Deutsche Großstädte haben oft einen ganz besonderen Flair. München - oder Minga, wie die Bayern auch manchmal sagen - ist für mich seit jeher geprägt von einer großstädtischen Weltläufigkeit, die gepaart ist mit dem Charme ländlicher Gemütlichkeit.
Und auch auf der Münchner Spirituosenmesse "Finest Spirit", die am vergangenen Wochenende im MVG Museum stattfand, habe ich diesen "Spirit of Minga" gespürt. |
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Bild: MargareteMarie |
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Mit einer Ausstellungsfläche von über 5.000 Quadratmetern und mehr als einhundert Ausstellern gehört die Finest Spirits zu den größten Spirituosenmessen in Deutschland, und alle Spirituosenmarken mit Rang und Namen waren entsprechend vertreten. Aber auch viele kleinere, weniger bekannte Firmen waren da. Trotz der Größe und Erstklassigkeit war das Ambiente gemütlich, ja fast familiär, was natürlich auch an der fast hundert Jahre alten, historischen Halle des Münchner Verkehrsmuseums lag, die in diesem Jahr als Ausstellungsort diente. Zwischen und in alten Straßenbahnen zu sitzen und einen Dram zu verkosten, hat schon seinen eigenen Reiz. Und außerdem finde ich den Ort äußerst passend, denn niemand sollte nach einem solchen Abend mit seinem eigenen Auto fahren wollen.
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Valentinstag auf der Finest Spirit in München. Bild: MargareteMarie |
Weniger schön fand ich, dass es kein "Late-Night-Ticket" gab. Wer abends um 9 Uhr noch eine kleine Runde über die Messe machen wollte, hatte Pech. Man muss trotzdem das Tages-Ticket erwerben. Und das ist mit einem Preis von 20 Euro beileibe kein Schnäppchen. Dementsprechend ging es Freitags Abends auf der Messe eher ruhig zu, es hätten gerne noch ein paar Besucher mehr sein können. Samstags hingegen drängte sich dann das Publikum und es wurde stellenweise schon fast zu voll. Ein "Late-Night-Ticket" zum reduzierten Preis würde mit Sicherheit helfen, die Besucherströme etwas besser zu kanalisieren.
Schlangestehen war unvermeidbar, und das nicht nur einmal. Erst beim Einlass, dann an der Garderobe, anschließend an der Theke für die Tasting-Tickets, und bei der Essensausgabe dann noch einmal. Vor allem der Catering-Bereich war während der Hauptbesucherzeit deutlich überfüllt, viele Gäste haben sich deshalb einfach nur ein Würstchen gekauft und dann im Stehen gegessen. Geht, macht aber keinen Spaß.
Richtig Spaß haben hingegen die Aussteller und ihre Spirituosen gemacht und ich habe auch diesmal viele Highlights entdeckt. Aber noch nie habe ich eine Whisky-Messe so weiblich erlebt wie diese:
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Bild: MargareteMarie |
Die Spezialistin
Global Brand Ambassador
Karen Fullerton weiß alles über die Whiskys von Glenmorangie, die sie weltweit repräsentiert. Für ihr unglaublich lehrreiches Masterclass-Tasting in München hat sie ganz besondere Schätze aus den Lagerhallen der Brennerei mitgebracht, die uns normalerweise verwehrt bleiben.
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Die Nachfolgerin
Bei Bowmore hat sie sich ihre Sporen verdient, seit Mai 2013 ist sie die Chefin der Marketing-Abteilung in der Firma ihres Vaters.
Cara Laing präsentierte auf der Finest Spirits die Produkt-Palette von Douglas Laing &Co. Ltd. Die neueste Abfüllung Scallywag trägt deutlich ihre Handschrift.
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Bild: MargareteMarie |
Die Chefinnen
Eigentlich haben sie Sinologie studiert. Für die Verhandlungen mit dem taiwanesischen Whisky-Produzenten Kavalan hat ihnen ihre Erfahrung mit der asiatischen Kultur enorme Vorteile gebracht.
Jana Schiewer ist als Sales Managerin für den Vertrieb von Kavalan Single Malt Whisky in Deutschland verantwortlich.
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Bild: MargareteMarie |
Die Expertin
Kathrin Baltruschat sprang ein, weil Maggie Miller ihre Stimme schonen muss. Bei ihrem Tasting mit Whiskys des Scotch Single Malt Circles hatte sie alles im Griff. Die Jungs in der Reihe hinter mir waren begeistert. Ich war es auch.
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Die Königliche
Glenmorangie 1971. Gefunden habe ich diese Highland-Königin bei Malt Maniac Peter Pit Krause, am Stand von
Slowdrink.de. Wo sonst?
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Bild: MargareteMarie |
Die Göttliche
Endlich! Kaufen konnte ich sie noch nicht, aber ein Sample hab ich in München bekommen. Freya ist nach Thor und Loki die dritte Sonder-Edition in der Valhalla-Kollektion von Highland Park. Und ich bin neugierig, ob sie wirklich so süß, lieblich und sexy schmeckt, wie sie auf der Flasche aussieht.
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Bild: MargareteMarie |
Die Auferstandene
1986 wurde
Glenglassaugh geschlossen, und lange war ungewiss, ob die Brennblasen je wieder befeuert werden würden. Doch 2008 wurde die Speyside-Brennerei von einer privaten Investorengruppe aufgekauft. Im vergangenen Jahr übernahm Billy Walker (BenRiach Distillery) die Brennerei. Zweiundzwanzig Jahre Stillstand hat Auswirkungen auf die Lagerbestände. Whisky von Glenglassaugh ist heute entweder sehr alt oder sehr jung. Und ein Vergleich von alt und neu ist überaus reizvoll.
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Die Verlorene
Die Brennerei Gerston existiert schon lange nicht mehr, sie wurde 1882 geschlossen. Doch ihr Whisky soll vorzüglich gewesen sein. Die Lost Distillery Company versucht, den Whisky jener Zeit neu zu erschaffen. Sales Manager Andrew Hogan hat mir erklärt, wie und warum man einen verschwundenen Whisky wiederbelebt.
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Bild: MargareteMarie |
Die Versteckte.
Um 10 Uhr abends ist die Messe dann vorbei, aber der Abend ist noch lange nicht zuende. Am Odeonplatz befindet sich ganz versteckt im ersten Stock über Schuhmann's Bar das neu eröffnete "Fleurs du Mal". Diese "Blumen des Bösen" entpuppen sich als äußerst stimmungsvolle, klassische Cocktailbar. Und irgendwie war es auch hier wieder "typisch Minga". Genau der richtige Ort also, um einen Whisky-Abend zu beenden.
Details zu diesen fantastischen Frauen und wunderbaren Whiskys folgen in den nächsten Tagen. Zum Abschluss noch ein paar schöne Bilder:
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Bild: MargareteMarie |
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