World Whisky: Tasting Notes Waldviertler J.H. Rare Selection Original Rye Whisky Chardonnay / Österreich


Im Niederösterreichischen Waldviertel wird seit Jahrhunderten rund um den Ort Roggenreith Roggen angebaut. Damals hat man vor allem Brot daraus hergestellt. Seit zwei Jahrzehnten  macht man auch Whisky daraus: den Waldviertler Rye Whisky der Whisky-Erlebniswelt J. Haider GmbH. 

Mehr als eine halbe Million Liter Whisky lagern inzwischen in den Fässern der Brennerei, die traditionell aus heimischer Traubeneiche oder Manhartsberger Sommereiche hergestellt werden. Für die neueste Abfüllung wurde ein Chardonnay-Fass vom burgenländischen Weingut Münzenrieder gewählt. 



Foto: MM


Der österreichische Waldviertler Whisky der Firma Haider weist so manche regionale Besonderheit auf. Anders als beim schottischen Whisky wird die Maische nicht geläutert, er wird überwiegend aus Roggen hergestellt und lagert in Fässern aus heimischer Eiche. Der Whisky erhält dadurch ein ganz eigenständiges Aroma-Profil. 

In der Regel lagert das frische Destillat nur drei bis vier Jahre in First-Fill-Fässern, dann muss ab- oder umgefüllt werden, da der Inhalt sonst zu bitter werden würde. Zweitbefüllte Fässer können sechs Jahre lang lagern. Werden die Fässer zum dritten Mal befüllt, werden sie zuvor zerlegt, ausgehobelt und neu ausgebrannt. Danach kann der Whisky acht bis zwölf Jahre in diesen Refill-Fässern verbleiben. 

In der Vergangenheit hat der Waldviertler Whisky auch international große Anerkennung erfahren, und vielfach Medaillen gewonnen. Für die jüngste Abfüllung wurde eine Mischung aus 60% Roggen und 40% Gerstenmalz benutzt, gereift wurde der Whisky in ehemaligen Weinfässern aus dem Burgenland.

Waldviertler J.H. Rare Selection Original Rye Whisky, Chardonnay-Fass (Trockenbeerenauslese), 46% Vol.


Aroma: Süße Fruchtaromen und Blütenduft steigt sofort aus dem Glas empor, süße Orangen, Mandarinen und Puderzucker, grüne Bananen und Ingwer, gepaart mit dem schweren Duft von Kastanienblüten, der schon fast an Parfum erinnert. Doch schnell melden sich die dunkleren Töne: kräftige Brotschnitten, Holzrauch und Sägestaub, Leder und Macadamia-Nüsse.

Geschmack: auf der Zunge zeigt sich die Dominanz der Roggenkörner mit dem typischen Rye-Geschmack nach Lösungsmittel und starken Gewürzen. Nussig, ledrig, mit Anklängen an grün-bittere Tabakblätter und zarte Holzaromen. Leicht bissig und kräftig.

Nachklang: mittellang

MargareteMarie meint:

Man könnte ihn fast für eine Kreuzung aus kanadischem Rye und schottischem Malt Whisky halten. Den Vergleich mit seinen amerikanischen Verwandten braucht dieser vielseitige Bursche aus Österreich nicht zu scheuen - er kann da locker mithalten. Man sollte sich jedoch von der anfänglichen Süße nicht täuschen lassen. Auf der Zunge haut dieser Rye ordentlich auf die Pauke.

Fasslager in der Waldviertler Brennerei. Pressefoto

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