Sommerwhisky: Darf man (k)einen Whisky auf Eis trinken?
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Seid gewarnt - Richard Paterson bringt euch um, wenn er euch damit erwischt! Whisky auf Eis gilt als eine der großen Todsünden im Whisky-Zirkus, und ist fast noch schlimmer als irischen Whiskey ohne "e" zu schreiben. Doch die strenge Regel gilt nicht immer: Bei vielen Blended Whiskys ist Eis durchaus erwünscht. Schließlich wurden sie genau dafür gemacht.
Ich weiß einen guten Single Malt durchaus zu schätzen. Und ich habe einige Blended Malts auf meinem Barwagen stehen, die alt, ehrwürdig und traumhaft sind. Ich würde sie niemals auf Eis trinken. Zum einen, weil ich es nicht wagen würde, den Zorn von Dalmores Master Blender Richard Paterson auf mich zu ziehen. Zum anderen, weil es den Geschmack ruinieren würde. Having said that - es gibt Ausnahmen. Glenkinchie zum Beispiel. Oder auch Auchentoshan.
Wenn es im Sommer richtig brütend heiß wird, habe ich gerne kalte Eiswürfel im Glas. Doch es ist gar nicht nötig, seinen Single Malt dafür zu opfern.
Bei Eis kommt mir eine ganz andere Kategorie in den Sinn: Blended Whisky. Denn die wurden genau dafür konzipiert.
Mein liebster Blended Scotch im Sommer ist gar nicht teuer, und ihr könnt ihn in Frankreich fast in jedem Supermarkt finden - William Lawson's.
In Deutschland ist diese Marke weniger bekannt, sie ist vor allem in Frankreich, der Iberischen Halbinsel und Mexico beliebt. In diesen Ländern sind die Temperaturen meist deutlich höher als bei uns, und genau das zeichnet diesen Scotch aus: er ist vor allem bei hohen Temperaturen auf Eis wunderbar.
Das Geheimnis des Blends ist einerseits sein günstiger Preis, und andererseits sein relativ hoher Malt-Anteil, der zum großen Teil aus der schottischen Macduff Distillery stammt. Ebenfalls in der Mischung befinden sich weitere Malts aus dem Bacardi-Konzern, dem die Marke gehört, und Grain Whiskys, die alle einen sehr fruchtigen Grundcharacter haben. Zudem ist der Whisky vollkommen rauchfrei, was ihn auf Eis besonders angenehm macht.
International bekannt geworden ist William Lawson's durch eine groß angelegte Werbekampagne vor einigen Jahren, die mit humorvoll-frechen Videos große Aufmerksamkeit erreichte. Berühmt wurde vor allem der Clip mit einem Gastauftriff von Sharon Stone und einer Parodie auf ihre berühmte "Bein-Szene" aus Basic Instinc. Bis heute ist es einer meiner liebsten Whisky-Werbespots. Falls ihr den Clip nicht kennt, dann googelt unbedingt mal nach William Lawson's und Sharon Stone. oder schaut einfach [hier].
William Lawson's gehört inzwischen weltweit zu den Top Five Blended Whisky Brands, mit fast 3,5 Millionen verkauften 9-Liter-Liefereinheiten pro Jahr. Neben dem einfachen Standard gibt es auch noch eine ein 12 Jahre alte Version sowie eine 13 Jahre alte Sonderabfüllung, die in First-Fill Bourbon-Fässern ein Finish erhielt, und die mit Gewürzen und Vanille infundierte "Super-Spiced" Variante.
William Lawson's ist für mich kein Bar-Whisky, und auch im Cocktail taugt er nicht. Er hat viel zu wenig Wums, um in Mixgetränken glänzen zu können.
William Lawson's ist ein herrlich aromatischer, leichter, unkomplizierter Outdoor-Whisky, auf der Terrasse, im Garten, am Pool, bei hohen Temperaturen. Er mag es heiß, und dann nur auf Eis. Sonst nichts.
Meine Tasting Notes:
William Lawson's Scotch Blended Whisky
a) neat: Vergiss es. Nicht der Rede wert. Und dafür ist er auch nicht gemacht.
b) on the rocks: die schönen Apfel-, Vanille- und süßen Pfirsich-Noten, die man im Glendeveron Single Malt finden kann, hängen schwach über dem Rand des Glases, so wie der Duft eines guten Parfums noch im Raum schwebt, wenn der Träger schon längst gegangen ist. Verantwortlich dafür ist der relativ hohe Malt-Gehalt des Blends, und die Nase freut sich jedesmal, wenn man den Glasrand an den Mund führt. Dazu gesellt sich auch ein bißchen Benzolgeruch, und sorgt dafür, dass die Süße nicht aufdringlich wird. Auf der Zunge ist dieser Blend aromatisch, leicht, spritzig, und kühl.
Fazit:
Ein unprätentiöser, leichter, aromatischer Sommergenuss, ganz ohne große Fisimatenten. Nicht lange quatschen, Eis ins Glas, Whisky drüber, fertig. Und ab in den Liegestuhl. Das Leben darf auch mal einfach sein.
Seid gewarnt - Richard Paterson bringt euch um, wenn er euch damit erwischt! Whisky auf Eis gilt als eine der großen Todsünden im Whisky-Zirkus, und ist fast noch schlimmer als irischen Whiskey ohne "e" zu schreiben. Doch die strenge Regel gilt nicht immer: Bei vielen Blended Whiskys ist Eis durchaus erwünscht. Schließlich wurden sie genau dafür gemacht.
Ich weiß einen guten Single Malt durchaus zu schätzen. Und ich habe einige Blended Malts auf meinem Barwagen stehen, die alt, ehrwürdig und traumhaft sind. Ich würde sie niemals auf Eis trinken. Zum einen, weil ich es nicht wagen würde, den Zorn von Dalmores Master Blender Richard Paterson auf mich zu ziehen. Zum anderen, weil es den Geschmack ruinieren würde. Having said that - es gibt Ausnahmen. Glenkinchie zum Beispiel. Oder auch Auchentoshan.
Wenn es im Sommer richtig brütend heiß wird, habe ich gerne kalte Eiswürfel im Glas. Doch es ist gar nicht nötig, seinen Single Malt dafür zu opfern.
Bei Eis kommt mir eine ganz andere Kategorie in den Sinn: Blended Whisky. Denn die wurden genau dafür konzipiert.
Mein liebster Blended Scotch im Sommer ist gar nicht teuer, und ihr könnt ihn in Frankreich fast in jedem Supermarkt finden - William Lawson's.
In Deutschland ist diese Marke weniger bekannt, sie ist vor allem in Frankreich, der Iberischen Halbinsel und Mexico beliebt. In diesen Ländern sind die Temperaturen meist deutlich höher als bei uns, und genau das zeichnet diesen Scotch aus: er ist vor allem bei hohen Temperaturen auf Eis wunderbar.
Das Geheimnis des Blends ist einerseits sein günstiger Preis, und andererseits sein relativ hoher Malt-Anteil, der zum großen Teil aus der schottischen Macduff Distillery stammt. Ebenfalls in der Mischung befinden sich weitere Malts aus dem Bacardi-Konzern, dem die Marke gehört, und Grain Whiskys, die alle einen sehr fruchtigen Grundcharacter haben. Zudem ist der Whisky vollkommen rauchfrei, was ihn auf Eis besonders angenehm macht.
International bekannt geworden ist William Lawson's durch eine groß angelegte Werbekampagne vor einigen Jahren, die mit humorvoll-frechen Videos große Aufmerksamkeit erreichte. Berühmt wurde vor allem der Clip mit einem Gastauftriff von Sharon Stone und einer Parodie auf ihre berühmte "Bein-Szene" aus Basic Instinc. Bis heute ist es einer meiner liebsten Whisky-Werbespots. Falls ihr den Clip nicht kennt, dann googelt unbedingt mal nach William Lawson's und Sharon Stone. oder schaut einfach [hier].
William Lawson's gehört inzwischen weltweit zu den Top Five Blended Whisky Brands, mit fast 3,5 Millionen verkauften 9-Liter-Liefereinheiten pro Jahr. Neben dem einfachen Standard gibt es auch noch eine ein 12 Jahre alte Version sowie eine 13 Jahre alte Sonderabfüllung, die in First-Fill Bourbon-Fässern ein Finish erhielt, und die mit Gewürzen und Vanille infundierte "Super-Spiced" Variante.
William Lawson's ist für mich kein Bar-Whisky, und auch im Cocktail taugt er nicht. Er hat viel zu wenig Wums, um in Mixgetränken glänzen zu können.
William Lawson's ist ein herrlich aromatischer, leichter, unkomplizierter Outdoor-Whisky, auf der Terrasse, im Garten, am Pool, bei hohen Temperaturen. Er mag es heiß, und dann nur auf Eis. Sonst nichts.
Meine Tasting Notes:
William Lawson's Scotch Blended Whisky
a) neat: Vergiss es. Nicht der Rede wert. Und dafür ist er auch nicht gemacht.
b) on the rocks: die schönen Apfel-, Vanille- und süßen Pfirsich-Noten, die man im Glendeveron Single Malt finden kann, hängen schwach über dem Rand des Glases, so wie der Duft eines guten Parfums noch im Raum schwebt, wenn der Träger schon längst gegangen ist. Verantwortlich dafür ist der relativ hohe Malt-Gehalt des Blends, und die Nase freut sich jedesmal, wenn man den Glasrand an den Mund führt. Dazu gesellt sich auch ein bißchen Benzolgeruch, und sorgt dafür, dass die Süße nicht aufdringlich wird. Auf der Zunge ist dieser Blend aromatisch, leicht, spritzig, und kühl.
Fazit:
Ein unprätentiöser, leichter, aromatischer Sommergenuss, ganz ohne große Fisimatenten. Nicht lange quatschen, Eis ins Glas, Whisky drüber, fertig. Und ab in den Liegestuhl. Das Leben darf auch mal einfach sein.
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