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Es werden Posts vom November, 2017 angezeigt.

Tasting Notes: Talisker 25, 2012, 45.8%

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Werbung wegen Markennennung. Talisker. Es gibt wohl kaum eine Range, die mich in den letzten Jahren so sehr beeindruckt hat wie die von Talisker. Nicht jede Abfüllung hat mich wirklich begeistert. Doch als Gesamtpaket habe ich nach wie vor großen Respekt vor den Master Blendern von Talisker.  Vor ein paar Tagen hatte ich nach langer, langer Zeit wieder einmal einen Talisker 25 im Glas. Was soll ich sagen? Nach wie vor unglaublich schön. 2014 hatte ich mit einer whisky-begeisterten Freundin ein großes Talisker-Tasting durchgeführt, mit insgesamt 12 verschiedenen Abfüllungen. Es hatte ein bißchen gedauert, bis ich alle Abfüllungen zusammen hatte, und ein bißchen Glück gehört da natürlich auch dazu. Was ich damals geschrieben habe, hat noch immer Gültigkeit. Talisker hat seine Range in drei Kategorien aufgebaut: "Klassisch", "modern" und "alt". Inzwischen versuchen alle Brennereien mehr oder weniger erfolgreich, sowohl alte als auch neue Whiskyfans

Searching for the true story: The Real Glenlivet

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When British King George IV came to Scotland in 1822, the citizens of Edinburgh painted the whole town red. And even 200 years later, whisky friends all over the world are still full of enthusiasm for this royal visit. Because supposedly Geordie-Boy drank nothing else except Glenlivet. But does this famous marketing tale actually correspond to the truth? Or are we dealing once again with a cleverly woven marketing lore? Let's take a closer look at this popular story about "The Real Glenlivet". King George in Scotland One of the most popular stories when it comes to Glenlivet is the story that King George IV did not want to drink anything other than Glenlivet whisky while visiting Scotland. The literary source for this claim is a small passage in the memoirs of Lady Elizabeth Grant of Rothiemurchus, the daughter of a Scottish Member of Parliament:   " Lord Conyngham, the Chamberlain, was looking everywhere for pure Glenlivet whisky; the King drank nothin

Unter die Lupe genommen #4: Marketing-Märchen (The real Glenlivet)

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Als der britische König George IV 1822 nach Schottland kommt, steht Edinburgh Kopf. Und auch 200 Jahre später sind die Whisky-Freunde dieser Welt noch immer voller Begeisterung über diesen königlichen Besuch. Denn angeblich hat Geordie-Boy nichts anderes außer Glenlivet getrunken. Doch entspricht diese Darstellung auch tatsächlich der Wahrheit? Oder haben wir es wieder einmal mit einer geschickt gewobenen Marketing-Textur zu tun? Schauen wir uns diese beliebte Geschichte um "The real Glenlivet" doch einmal genauer an. King George in Scotland Auch wenn wir es normalerweise nicht zugeben: wir Blogger beeinflussen uns gegenseitig. Als Dirk von der "Maltkanzlei" gestern einen sehr empfehlenswerten First-Fill-Glenlivet von Signatory (Signatory UCF bottled for THE NECTAR, 10yo, 3/2007-10/2017, 1st Fill Sherry HHD #900181) vorgestellt hat, habe ich sogleich in meinen eigenen Vorräten gewühlt und einen "alten" Glenlivet hervorgekram, den ich bis heute lie

Unter die Lupe genommen#3: Bourbon Hogshead (Glen Keith, 26 Jahre, WW8)

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Whisky aus ehemaligen Bourbonfässern kann traumhaft sein. Dennoch sind sie im Vergleich zu Whiskys aus Ex-Sherry-Fässern eher verpönt, und lassen Whisky-Blogger selten in überschwänglichen Taumel geraten.  Die Resonanz auf meine letzten beiden "Unter der Lupe"-Beiträge war enorm - mit einem solch großen  Interesse habe ich gar nicht gerechnet. Ganz herzlichen Dank möchte ich all jenen Lesern sagen, die mit ihren Kommentaren viele interessante Informationen zur Diskussion beigetragen haben. Ein Aspekt, der dabei des öfteren angesprochen wurde, waren die steigenden Preise und die sinkende Verfügbarkeit von Whisky für die kleinen, unabhängigen Abfüller. Gerade sie haben es immer schwerer, in den Zeiten des Hypes und des Preiswahnsinns noch gute Abfüllungen zu bringen. In den nächsten Beiträgen möchte ich deshalb einige Abfüllungen aus diesem Segment genauer unter die Lupe nehmen.   Für meinen heutigen Beitrag habe ich einen 26 Jahre alten Glen Keith aus dem Bourbon-F

Unter die Lupe genommen # 2: Alter (Jura 2006, 8 Jahre)

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In den letzten Jahren haben wir verstärkt sehr junge Abfüllungen gesehen. Manche waren trotz ihres geringen Alters schon richtig gut, andere aber weniger. Auch hier gilt: Genau hinschauen, und sorgfältig differenzieren. Mein exemplarischer Vertreter heute ist ein Grünspecht von der Insel Jura. Die vorliegende Abfüllung ist ein acht Jahre alter Whisky aus der Jura Distillery, der in einem Refill Butt reifte, ich kann nach dieser Zeitspanne also schon einiges an Aromatik erwarten. Der Ehrlichkeit halber sei gesagt, dass sich meine Begeisterung für Jura bisher in Grenzen hielt. Vielleicht ist das der Grund, warum diese Probe schon seit 2 Jahren in meiner Schublade schlummert. Abgefüllt wurde dieser Whisky bereits 2014, aber so richtig Lust habe ich bisher nicht darauf gehabt. Doch er eignet sich wunderbar, um über das Thema "Alter" zu reden. Betrachten wir ihn also unter der Lupe: Isle of Jura, Vintage 2006, 8 Jahre, Hepburn's Choice, Langside Distillers (Hun

Unter die Lupe genommen # 1: Finishing (Tomatin 14 Port Casks)

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Ein gutes Fass-Finish kann einen Whisky deutlich verbessern, und in den letzten Jahren ist es in der Whisky-Branche zu einem beliebten Element der Veredelung geworden. Puristen treibt ein Finish jedoch die Zornesröte ins Gesicht. Warum eigentlich? Der Tomatin 14 Port Wood Finish kann hier etwas Licht ins Dunkel bringen. Wein-Finishing ist seit einigen Jahren ebenso beliebt wie umstritten. Unser Wissen über Wood-Finishing ist in der jüngeren Vergangenheit dank der Aufklärungsarbeit der schottischen Produzenten gewaltig gewachsen, und immer häufiger kommen Whisky-Fans auf die Idee, einem gekauften Whisky noch selbst ein Finish im eigenen Fässchen anzutun. Finishes können zu wunderbaren Ergebnissen führen. Können. Doch wie immer, gibt es auch in diesem Bereich viel Licht und viel Schatten. Echten Whisky-Puristen sind sie ein Dorn im Auge, und sie machen um Finishes einen großen Bogen. Doch warum eigentlich? Um das Für und Wider besser zu verstehen, habe ich diesen Tomatin 14 Port

Irish Renaissance: Wo kommt der ganze Whiskey her?

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In Irland ist Whiskey seit Jahrzehnten eine Frage der Marke, und davon gibt es mehr als reichlich auf der grünen Insel. Brennereien hingegen gibt es kaum. Lange Zeit hat sich niemand daran gestört. Die Zunahme der Marken im Zuge der Irischen Whiskey-Renaissance hat die Branche jedoch aus einer Randposition ins Scheinwerferlicht gerückt. Und nicht alles, was dabei zutage trat, verdient unseren Beifall. Firmen mit wohlklingenden Namen von Brennereien, die gar nicht existieren, sind massiv ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Schauen wir also einmal genauer hin: Wer macht was - und wer macht was nicht? Der irische Whiskey-Markt ist längst nicht so transparent, wie er mitunter erscheinen mag. Und er ist auch längst nicht so vielfältig. Die große Anzahl der vielen Marken suggeriert eine Vielfalt, die es so eigentlich gar nicht gibt. Und so manches schwarze Schaf wirbt mit dem Namen einer Brennerei, die (noch) gar nicht existiert. Doch das kein neues Phänomen. Seit Jahrzehnten werden