Aus Alt mach Neu: Talisker Storm
Dass ich den Auftritt des „Talisker Storm“ in Berlin [hier]
verpasst habe, bedaure ich immer noch. Denn ich halte ihn für eine der
interessantesten Abfüllungen im Flaschenwald der Neuerscheinungen in diesem
Jahr.
Kräftig und überraschend wie ein Sturm soll er daher kommen und trotzdem
erschwinglich bleiben, mehr Aroma bieten und trotzdem einen günstigen Preis
haben. Reines Wunschdenken? Mitnichten. Denn das Geheimnis des Talisker Storm
liegt in der Besonderheit der Fässer. Während andere Brennereien zunehmend auf
teure First- und Second-Fill Fässer oder aufwändige Wood-Finishing setzen, um
ihrem Whisky ein besonderes Aroma-Profil zu verleihen, hat die Brennerei
Talisker, die zum Diageo-Konzern gehört, mit dem „Storm“ einen anderen Weg
eingeschlagen.
In der Diageo-eigenen Fassböttcherei in Cambus im Südosten von
Schottland werden alte Fässer, die
bereits mehrfach befüllt waren und kaum noch Aromastoffe an den Whisky abgeben,
wieder zu neuem Leben erweckt. Zunächst wird das Innere der alten Fässer soweit
ausgekratzt, dass wieder „frisches“ Holz zutage tritt. Anschließend werden sie
über einer Gasflamme „getostet“ und können jetzt, aufgefrischt, noch einmal
viele Jahre lang eingesetzt werden (Video-Link siehe unten).
Genaue Altersangaben gibt es nicht, doch
wenn man den Internet-Kollegen glauben darf, so wurde für den „Storm“ junger
Whisky aus traditionellen Refill Casks sowie
älterer ("mature") Whisky aus solchen „rejuvenated“, also aufgefrischten Fässer verwendet. 15 Monate hat es gedauert,
bis das ideale Mischungsverhältnis gefunden war, und das Ergebnis kann sich
durchaus sehen lassen.
Ob der „Storm“ in Zukunft neben dem 10jährigen Talisker bestehen kann, wird sich noch zeigen müssen. Er bietet jedoch eine interessante Alternative, nicht nur geschmacklich, sondern auch, was den Preis anbelangt. Denn während andere Brennereien ihre No-Age-Whiskies im Premium-Bereich ansiedeln und Preise von 80 bis 120 Euro keine Seltenheit sind, befindet sich der Storm preislich am unteren Ende der Skala und liegt derzeit noch unter der 40-Euro-Marke.
Ob der „Storm“ in Zukunft neben dem 10jährigen Talisker bestehen kann, wird sich noch zeigen müssen. Er bietet jedoch eine interessante Alternative, nicht nur geschmacklich, sondern auch, was den Preis anbelangt. Denn während andere Brennereien ihre No-Age-Whiskies im Premium-Bereich ansiedeln und Preise von 80 bis 120 Euro keine Seltenheit sind, befindet sich der Storm preislich am unteren Ende der Skala und liegt derzeit noch unter der 40-Euro-Marke.
Margaretemarie meint:
Dass man in Zeiten eines gestiegenen
Umweltbewusstseins nicht nur Flaschen, sondern auch Fässer sinnvoll recycelt, ist grundsätzlich ein guter Gedanke. Der „Storm“ beweist
eindrucksvoll, dass man ökologische, ökonomische und geschmackliche Ansprüche
durchaus angemessen miteinander kombinieren kann.
Wer wissen will, wie der „Storm“ einer Frau schmeckt, kann
[hier] klicken.
PS: einen interessanten Einblick in die Diageo-eigenen Fassböttchereien bieten die folgenden links:
Video
Cambus Cooperage
Diageo
Cooperage Stirling
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