Special Releases 2018: Carsebridge 48
Werbung wegen Markennennung.
1851 gab es in Schottland bereits 13 Whisky-Brennereien, die mit kontinuierlichen Brennanlagen Grain-Whisky produzierten. Carsebridge gehörte nicht dazu. Die von John Bald 1797 gegründete Brennerei brannte damals noch mit traditionellen Pot-Stills. Erst ein Jahr später wurde eine Coffey-Still installiert und Carsebridge wurde in den folgenden Jahrzehnten eine der größten Whisky-Brennereien des Landes.
Hintergrund:
1960 errichtete die damalige Distillery Company zwölf flache, einstöckige Lagerhallen auf dem Gelände der Carsebridge Distillery, die zusammen ein Areal von über 20 ha bedeckten. Eine deutsche Branntweinzeitung zeigte sich beeindruckt und meldete, dass damit in der Carsebridge Distillery "doppelt so viel Scotch Whisky zur Reifung eingelagert werden wie im Vereinigten Königreich zur Zeit jährlich verkonsumiert wird. Bei voller Belegung repräsentiert der darin befindliche Whisky unter Einberechnung der Branntweinsteuer einen Wert von rund 200 Millionen Pfund Sterling."
Nur zwei Jahrzehnte später wurde die Brennerei still gelegt, 1992 wurde sie abgerissen. Doch von den damals gut gefüllten Lagerhallen profitieren wir noch heute.
Zum ersten Mal ist eine Abfüllung von Carsebridge in der Reihe der Special Releases erschienen. Es ist mit 48 Jahren auch die älteste Abfüllung von Carsebridge, die bisher erschienen ist. Die Auflage umfasst nur 1.000 Flaschen. Destilliert wurde der Grain Whisky 1970. Gereift in wiederbefüllten Hogsheads aus amerikanischer Eiche. 43,2% ABV.
Was kann ich erwarten:
Single Malt Trinker machen normalerweise einen großen Bogen um Grain Whiskys. Dabei können alte Grain Whiskys ein kleiner Traum sein. 48 Jahre sollten den Whisky dicht und kompakt gemacht haben, und vielleicht auch sehr verschlossen.
Meine Tasting-Notes:
Carsebridge 48, Special Releases 2018, limitiert, 1.000 Flaschen, 43,2% ABV
Farbe: bernstein-gold
Aroma: Die typische Note von Dill und eingelegten Gurken, die ich so häufig bei Grain Whisky finde, ist auch bei diesem Carsebridge stark ausgeprägt und strömt mir sofort entgegen. Zu meiner Überraschung ist der Whisky sehr offen, und gibt sofort eine Vielzahl von Aromen frei. Das Aroma ist reichhaltig, mit zarten Eichenoten, und dezent auch reifen Früchten wie Äpfel, Mandarinen und Clementinen. Darüber liegt dieser unvergleichliche Duft von süßen Bonbons und bunten Farbtöpfen, den ich auch bei vielen Bourbon so sehr liebe. Insgesamt unglaublich satt und prall.
Geschmack: Mild, geschmeidig, und sehr ölig und cremig. Obwohl er als Grain von eher feingliedriger Natur ist, legt er sich überraschend breit und samtig über die Zunge und hinterläßt einen starken Eindruck von Holz und kräutriger Würze, gemischt mit Grapefuit-Weiß und einem floralen Einschlag. Unglaublich süffig.
Nachklang: überraschend lang und warm.
Was ich für mein Geld bekomme:
Aufgrund der geringen Auflage, des Alters, der Seltenheit und einem Preis von ca. 850 Euro ist diese Flasche vor allem für Sammler interessant. Die meisten Flaschen werden verschlossen bleiben. Das ist sehr schade, denn er läßt sich wunderbar trinken. Wer keine Bourbon-Aromatik mag, sollte ihn allerdings meiden. Ich bin sehr glücklich, dass ich ihn zumindest probieren durfte.
Damit ist meine Reihe über die Special Releases 2018 beendet, ich hoffe, ich konnte euch zumindest einen kleinen Eindruck davon verschaffen, was Diageo diesmal abgefüllt hat.
Nächste Woche werde ich es etwas bodenständiger angehen und euch mitnehmen zu einem Besuch auf die Burg Scharfenstein. Denn dort hat vor kurzem ein "Whisky-Erlebniszentrum" seine Pforten eröffnet.
Mehr zum Thema:
Talisker 8
Singleton of Glen Ord 14
Inchgower 27
Pittyvaich 28
Oban 21
Cladach
Caol Ila 15
Caol Ila 35
Lagavulin 12
Carsebridge 48
1851 gab es in Schottland bereits 13 Whisky-Brennereien, die mit kontinuierlichen Brennanlagen Grain-Whisky produzierten. Carsebridge gehörte nicht dazu. Die von John Bald 1797 gegründete Brennerei brannte damals noch mit traditionellen Pot-Stills. Erst ein Jahr später wurde eine Coffey-Still installiert und Carsebridge wurde in den folgenden Jahrzehnten eine der größten Whisky-Brennereien des Landes.
Hintergrund:
1960 errichtete die damalige Distillery Company zwölf flache, einstöckige Lagerhallen auf dem Gelände der Carsebridge Distillery, die zusammen ein Areal von über 20 ha bedeckten. Eine deutsche Branntweinzeitung zeigte sich beeindruckt und meldete, dass damit in der Carsebridge Distillery "doppelt so viel Scotch Whisky zur Reifung eingelagert werden wie im Vereinigten Königreich zur Zeit jährlich verkonsumiert wird. Bei voller Belegung repräsentiert der darin befindliche Whisky unter Einberechnung der Branntweinsteuer einen Wert von rund 200 Millionen Pfund Sterling."
Nur zwei Jahrzehnte später wurde die Brennerei still gelegt, 1992 wurde sie abgerissen. Doch von den damals gut gefüllten Lagerhallen profitieren wir noch heute.
Zum ersten Mal ist eine Abfüllung von Carsebridge in der Reihe der Special Releases erschienen. Es ist mit 48 Jahren auch die älteste Abfüllung von Carsebridge, die bisher erschienen ist. Die Auflage umfasst nur 1.000 Flaschen. Destilliert wurde der Grain Whisky 1970. Gereift in wiederbefüllten Hogsheads aus amerikanischer Eiche. 43,2% ABV.
Was kann ich erwarten:
Single Malt Trinker machen normalerweise einen großen Bogen um Grain Whiskys. Dabei können alte Grain Whiskys ein kleiner Traum sein. 48 Jahre sollten den Whisky dicht und kompakt gemacht haben, und vielleicht auch sehr verschlossen.
Meine Tasting-Notes:
Carsebridge 48, Special Releases 2018, limitiert, 1.000 Flaschen, 43,2% ABV
Farbe: bernstein-gold
Aroma: Die typische Note von Dill und eingelegten Gurken, die ich so häufig bei Grain Whisky finde, ist auch bei diesem Carsebridge stark ausgeprägt und strömt mir sofort entgegen. Zu meiner Überraschung ist der Whisky sehr offen, und gibt sofort eine Vielzahl von Aromen frei. Das Aroma ist reichhaltig, mit zarten Eichenoten, und dezent auch reifen Früchten wie Äpfel, Mandarinen und Clementinen. Darüber liegt dieser unvergleichliche Duft von süßen Bonbons und bunten Farbtöpfen, den ich auch bei vielen Bourbon so sehr liebe. Insgesamt unglaublich satt und prall.
Geschmack: Mild, geschmeidig, und sehr ölig und cremig. Obwohl er als Grain von eher feingliedriger Natur ist, legt er sich überraschend breit und samtig über die Zunge und hinterläßt einen starken Eindruck von Holz und kräutriger Würze, gemischt mit Grapefuit-Weiß und einem floralen Einschlag. Unglaublich süffig.
Nachklang: überraschend lang und warm.
Was ich für mein Geld bekomme:
Aufgrund der geringen Auflage, des Alters, der Seltenheit und einem Preis von ca. 850 Euro ist diese Flasche vor allem für Sammler interessant. Die meisten Flaschen werden verschlossen bleiben. Das ist sehr schade, denn er läßt sich wunderbar trinken. Wer keine Bourbon-Aromatik mag, sollte ihn allerdings meiden. Ich bin sehr glücklich, dass ich ihn zumindest probieren durfte.
Damit ist meine Reihe über die Special Releases 2018 beendet, ich hoffe, ich konnte euch zumindest einen kleinen Eindruck davon verschaffen, was Diageo diesmal abgefüllt hat.
Nächste Woche werde ich es etwas bodenständiger angehen und euch mitnehmen zu einem Besuch auf die Burg Scharfenstein. Denn dort hat vor kurzem ein "Whisky-Erlebniszentrum" seine Pforten eröffnet.
Talisker 8
Singleton of Glen Ord 14
Inchgower 27
Pittyvaich 28
Oban 21
Cladach
Caol Ila 15
Caol Ila 35
Lagavulin 12
Carsebridge 48
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