Neuer Abfüller: Feingeist Project One, 8 Jahre, ungenannte deutsche Brennerei, Laphroaig-Cask-Finish, 57,8%
Die Spirituosenabteilung der Firma Feingeist ist den meisten von euch durch die Aktivitäten von Whisky-Vlogger Pat Hock bestens bekannt. Für 2020 hat sich die Firma neue Projekte vorgenommen und tritt seit kurzem auch als unabhängiger Abfüller auf. Mit "Project One" kam ein Whisky aus einer nicht genannten deutschen Brennerei in die Flasche, der durch eine ungewöhnliche Fassrezeptur auffällt.
Die Firma Feingeist hat sich für 2020 einiges vorgenommen. Auf der Whisky Time Frankfurt, die im Frühjahr noch knapp vor dem Lock-Down stattgefunden hatte, haben Pat Hock und Marco Müller mir bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die geplanten Projekte gegeben. Vor ein paar Tagen habe ich endlich die Zeit gefunden, mich mit Pat zu treffen, der inzwischen auch als Geschäftsführer für Feingeist tätig ist, und habe mich mit ihm über die neuen Projekte und geplanten Veränderungen von Feingeist unterhalten.
In den nächsten Tagen werde ich euch darüber mehr berichten, heute möchte ich euch zunächst eine Abfüllung vorstellen, die im Frühjahr von Feingeist herausgebracht wurde, und die ich für äußerst spannend halte.
Hinter dem Begriff "Project One" verbirgt sich eine nicht genannte deutsche Brennerei, was ich grundsätzlich schon mal toll finde, denn unabhängige Abfüllungen aus schottischen Brennereien haben wir derzeit in Deutschland weiß Gott genug am Markt, während deutscher Whisky noch immer sehr stiefmütterlich behandelt wird und wenig Beachtung findet.
Natürlich wird immer gerne gerätselt, welche Brennerei sich hinter solchen "Mystery Bottlings" verbirgt. Genannt werden darf der Name nicht, doch allzu viele deutsche Brennereien, die einen 8 Jahre alten Whisky liefern können und mit Kastanien-Fässern arbeiten, gibt es nicht.
Die Fassrezeptur für diesen Whisky fällt durchaus aus dem Rahmen: er reifte nacheinander in Kastanien-, Ex-Bourbon- und Spätburgunder-Fässern. Marco Möller, der bei Feingeist für die unglaublich gut sortierte Spirituosen-Abteilung zuständig ist, hat dem Whisky anschließend noch ein Finish in einem Laphroaig-Cask verpasst. Da bin ich auf das Ergebnis natürlich besonders gespannt.
Meine Tasting Notes:
Feingeist, Project One, 8 Jahre, ungenannte deutsche Brennerei, 57,8%, nicht gefärbt, nicht kältefiltriert, 97 Flaschen.
Nase:
Schon das erste Schnuppern enthüllt kräftige und ungewöhnliche Aromen - das Kastanienfass drängt sich mit herbalen Aromen massiv in den Vordergrund. Der Geruch von Tannenzapfen und altem Leder mischt sich mit Walnüssen und Eukalyptusbonbons. Langsam tauchen auch vertrautere Aromen auf, Vanille und Karamell geben der herben Kraft eine mildere Seite. Frische Sägespäne mischen sich mit pudriger Süße, während zarte Rauchnoten dezent im Hintergrund bleiben.
Geschmack:
Die 57,8% liefern einen kräftiger Antritt, ohne scharf zu sein, dann breiten sich herbale Würze und dunkle Schokolade genüsslich über der Zunge aus. Wer aufmerksam ist, kann eine dezente Aschenote wahrnehmen.
Nachklang:
Mittellang, mit einem warmen Gefühl in der Kehle.
Fazit:
Ein kräftiger Whisky, der durch seine ungewöhnlichen Aromen aus dem Rahmen fällt. Die Reifung im Kastanienfass hat ihm jede Menge herbale Würze mitgegeben, das Bourbon-Fass läßt ihn geschmeidiger werden, die Einflüsse aus dem Weinfass runden das Bouquet ab und das Laphroaig-Fass hat ihm den nötigen Kick verpasst.
Diese Abfüllung ist ein gelungenes Beispiel, dass deutscher Whisky richtig Spaß machen kann. Durch den kräftigen herbalen Einschlag eignet er sich besonders gut während oder nach einem kräftigen Essen. Den kann man ohne Bedenken bei einem gepflegten Grillabend präsentieren.
Die Firma Feingeist hat sich für 2020 einiges vorgenommen. Auf der Whisky Time Frankfurt, die im Frühjahr noch knapp vor dem Lock-Down stattgefunden hatte, haben Pat Hock und Marco Müller mir bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die geplanten Projekte gegeben. Vor ein paar Tagen habe ich endlich die Zeit gefunden, mich mit Pat zu treffen, der inzwischen auch als Geschäftsführer für Feingeist tätig ist, und habe mich mit ihm über die neuen Projekte und geplanten Veränderungen von Feingeist unterhalten.
In den nächsten Tagen werde ich euch darüber mehr berichten, heute möchte ich euch zunächst eine Abfüllung vorstellen, die im Frühjahr von Feingeist herausgebracht wurde, und die ich für äußerst spannend halte.
Hinter dem Begriff "Project One" verbirgt sich eine nicht genannte deutsche Brennerei, was ich grundsätzlich schon mal toll finde, denn unabhängige Abfüllungen aus schottischen Brennereien haben wir derzeit in Deutschland weiß Gott genug am Markt, während deutscher Whisky noch immer sehr stiefmütterlich behandelt wird und wenig Beachtung findet.
Natürlich wird immer gerne gerätselt, welche Brennerei sich hinter solchen "Mystery Bottlings" verbirgt. Genannt werden darf der Name nicht, doch allzu viele deutsche Brennereien, die einen 8 Jahre alten Whisky liefern können und mit Kastanien-Fässern arbeiten, gibt es nicht.
Die Fassrezeptur für diesen Whisky fällt durchaus aus dem Rahmen: er reifte nacheinander in Kastanien-, Ex-Bourbon- und Spätburgunder-Fässern. Marco Möller, der bei Feingeist für die unglaublich gut sortierte Spirituosen-Abteilung zuständig ist, hat dem Whisky anschließend noch ein Finish in einem Laphroaig-Cask verpasst. Da bin ich auf das Ergebnis natürlich besonders gespannt.
Meine Tasting Notes:
Feingeist, Project One, 8 Jahre, ungenannte deutsche Brennerei, 57,8%, nicht gefärbt, nicht kältefiltriert, 97 Flaschen.
Nase:
Schon das erste Schnuppern enthüllt kräftige und ungewöhnliche Aromen - das Kastanienfass drängt sich mit herbalen Aromen massiv in den Vordergrund. Der Geruch von Tannenzapfen und altem Leder mischt sich mit Walnüssen und Eukalyptusbonbons. Langsam tauchen auch vertrautere Aromen auf, Vanille und Karamell geben der herben Kraft eine mildere Seite. Frische Sägespäne mischen sich mit pudriger Süße, während zarte Rauchnoten dezent im Hintergrund bleiben.
Geschmack:
Die 57,8% liefern einen kräftiger Antritt, ohne scharf zu sein, dann breiten sich herbale Würze und dunkle Schokolade genüsslich über der Zunge aus. Wer aufmerksam ist, kann eine dezente Aschenote wahrnehmen.
Nachklang:
Mittellang, mit einem warmen Gefühl in der Kehle.
Fazit:
Ein kräftiger Whisky, der durch seine ungewöhnlichen Aromen aus dem Rahmen fällt. Die Reifung im Kastanienfass hat ihm jede Menge herbale Würze mitgegeben, das Bourbon-Fass läßt ihn geschmeidiger werden, die Einflüsse aus dem Weinfass runden das Bouquet ab und das Laphroaig-Fass hat ihm den nötigen Kick verpasst.
Diese Abfüllung ist ein gelungenes Beispiel, dass deutscher Whisky richtig Spaß machen kann. Durch den kräftigen herbalen Einschlag eignet er sich besonders gut während oder nach einem kräftigen Essen. Den kann man ohne Bedenken bei einem gepflegten Grillabend präsentieren.
Bei meinem Besuch hat mir Pat auch ein geleertes Laphroaig-Quarter-Cask gezeigt. Laphroaig-Fässer geben dem Whisky beim Finish ein besonders dezentes, feines Raucharoma. |
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