Highland Park Freya
In der Pressemitteilung wird Freya als charismatische Göttin der Liebe von überwältigender Schönheit, aber auch als heißblütige und glorreiche Kriegerin bezeichnet. Eine solche Frau imponiert mir, doch es weckt auch Erwartungen: betörend, umwerfend und temperamentvoll stelle ich mir diesen Whisky vor.
Thor, Loki, Freya. Bild: Highland Park |
Farblich scheint die Göttin ganz im Trend zu liegen, denn die grüne Flasche hat im Internet bereits große Wellen der Kreativität freigesetzt, bei Whiskyexperts gibt es [hier] eine gelungene Zusammenstellung der besten Beispiele.
Die grüne Farbe kommt nicht von ungefähr, sie soll die mystische Aurora Borealis symbolisieren, die in nördlichen Winternächten grün am Himmel leuchtet. In der Sagenwelt wird dieses unwirkliche Licht ausgelöst durch Lichtreflexe auf Freyas Federmantel. Auch auf Orkney, der Heimatinsel von Highland Park, kann man angeblich die Aurora Borealis sehen.
Zur Markteinführung Anfang Februar hat man sich dann aber doch vorsichtshalber mit einem Schiff nach Tromso in Norwegen begeben, das berühmt für seine Nordpolarlichter ist. Ansonsten sind die Informationen eher dürftig, über die verwendeten Fassarten beispielsweise wird nichts gesagt.Dass es sich um 100% Ex-Bourbon-Fässer handelt, erfährt man nur im Tasting-Video der Brennerei.
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Higland Park Freya, 51.2%vol., limitierte Auflage
Farbe:
sonnengelb
Aroma:
Der erste Eindruck ist kräftig und dunkel, da präsentiert sich Freya wohl als mächtige Kriegerin. Doch mit der Zeit wird sie weicher, nachgiebiger, milder und süßer, es richt nach Vanille, Liebe und Valentinstag. Ein paar Tropfen Wasser wirken Wunder, frische, sonnengereifte, saftige Südfrüchte tauchen aus der Tiefe des Glases auf, Ananas, Mango und Pfirsiche, die Göttin wird leichtfüßig.
Geschmack:
Hier bestätigt sich der erste Eindruck beim Aroma, Freya kann lieblich sein, doch sie hat durchaus eine dunkle Seite. Alles Süße und Sanfte ist verschwunden, mit Macht und Nachdruck breitet sie sich auf der Zunge aus. Herbe Orangenschale, untermalt von einem leichten Torfrauch. Die Göttin mag nicht, wenn sie warten muss, langes Herumstehen tut ihr nicht gut.
Nachklang:
mittellang, warm, kehlig, und leicht astringierend. Angenehm nachhaltig.
Mein Tip:
Der empfohlene Kaufpreis liegt bei 179,-- Euro, aber unter 200,-- wird sie wohl nicht den Besitzer wechseln. Für einen 15jährigen Whisky ist das kein Pappenstiel. Doch Freya wird ihre Käufer finden, denn sie ist Teil einer aufwändigen, limitierten Serie. Darüber hinaus weckt sie Erinnerungen an die Zeit, als die Männer noch Helden und die Frauen treue Gefährtinnen waren, Erinnerungen an Orkney, an das Meer, an leidenschaftliche Winternächte und an die wilde Schönheit des Nordens.
Ich bin ein Fan von Whiskys mit viel Vanille und frischen Früchten und seit ein paar Tagen steht sie auch in meiner Bar. Direkt neben Queen Margot. Wieviele Whiskys gibt es schon, die den Namen einer Frau tragen?
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