Whisky-Wanderung: mit Rhönschotte Gerson durch das Land der offenen Fernen
Für einen echten Whisky-Nerd gibt es im Urlaub nichts schöneres, als nach Schottland zu reisen. Doch Corona hat in diesem Sommer vielen von uns einen Strich durch die Urlaubsplanung gemacht. Jammern hilft nichts, jetzt müssen Alternativen her. Um auch in heimischen Gefilden ein bißchen Schottland-Feeling zu haben, bin ich mit Rhönschotte Gerson abseits der Touristenpfade über unbekannte Wege durch die Rhön gewandert. Und natürlich war auch guter Single Malt Whisky im Gepäck.
Als ich Gerson in Fulda treffe, ziehen sich die Regenwolken bereits verdächtig zusammen. Ausgerechnet an diesem Nachmittag will die Sonne nicht so richtig mitspielen. Doch echte Schottland-Fans kann ein bißchen Regen nicht aufhalten, und bei Nieselwetter schmeckt der Whisky bekanntermaßen doppelt so gut.
Ausgerüstet mit Regenkleidung und einem großen Rucksack sind wir also losmarschiert. Die meisten von euch kennen Gerson sicherlich aus den einschlägigen Whisky-Foren und Facebook-Gruppen. Whisky und Wandern ist seine große Leidenschaft, und seit einigen Jahren bietet er geführte Wandertouren durch einen der schönsten Landstriche unserer hügeligen Heimat.
In der Rhön liegt die Baumgrenze deutlich niedriger als in den übrigen Mittelgebirgen, weshalb sie gerne als das Land der offenen Fernen bezeichnet wird. Immer wieder bieten sich auf ihren unbewaldeten Bergen herrliche Ausblicke, und die abwechslungsreiche Landschaft ist von lichten Wäldern, einsamen Hochflächen, und stillen Mooren geprägt.
Und vielleicht ist die Rhön tatsächlich der Ort in Deutschland, an dem man Schottland am nächsten ist.
Corona-bedingt hat auch Gerson die vergangenen Monate seine Whisky-Wanderungen absagen müssen, wenngleich in der freien Natur die neuen Regeln zum "Social Distancing" problemlos einzuhalten sind.
Und genau das tut mir an diesem Nachmittag so richtig gut. Ich habe mich ja inzwischen daran gewöhnt, dass ich, sobald ich das Haus verlasse, den sogenannten "Schnuten-Pulli" überstreife. Beim Einkaufen, an der Tankstelle, beim Restaurant-Besuch, die Lippenmaske ist immer dabei.
Um so mehr genieße ich, dass ich auf unserer Wanderung auf den Mundschutz verzichten kann, denn um uns herum ist mehr als genug Platz vorhanden, um den nötigen Sicherheitsabstand einhalten zu können.
Eigentlich kenne ich mich in der Rhön ganz gut aus, doch Gerson führt mich an diesem Nachmittag über Wege, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Wahrscheinlich gibt es nur wenige Menschen, die die Rhön besser kennen. Als Teenager besaß Gerson das erste Mountain-Bike in ganz Fulda, und die Rhön wurde schon bald zu seinem beliebtesten Trainingsrevier. Es gibt wohl keinen Winkel in der Rhön, den er nicht schon mit seinem Bike erkundet hat. "Früher bin ich nie ohne mein Bike aus dem Haus gegangen. Heute gehe ich nie ohne Whisky aus dem Haus", sagt er mit einem Augenzwinkern. Auch alpine Mountainbike-Marathons ist er gefahren. Mit einer Länge von 130 Kilometern und einer Höhendistanz von 5.000 Metern wird den Teilnehmern dabei einiges abverlangt.
Unsere Wanderung in der Rhön ist deutlich weniger anstrengend, und auch für untrainierte Sonntags-Spaziergänger, wie ich es bin, gut zu bewältigen. An einer Schutzhütte machen wir schließlich Rast, und endlich werden auch die Whiskys aus Gersons großem Rucksack ausgepackt. Whisky ist für Gerson ein faszinierendes Getränk: "Whisky wird aus wenigen, einfachen Dingen gemacht. Doch die Herstellung ist wahnsinnig komplex". Im Gepäck hat er immer besondere Abfüllungen. An diesem Nachmittag kommen ein Balvenie 21 Port Wood, Glendronach 2004, Octomore 10.4., Deanston 2006, Port Charlotte Valinch und ein Kilchoman auf den Tisch.
Wasser hat schon immer eine besondere Rolle in Gersons Leben gespielt. Heute ist es das Wasser des Lebens, wie Whisky gerne genannt wird, und früher war es Badewasser. Nach einer Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsmonteur und einigen Jahren Berufserfahrung hat Gerson 1995 seine Leidenschaft für eine gesunde Lebensweise stärker in seinen beruflichen Mittelpunkt gerückt und sich zum staatlich geprüften Meister für Bäderbetriebe weiter gebildet. Vierzehn Jahre war er als Badebetriebsleiter in führender Position tätig, ehe er sich 2014 entschloss, sich als Personality Coach selbständig zu machen.
Seiner Philosophie von einem ganzheitlichen, gesunden und nachhaltigen Lebensstil ist er seither ein gutes Stück näher gekommen. Whisky ist für ihn ein Teil dieser Lebensphilosophie: die eigene Wahrnehmung schärfen, Qualität zu genießen und sich selbst und andere Menschen wertzuschätzen sind Dinge, die ihm wichtig sind. Ehefrau Daniela hilft mit, dass diese Philosophie auch im Alltag umgesetzt werden kann. Als Ernährungsberaterin legt sie großen Wert auf gesunde und ökologisch verträgliche Ernährung. Fleisch aus Massentierhaltung, Eier aus Legebatterien und billigen Schnaps aus dem Diskounter wird es beim Rhönschotten zuhause nicht geben. Und auch auf Kleinigkeiten wird geachtet. Da ist es schon fast selbstverständlich, dass das selbst gebackene Kürbisbrot, das Gerson immer bei seinen Wanderungen mit dabei hat, nicht mit Billigmehl, sondern mit "Bio"-Zutaten gebacken wird.
Die Idee für Whisky-Wanderungen entstand während einer Moonshine-Wanderung, die er als Personality Coach durchführte. Denn beim Wandern in der freien Natur fällt es uns leichter, Ballast abzuwerfen und den Kopf frei zu bekommen.
Inzwischen hat er sich mit seinen Whisky-Wanderungen auch über die Grenzen der Rhön hinaus einen guten Ruf erarbeitet. Sechs bis zehn Kilometer umfassen seine Wanderrouten, je nach Wetter und Laune der Teilnehmer.
Die Strecken führen über schmale Feld- und Waldwege abseits der breiten Tourismus-Wege durch die einzigartige Natur des Biosphärenreservats Rhön, das sich im Dreiländereck von Thüringen, Hessen und Bayern befindet.
Unterwegs gibt es 6 verschiedene, hochwertige Whiskys à 2 cl (bei Islay-Tastings gibt es 8 Whiskys), selbst gebackenes Kürbisbrot, Whiskybutter, passende Käsesorten, Lachs- oder Beefjerky, Rhöner Wurst, verschiedene Schokolade-Sorten, Whisky-Schoko-Kuchen und Wasser. Es ist schon erstaunlich, was alles so in einen großen Rucksack hineinpasst. Und ehrlich gesagt, bin ich heilfroh, dass ich ihn nicht schleppen muss.
Gewandert wird meist am Nachmittag, ab 13.00 Uhr, und die Tour dauert insgesamt etwa fünf bis sechs Stunden. Natürlich gibt es während der Tour auch viele Informationen rund um das schottische Nationalgetränk. Die Kosten für das komplette Paket liegen derzeit bei ca. 80 Euro. Supermarkt-Whiskys kommen selbstverständlich nicht auf den Tisch, es handelt sich durchweg um Abfüllungen aus dem gehobenen Preissegment.
Nach so einer Wandertour hat man meist richtig Kohldampf, und deshalb kann danach noch ein Abendessen im Kenzers Rhönhotel gebucht werden, das für seine hochwertige Küche und seinen fassgereiften Apfelsherry aus Eigenproduktion berühmt ist. Ausgelöst durch die Corona-Einschränkungen steht das Restaurant inzwischen nur noch den Hotelgästen zur Verfügung, die dort auch übernachten.
Doch für Gersons Wandergruppen macht der Restaurant-Chef eine Ausnahme. Natürlich kann man auch im Krenzers übernachten, und die Whisky-Wanderung mit einem kleinen Urlaubswochenende verbinden, das ganz im Zeichen von gesundem Genuss steht. Nach so einer Whisky-Wanderung solltet ihr jedenfalls nicht mehr selbst mit dem Auto nach Hause fahren. Wenn ihr weiter weg wohnt, könnt ihr über Fulda auch gut mit dem Zug anreisen.
Termine für die kommenden Whisky-Wanderungen findet ihr im Internet und bei Facebook, oder ihr ruft einfach bei Gerson an und fragt nach. Seine Telefon-Nummer findet ihr hier: www.experience-coach.de
Weiter unten findet ihr noch ein paar Foto-Impressionen, die euch einen kleinen Eindruck von unserer Tour geben. Ganz hat das Wetter nicht mitgespielt, am Ende sind wir tatsächlich noch ein bißchen nass geworden. Aber in Schottland scheint auch nicht immer die Sonne, und da wir nicht aus Zucker sind, kann so ein Regen auch die Stimmung nicht verderben.
Herzlichen Dank an Gerson für diese wunderbare Whisky-Tour durch die einsamen Höhen der Rhön.
Als ich Gerson in Fulda treffe, ziehen sich die Regenwolken bereits verdächtig zusammen. Ausgerechnet an diesem Nachmittag will die Sonne nicht so richtig mitspielen. Doch echte Schottland-Fans kann ein bißchen Regen nicht aufhalten, und bei Nieselwetter schmeckt der Whisky bekanntermaßen doppelt so gut.
Ausgerüstet mit Regenkleidung und einem großen Rucksack sind wir also losmarschiert. Die meisten von euch kennen Gerson sicherlich aus den einschlägigen Whisky-Foren und Facebook-Gruppen. Whisky und Wandern ist seine große Leidenschaft, und seit einigen Jahren bietet er geführte Wandertouren durch einen der schönsten Landstriche unserer hügeligen Heimat.
In der Rhön liegt die Baumgrenze deutlich niedriger als in den übrigen Mittelgebirgen, weshalb sie gerne als das Land der offenen Fernen bezeichnet wird. Immer wieder bieten sich auf ihren unbewaldeten Bergen herrliche Ausblicke, und die abwechslungsreiche Landschaft ist von lichten Wäldern, einsamen Hochflächen, und stillen Mooren geprägt.
Und vielleicht ist die Rhön tatsächlich der Ort in Deutschland, an dem man Schottland am nächsten ist.
Corona-bedingt hat auch Gerson die vergangenen Monate seine Whisky-Wanderungen absagen müssen, wenngleich in der freien Natur die neuen Regeln zum "Social Distancing" problemlos einzuhalten sind.
Und genau das tut mir an diesem Nachmittag so richtig gut. Ich habe mich ja inzwischen daran gewöhnt, dass ich, sobald ich das Haus verlasse, den sogenannten "Schnuten-Pulli" überstreife. Beim Einkaufen, an der Tankstelle, beim Restaurant-Besuch, die Lippenmaske ist immer dabei.
Um so mehr genieße ich, dass ich auf unserer Wanderung auf den Mundschutz verzichten kann, denn um uns herum ist mehr als genug Platz vorhanden, um den nötigen Sicherheitsabstand einhalten zu können.
Eigentlich kenne ich mich in der Rhön ganz gut aus, doch Gerson führt mich an diesem Nachmittag über Wege, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Wahrscheinlich gibt es nur wenige Menschen, die die Rhön besser kennen. Als Teenager besaß Gerson das erste Mountain-Bike in ganz Fulda, und die Rhön wurde schon bald zu seinem beliebtesten Trainingsrevier. Es gibt wohl keinen Winkel in der Rhön, den er nicht schon mit seinem Bike erkundet hat. "Früher bin ich nie ohne mein Bike aus dem Haus gegangen. Heute gehe ich nie ohne Whisky aus dem Haus", sagt er mit einem Augenzwinkern. Auch alpine Mountainbike-Marathons ist er gefahren. Mit einer Länge von 130 Kilometern und einer Höhendistanz von 5.000 Metern wird den Teilnehmern dabei einiges abverlangt.
Unsere Wanderung in der Rhön ist deutlich weniger anstrengend, und auch für untrainierte Sonntags-Spaziergänger, wie ich es bin, gut zu bewältigen. An einer Schutzhütte machen wir schließlich Rast, und endlich werden auch die Whiskys aus Gersons großem Rucksack ausgepackt. Whisky ist für Gerson ein faszinierendes Getränk: "Whisky wird aus wenigen, einfachen Dingen gemacht. Doch die Herstellung ist wahnsinnig komplex". Im Gepäck hat er immer besondere Abfüllungen. An diesem Nachmittag kommen ein Balvenie 21 Port Wood, Glendronach 2004, Octomore 10.4., Deanston 2006, Port Charlotte Valinch und ein Kilchoman auf den Tisch.
Wasser hat schon immer eine besondere Rolle in Gersons Leben gespielt. Heute ist es das Wasser des Lebens, wie Whisky gerne genannt wird, und früher war es Badewasser. Nach einer Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsmonteur und einigen Jahren Berufserfahrung hat Gerson 1995 seine Leidenschaft für eine gesunde Lebensweise stärker in seinen beruflichen Mittelpunkt gerückt und sich zum staatlich geprüften Meister für Bäderbetriebe weiter gebildet. Vierzehn Jahre war er als Badebetriebsleiter in führender Position tätig, ehe er sich 2014 entschloss, sich als Personality Coach selbständig zu machen.
Seiner Philosophie von einem ganzheitlichen, gesunden und nachhaltigen Lebensstil ist er seither ein gutes Stück näher gekommen. Whisky ist für ihn ein Teil dieser Lebensphilosophie: die eigene Wahrnehmung schärfen, Qualität zu genießen und sich selbst und andere Menschen wertzuschätzen sind Dinge, die ihm wichtig sind. Ehefrau Daniela hilft mit, dass diese Philosophie auch im Alltag umgesetzt werden kann. Als Ernährungsberaterin legt sie großen Wert auf gesunde und ökologisch verträgliche Ernährung. Fleisch aus Massentierhaltung, Eier aus Legebatterien und billigen Schnaps aus dem Diskounter wird es beim Rhönschotten zuhause nicht geben. Und auch auf Kleinigkeiten wird geachtet. Da ist es schon fast selbstverständlich, dass das selbst gebackene Kürbisbrot, das Gerson immer bei seinen Wanderungen mit dabei hat, nicht mit Billigmehl, sondern mit "Bio"-Zutaten gebacken wird.
Die Idee für Whisky-Wanderungen entstand während einer Moonshine-Wanderung, die er als Personality Coach durchführte. Denn beim Wandern in der freien Natur fällt es uns leichter, Ballast abzuwerfen und den Kopf frei zu bekommen.
Inzwischen hat er sich mit seinen Whisky-Wanderungen auch über die Grenzen der Rhön hinaus einen guten Ruf erarbeitet. Sechs bis zehn Kilometer umfassen seine Wanderrouten, je nach Wetter und Laune der Teilnehmer.
Die Strecken führen über schmale Feld- und Waldwege abseits der breiten Tourismus-Wege durch die einzigartige Natur des Biosphärenreservats Rhön, das sich im Dreiländereck von Thüringen, Hessen und Bayern befindet.
Unterwegs gibt es 6 verschiedene, hochwertige Whiskys à 2 cl (bei Islay-Tastings gibt es 8 Whiskys), selbst gebackenes Kürbisbrot, Whiskybutter, passende Käsesorten, Lachs- oder Beefjerky, Rhöner Wurst, verschiedene Schokolade-Sorten, Whisky-Schoko-Kuchen und Wasser. Es ist schon erstaunlich, was alles so in einen großen Rucksack hineinpasst. Und ehrlich gesagt, bin ich heilfroh, dass ich ihn nicht schleppen muss.
Gewandert wird meist am Nachmittag, ab 13.00 Uhr, und die Tour dauert insgesamt etwa fünf bis sechs Stunden. Natürlich gibt es während der Tour auch viele Informationen rund um das schottische Nationalgetränk. Die Kosten für das komplette Paket liegen derzeit bei ca. 80 Euro. Supermarkt-Whiskys kommen selbstverständlich nicht auf den Tisch, es handelt sich durchweg um Abfüllungen aus dem gehobenen Preissegment.
Nach so einer Wandertour hat man meist richtig Kohldampf, und deshalb kann danach noch ein Abendessen im Kenzers Rhönhotel gebucht werden, das für seine hochwertige Küche und seinen fassgereiften Apfelsherry aus Eigenproduktion berühmt ist. Ausgelöst durch die Corona-Einschränkungen steht das Restaurant inzwischen nur noch den Hotelgästen zur Verfügung, die dort auch übernachten.
Doch für Gersons Wandergruppen macht der Restaurant-Chef eine Ausnahme. Natürlich kann man auch im Krenzers übernachten, und die Whisky-Wanderung mit einem kleinen Urlaubswochenende verbinden, das ganz im Zeichen von gesundem Genuss steht. Nach so einer Whisky-Wanderung solltet ihr jedenfalls nicht mehr selbst mit dem Auto nach Hause fahren. Wenn ihr weiter weg wohnt, könnt ihr über Fulda auch gut mit dem Zug anreisen.
Termine für die kommenden Whisky-Wanderungen findet ihr im Internet und bei Facebook, oder ihr ruft einfach bei Gerson an und fragt nach. Seine Telefon-Nummer findet ihr hier: www.experience-coach.de
Weiter unten findet ihr noch ein paar Foto-Impressionen, die euch einen kleinen Eindruck von unserer Tour geben. Ganz hat das Wetter nicht mitgespielt, am Ende sind wir tatsächlich noch ein bißchen nass geworden. Aber in Schottland scheint auch nicht immer die Sonne, und da wir nicht aus Zucker sind, kann so ein Regen auch die Stimmung nicht verderben.
Herzlichen Dank an Gerson für diese wunderbare Whisky-Tour durch die einsamen Höhen der Rhön.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen