Tasting Notes: Springbank 10, altes Label, 46%, ohne Farbzusatz, nicht kühlgefiltert

Mit jungen Springbanks tue ich mich mitunter etwas schwer, doch alte Springbanks enttäuschen selten. Auch dieser Springbank 10 mit altem Label gefällt mir richtig gut.


Obwohl die Flasche schon etliche Monate geöffnet ist, hat der Whisky nichts von seiner ursprünglichen Kraft und Frische eingebüßt. Zumindest nicht merkbar. Allzu lange wird die Flasche nicht mehr halten, und deshalb möchte ich noch schnell meine Eindrücke mit euch teilen, ehe die Flasche leer ist.

ohne Wasser: 

Aroma: frische Äpfel und Birnen, Kumquats, Zitronengras und trockenes Heu. Leicht malzig, mit eine Hauch von dunklem Blütenhonig.

Geschmack: volles Mundgefühl, kräftig und rauh, fast bissig.

Nachklang: mittellang, sehr angenehm


mit ein paar Tropfen Wasser: 

Aroma: Die Fruchtnoten werden reifer und mürber, sie verschieben sich zu Winteräpfeln, gekochten Kartoffelschalen, frischer Zitronenzesten und Mandarinen, mit einem Hauch von Pfefferminze.

Geschmack: cremig und weich, volles Mundgefühl, mit Grapefruitschalen

Nachklang: mittellang, angenehm

Fazit: Ein sehr schöner Springbank aus einem Refill-Fass. Keine Vanille- oder Karamellbonbons, kein süßer Wein und kein Holzbrett. Stattdessen eine wunderbare frische Fruchtigkeit. Ich trinke gerne Fassstärken, aber dieser Springbank ist mir auf der Zunge etwas zu bissig. Vielleicht ist das der Grund, warum so viele Männer ihn mögen... ;-) ich bin da eher der Genießertyp, und gebe ein paar Tropfen Wasser dazu. Das schmälert die Aromatik in keinster Weise, aber macht den Whisky cremiger und weniger aggressiv. 

Abgefüllt wurde der Whisky wahrscheinlich in den späten 1990er Jahren oder zu Beginn der Jahrtausendwende. Wer noch eine Flasche auf dem Sekundärmarkt zu akzeptablen Preisen ergattern kann, macht keinen Fehler.


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