Tasting Notes: Caperdonich 18, Small Batch, CP/001, Flasche 14140

Unter dem Namen Glen Grant II wurde die Caperdonich Distillery 1897 als Erweiterung der Glen Grant Distillery errichtet, um schon wenige Jahre später wieder geschlossen zu werden. Im Laufe ihrer Geschichte war sie die meiste Zeit stillgelegt.  2002 wurde sie zum letzten Mal geschlossen, wenige Jahre später wurde die Anlage abgerissen. Doch noch immer sind Abfüllungen von Caperdonich erhältlich.


Die Caperdonich Distillery in Rothes, Speyside, gehört zu den eher weniger bekannten "lost distilleries" in Schottland. Und hätte nicht einstmals die legendäre "Whisky-Pipeline" die Caperdonich Distillery mit der Glen Grant Distillery verbunden, würde heute wahrscheinlich niemand mehr über die Caperdonich Distillery reden.

Endgültig geschlossen wurde Caperdonich 2002, doch die Lagerhallen von Caperdonich waren damals gut gefüllt, und Abfüllungen von Caperdonich sind derzeit noch recht gut erhältlich. 

1937: Die "Whisky-Pipeline" zwischen Glen Grant I und II.

Meine Tasting Notes:

Caperdonich 18, Small Batch, Peated, CP/001, Flasche 14140, American Oak Barrels, non-chillfiltered

Aroma: Sofort begrüßt mich eine heftige Peat-Welle. Dann folgt Malz und eine zitrusfrische Grundnote, ein bißchen so wie Mürbegebäck mit einer Zitronenglasur. Die Peat-Note ist heftig und überlagert alles mit dem Gestank von altem Gummi und ölverschmierten Lappen. Nach einer Weile kommt auch ein schöner Duft von saftigen Äpfeln und frische Ozon-Luft aus dem Jacuzzi dazu. 

Geschmack: sehr vollmundig, leicht würzig, cremig und ölig. Nicht übermäßig komplex, aber schön süffig, mit dem klassischen "Aschenbecher-und-Teer"-Geschmack.

Nachklang: lang, warm, rund, und mit viel Rauch und Teer auf der Zunge.

Fazit: Ok, auf dem Label steht "peated". Ich war trotzdem überrascht, dass dieser Speysider ein echtes Peat's Beast ist. Der könnte glatt von Islay kommen. Strotzt nicht unbedingt vor Komplexität, aber er ist ein sehr schöner, süffiger Whisky aus guten Refill-Bourbon-Fässern.

Danke an Peter für das Sample.

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