einen Strich durch die Urlaubsplanung gemacht. Jammern hilft nichts, jetzt müssen Alternativen her.  Um auch in heimischen Gefilden ein bißchen Schottland-Feeling zu haben, bin ich mit Rhönschotte Gerson abseits der Touristenpfade über unbekannte Wege durch die Rhön gewandert. Und natürlich war auch guter Single Malt Whisky im Gepäck.  Als ich Gerson in Fulda treffe, ziehen sich die Regenwolken bereits verdächtig zusammen. Ausgerechnet an diesem Nachmittag will die Sonne nicht so richtig mitspielen. Doch echte Schottland-Fans kann ein bißchen Regen nicht aufhalten, und bei Nieselwetter schmeckt der Whisky bekanntermaßen doppelt so gut. Ausgerüstet mit Regenkleidung und einem großen Rucksack sind wir also losmarschiert. Die meisten von euch kennen Gerson sicherlich aus den einschlägigen Whisky-Foren und Facebook-Gruppen. Whisky und Wander

Sommerwhisky: Penderyn, Einzelfass, German Selection by Schlumberger, gereift in einem White Rum Cask, 50%

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Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung aufgrund von Markennennung. Hand aufs Herz - gehörst du auch zu den Whisky-Genießern, für die ein Whisky nicht dunkel genug sein kann? Immer öfter erlebe ich, dass dunkle Whiskys einen fast schon zwanghaften Kaufreflex auslösen, während die hellen Tropfen unbeachtet bleiben. Doch Farbe sagt nur wenig über Qualität und Alter aus, und wer nur nach Farbe kauft, verpasst so einiges. Auch helle Whiskys können großen Spaß machen. So wie der neue Penderyn aus einem White Rum Cask.  Für eine Rumfass-Reifung ist der vorliegende Whisky erstaunlich hell, und der ein oder andere von euch wird vermutlich vorschnell abwinken. Vielleicht ist das Misstrauen, das viele Whisky-Liebhaber gegenüber hellen Whiskys an den Tag legen, der großen Menge an eher durchschnittlichen Ex-Bourbon-Fass gereiften Abfüllungen geschuldet, die in der Mitte des letzten Jahrzehnts vermehrt auf den Markt kamen, und dann wie Blei in den Regalen liegen blieben. Die Branche hat

Sommerwhisky: Canadian Club 12 / 1975. Pur, auf Eis, oder im Cocktail?

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Canadian Club Whisky gibt es schon seit über 150 Jahren, und bis heute gehört er zur Standard-Ausstattung einer guten Bar. Getrunken wird er meist auf Eis. Doch bei der 12 Jahre alten Abfüllung stellt sich die Frage, ob man ihn nicht vielleicht doch besser pur genießen sollte. Vor allem, wenn die Abfüllung aus dem Jahre 1975 stammt. Könnt ihr euch noch erinnern, was ihr 1963 gemacht habt? Oder 1975? Whisky durfte ich damals noch nicht trinken, dafür war ich noch zu jung, aber dennoch gab es in den 1960 und 1970 Jahren genug aufregendes zu entdecken. Musikalisch war 1963 die Welt noch in Ordnung. Manuela gab  dem Bossanova die Schuld, Conny träumte von der Barcarole in der Nacht, Freddy hoffte, dass der Junge bald wieder kommt, und die Beatles begeisterten mit dem Ohrwurm "She loves you". Auf politischer Ebene waren die Ereignisse jedoch weniger beschaulich: Kennedy erklärte "Ich bin ein Berliner", und wurde wenige Monate später bei einem Attentat ermordet,

Interview: MM im Gespräch mit Christoph Kirsch, Kirsch Import

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Im Portfolio des familiengeführten Unternehmens "Kirsch Import" befinden sich neben Rum und Gin auch bekannte Whisky-Marken wie "Signatory Vintage", "Gordon and MacPhail, "Glenallachie", "Port Askaig" und "Edradour".  Dieter Kirsch, der die Firma 1976 gründete, hat sich schon früh auf den Import von hochwertigen Spirituosen spezialisiert. Inzwischen wird die traditionsreiche Firma in zweiter Generation von Sohn Christoph geführt. Zusammen mit Blogger-Kollegin Petra war ich am Firmenstandort in Stuhr zu Besuch und habe mich mit Christoph über die neuesten Trends der Whisky-Szene unterhalten.  MM im Gespräch mit Christoph Kirsch. Foto: Petra Milde MM: Du hast vor kurzem die Firma "Kirsch Import" übernommen, die von deinem Vater gegründet und sehr lange von ihm dominiert wurde. Gibt es Dinge, die du anders machst oder anders machen willst als dein Vater? Christoph : Grundsätzlich würde ich sagen, dass wir noch m

St. Kilian Signature Edition No. 5 Virgin Oak - eine Vorstufe zum Brennerei-Standard?

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Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung aufgrund von Markennennung. Die fünfte Abfüllung der  Signature Edition von St. Kilian  ist ganz und gar "jungfräulichen" Fässern gewidmet - oder "Virgin Oak", wie die Schotten sagen. Die Melange aus fünf verschiedenen Fassarten haut diesmal kräftig auf die Pauke. Denn Virgin Oak bringt die Aromen ungezähmt und ungezügelt in das Destillat. Wird das die Vorstufe zur kommenden Standard-Abfüllung sein? Die  Abfüllungsreihe "Signature Edition" der deutschen St. Kilian-Brennerei macht richtig Laune. Hier präsentieren die experimentierfreudigen Macher aus Rüdenau verschiedene Ausprägungen, die ihr Whisky je nach Fassreifung oder Malzsorte aufzeigen kann. Ewig wird es diese Reihe nicht geben, sie ist eher als eine Zwischenstation zu verstehen auf dem Weg zur Standard-Range. Nachdem Nr. 1 eine Mischung aus Ex-Bourbon- und Rhum-Argricole-Fässern war, Nr. 2 den süßen Amaronefässern und Nr. 3 + 4 dem Thema Rauch gewidm

Tasting Notes: Waterford Distillery, Single Farm Sample Bottlings

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Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung aufgrund von Markennennung. Seit ein paar Tagen sind die ersten Abfüllungen der irischen Waterford Distillery erhältlich und schlagen mit ihrem neuartigen Terroir-Konzept ziemliche Wellen. Anders als die großen Konzerne setzt die Waterford Distillery ausschließlich irische Gerste ein, und destilliert streng nach Farm getrennt. Denn irischer Whisky soll auch nach Irland schmecken. Über das Terroir-Konzept der Waterford Distillery hatte ich ja schon in meinem Blogpost gestern berichtet (siehe hier ) . Die Idee, dass sich das Terroir geschmacksbildend auf den Whisky auswirkt, finde ich unglaublich spannend. Denn wenn man den Gedanken konsequent zu Ende denkt, bedeutet es, dass jede Farm aufgrund ihrer Boden- und Klimaverhältnisse ein ganz individuelles Geschmacksprofil in ihrer Gerste ausbildet, das man am Ende auch im Destillat schmecken kann. Der deutsche Importeur der Waterford Distillery hat deshalb an verschiedene Blogger Geschmacksp

Terroir matters - Waterford und die Mission des Mark Reynier

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Wenn Mark Reynier über Whisky redet, ist er kaum noch zu bremsen. Es sprudelt aus ihm heraus, ohne Punkt, ohne Komma, ohne Pause, als hätte er zwanzig Jahre lang nur darauf gewartet, endlich über dieses eine Thema reden zu können: Whisky und Terroir.    Die Reaktionen der Whisky-Community sind zwiespältig, und reichen von brüsker Ablehnung bis überschwänglicher Begeisterung. Doch Mark Reynier ist mehr als nur ein kluger Marketing-Stratege. Er ist vor allem ein Visionär.  Wer ihm zuhört, erkennt schnell: seine Ideen haben das Potential, die Whisky-Welt zu verändern. Doch die große Frage ist - wollen wir Kunden das überhaupt? Mark Reynier, Waterford Distillery. Pressefoto. Mark Reynier muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Der ehemalige Teilhaber der Bruichladdich Distillery, Mitbegründer der Firma Murray McDavid und Gründer der irischen Waterford Distillery hat eine ebenso lange wie steile Karriere hinter sich und in der Whisky-Szene gibt es wohl niemanden, der ihn nicht k