Interview mit Christian Hans Müller (Hanscraft) über sein Bier, das aus dem Whisky-Fass kommt
Vor ein paar Tagen hatte ich bereits über ein Bier berichtet, das der Aschaffenburger Bier-Brauer Christian Hans Müller (Hanscraft) im Whisky-Fass gereift hat. Die Sache hat mich interessiert, und ich wollte mehr darüber wissen. Deshalb habe ich Christian Hans ein paar Fragen zu seinem Bier gestellt. Hier sind seine Antworten:
Christian: Früher war das tatsächlich so, denn zum einen waren die Hygienestandards anders als heute und zum anderen waren in jenen Fässern vorher keine Spirituosen enthalten. Somit wollte man das ohnehin schon sensible und gegenüber Infektionen anfällige Bier keiner Gefahr aussetzen, wenn der Aromaaspekt sowieso unter den Tisch fiel. In unserem Fall war es so, dass gerade das Holz, was jahrelang mit edlem Whiskey in Kontakt war, kaum spannender sein konnte. Denn gerade diesen Charakter wollten wir im Bier haben und das Risiko war es uns wert.
Christian: Unser Bier lag ziemlich exakt vier Monate in den Fässern, die wir aus Irland bekommen haben.
Christian: Das Bier gibt ganz deutliche, süße Aromen erinnernd an Honig und Karamell preis. Diese kommen von der Malzauswahl. Intensiviert werden diese Noten durch den Whiskey und dessen Charakter, der im Fassholz eingesogen war. Das Holz selbst trägt durch seine Gerbstoffe weiter zu einer Aromenvielfalt bei. Das Holzige kommt natürlich von der Eiche.
Christian: Das funktioniert leider immer nur einmal, denn nach dem ersten Mal ist der Effekt weg. Jetzt müsste theoretisch erst wieder für mindestens drei Jahre Whiskey hinein.
Christian: Meines Wissens nach werden sie wieder mit Whiskey befüllt und tragen zu einer weiteren Edition der beliebten Cask Mates Serie bei. Lassen wir uns mal überraschen.
Christian: Ich besitze einen sehr hohen Qualitätsanspruch. Daher ist es mir wichtig, unter für mich besten Bedingungen brauen zu können, meine Kreativität einsetzen zu können und den Leuten zeigen zu können, zu welcher Vielfalt Bier im Stande sein kann.
Christian: Sehr sogar. Da handhabe ich es wie mit dem Bier. Ich genieße die sich bietende Vielfalt und versuche stets neue Dinge zu entdecken. Ob aus Irland, Schottland oder den USA. Jede Herkunft hat so ihren Charme und daher kann ich keinen speziellen Favoriten nennen.
MM: Zunächst eine technische Frage - ich dachte immer, Bierfässer müssen
"gepincht", also mit Fasspech ausgekleidet sein. Das ist hier aber
offensichtlich nicht der Fall?
Christian: Früher war das tatsächlich so, denn zum einen waren die Hygienestandards anders als heute und zum anderen waren in jenen Fässern vorher keine Spirituosen enthalten. Somit wollte man das ohnehin schon sensible und gegenüber Infektionen anfällige Bier keiner Gefahr aussetzen, wenn der Aromaaspekt sowieso unter den Tisch fiel. In unserem Fall war es so, dass gerade das Holz, was jahrelang mit edlem Whiskey in Kontakt war, kaum spannender sein konnte. Denn gerade diesen Charakter wollten wir im Bier haben und das Risiko war es uns wert.
MM: Wie lange wurde das Bier in den Fässern "gefinished", wie es in der
neuzeitlichen Whisky-Sprache so schön heißt?
Christian: Unser Bier lag ziemlich exakt vier Monate in den Fässern, die wir aus Irland bekommen haben.
MM: Das neue Bier kommt unter dem Namen Taithí
Nua in den Handel. Welche Aromen kann ich denn in diesem Bier finden - und welche kommen vom Bier,
welche vom Fass?
Christian: Das Bier gibt ganz deutliche, süße Aromen erinnernd an Honig und Karamell preis. Diese kommen von der Malzauswahl. Intensiviert werden diese Noten durch den Whiskey und dessen Charakter, der im Fassholz eingesogen war. Das Holz selbst trägt durch seine Gerbstoffe weiter zu einer Aromenvielfalt bei. Das Holzige kommt natürlich von der Eiche.
MM: Wie oft werden diese Fässer mit Bier wiederbelegt werden?
Christian: Das funktioniert leider immer nur einmal, denn nach dem ersten Mal ist der Effekt weg. Jetzt müsste theoretisch erst wieder für mindestens drei Jahre Whiskey hinein.
MM: Was wird denn mit den Jameson-Fässern passieren, wenn sie in der Brauerei
ausgedient haben?
Christian: Meines Wissens nach werden sie wieder mit Whiskey befüllt und tragen zu einer weiteren Edition der beliebten Cask Mates Serie bei. Lassen wir uns mal überraschen.
MM:
Was liegt Dir bei der Bier-Produktion am meisten am Herzen?
Christian: Ich besitze einen sehr hohen Qualitätsanspruch. Daher ist es mir wichtig, unter für mich besten Bedingungen brauen zu können, meine Kreativität einsetzen zu können und den Leuten zeigen zu können, zu welcher Vielfalt Bier im Stande sein kann.
MM: Bist du auch Whisky-Genießer? Wenn ja, was sind Deine Favoriten?
Christian: Sehr sogar. Da handhabe ich es wie mit dem Bier. Ich genieße die sich bietende Vielfalt und versuche stets neue Dinge zu entdecken. Ob aus Irland, Schottland oder den USA. Jede Herkunft hat so ihren Charme und daher kann ich keinen speziellen Favoriten nennen.
MM: Wird es in Zukunft weitere Kooperationen mit Jameson oder anderen
Whisky-Produzenten geben?
Christian: Warten wir es mal ab ;-) Ich hatte großen Spaß an der Zusammenarbeit mit Jameson und ich habe auch
das Gefühl, dass es andersherum nicht anders war. Daher bin ich dem gegenüber
sehr offen. Sollen es die Leser entscheiden ;-)
MM: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast für dieses Interview. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg mit dem neuen "Whisky-Bier".
Hier noch ein paar interessante Links:
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