Bushmills - einstmals so wild wie die Whiskys von Islay
Manche Whiskys hat man viel zu selten im Glas. Bushmills zum Beispiel. Vielleicht liegt es daran, dass es diese Brennerei bereits seit einer halben Ewigkeit gibt. Da kann schnell das Gefühl entstehen, dass über Bushmills schon längst alles gesagt worden ist. Doch die derzeitigen Abfüllungen, die man von der nordirischen Brennerei erhält, sind alles andere als ein alter Hut. Im Gegenteil: es wird höchste Zeit, sich endlich mal wieder mit Bushmills zu befassen, dessen Whiskey einstmals so wild wie die Whiskys von Islay war.
Ach ja, Bushmills. OLD Bushmills. So steht es jedenfalls auf dem Dach der Brennerei in großen Buchstaben. Fast klingt das schon ein bißchen wie ein Anachronismus - irischer Whiskey und "alt" gehen derzeit nicht wirklich Hand in Hand. Die vielen, neu gegründeten irischen Whiskey-Brennereien und -Marken der letzten Jahre sind vor allem jung, und bei dem derzeitigen jungen Hype um irischen Whiskey kann man schon mal den Blick auf das Alte vergessen. Und ehe man sich versieht, ist man ein Opfer seiner eigenen Vorurteile und verwechselt "alt" mit "angestaubt" und "scheintot".
Dabei erweist sich die Old Bushmills Distillery derzeit als erstaunlich jung und lebendig. Mit den Abfüllungen der "Causeway Collection" hat die Brennerei für viel Furore gesorgt. Und nach einer fünfjährigen Bauzeit wurde letzten Monat auch die neue "Causeway Distillery" eröffnet.
Zeitgleich zur Eröffnung der neuen Brennerei wurde auch eine Abfüllung mit 30 Jahre altem Bushmills-Whiskey herausgebracht. Keine andere Brennerei in Irland kann mit so altem Whiskey aufwarten wie Bushmills - wenn man von Teeling absieht. Und selbst da kann man nie ganz sicher sein, ob in der Flasche in Wirklichkeit nicht doch ein alter Bushmills versteckt ist.
Bleiben wir also beim "Old", und zollen wir der Brennerei den Respekt, den sie verdient. Denn die Grande Dame des Whiskeys an Irlands nördlichem Gestade ist in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme-Erscheinung.
Auch in einer alten Karte von 1610 ist Sorleyboy (Sok le Boy) MacDonnell noch als Herr der Route (Rowte) und den Glens (Glinnes) eingetragen. |
Die ersten Brennereien entstehen
Die wirtschaftlichen Entwicklungen in Großbritannien haben auch vor der Kolonie in Ulster keinen Halt gemacht, und um 1700 begann man zunehmend mit dem Aufbau einer Flachs- und Textilindustrie. Parallel dazu entstanden nun auch eine Vielzahl von kleinen Farm- und Mühlenbrennereien. Vor allem um Coleraine entstanden viele Brennereien, und 1755 vermerkte ein Zeitgenosse, dass die Region nur von den Brennereien in Dublin übertroffen wurde.
Von Alfred Barnard wissen wir, dass 1743 in Bushmills Whiskey illegal gebrannt wurde. Dokumente aus der Frühphase der Brennereien sind rar, und wir müssen bis 1773 warten, ehe wir endlich einen verbindlichen Hinweis erhalten, dass auch in Bushmills eine oder mehrere Brennereien entstanden waren. Eine Verwaltungsschrift zu den Kosten der königlichen Steuerbehörde listet auch die Steuerbeamten (gaugers) auf, die im Bezirk von Coleraine eingesetzt waren. Gauger in Bushmills war ein gewisser Charles Grier,
Erst eine erneute Steuerreform 1784 ließ das legale Brennen wieder attraktiv werden. Hugh Anderson, wichtigster Landbesitzer der Region mit Ländereien in Ballintoy und Billy, gründete sogleich eine Brennereigesellschaft und errichtete eine (vermutlich) neue Brennerei. Überlieferungen zufolge gab es zum damaligen Zeitpunkt noch 5 weitere Brennereien in Bushmills, die jedoch alle illegal betrieben wurden.
Das Wohnhaus der Andersons steht noch immer: das als "Distiller's Arms" bekannte Gebäude beherbergt derzeit ein gutes Restaurant. Die Brennerei von Anderson war damals deutlich kleiner als die heutige Anlage und war Teil einer großen und modernen Farmwirtschaft.
Doch der Brennereispaß war zunächst nur von kurzer Dauer: mehrere Brennverbote für Getreide in der Zeit von 1800 bis 1814 bedeuteten für die kleinen Brennereien häufig das vorläufige Ende. Überleben konnten nur die großen Brennereien am Clyde, die auf die Destillation von Zucker ausweichen konnten. Bushmills hingegen gehörte nicht dazu.
All Malt Forever
Anders als von der englischen Regierung erwartet, führten die Brennverbote für Getreide jedoch nicht nur zur Etablierung von einigen wenigen, großen Mega-Brennereien, sondern zu der Entstehung einer beispiellosen Kultur von illegalen Kleinst-Brennereien. Die Verdienstausfälle für die königliche Steuerbehörde waren enorm, und zwischen 1814 und 1823 begann man mit neuen Reformversuchen, das legale Brennen auch für kleine Betriebe wieder attraktiv zu machen.
Ähnlich wie in den schottischen Lowlands hatte auch in Irland die hohe Besteuerung von Gerstenmalz dazu geführt, dass die meisten Brennereien auf eine Mischung von Gerstenmalz mit ungemälzter Gerste bzw. ungemälztem Getreide umgestiegen sind.
Anders hingegen die schottischen Highlands: hier hatte sich in den Zeiten der Jacobites ein Whisky-Typ etabliert, der ausschließlich aus 100% Gerstenmalz hergestellt und anschließend möglichst lange im eigenen Keller gelagert wurde. Single Malt wurde zu einer Frage der Ehre - entweder man brannte reines Gerstenmalz, gerne auch illegal, oder man brannte gar nicht. Der Erfolg gab den Brennern recht: zwischen 1775 und 1823 wurden für illegale reine Malt-Whiskys aus den Highlands und von der Insel Islay Höchstsummen bezahlt, während der staatlich erlaubte "Parlamentswhisky", der auch ungemälztes Getreide enthielt, immer unbeliebter wurde.
Während in Schottland nach der Reform von 1823 duzende von Brennereien in den Highlands wieder offiziell Malt-Whisky brannten, beließen es in Irland die meisten Brennereien bei der Mischung mit ungemälztem Getreide. 1827 gab es in ganz Irland nur fünf Brennereien, die reinen Malt-Whisky brannten. Eine davon war die Bushmills Distillery. Offensichtlich hatte man bei Bushmills den Whisky-Kodex der Highlands adoptiert: entweder All-Malt, oder gar nicht. Über die Ursachen dafür kann man gewiss vortrefflich spekulieren. Und noch etwas zeichnete die Whiskeys von Bushmills aus: ebenso wie die Whiskeys auf Islay waren sie vom Peat-Rauch geprägt. In Antrim war das Erbe der MacDonnells noch immer sehr lebendig.
Hinaus in die Welt
In den 1830er Jahren wurde Bushmmills Whiskey bereits überregional sehr geschätzt. Der Giant's Causeway zog schon damals viele Touristen an, und in mancherlei Reisebeschreibung aus jener Zeit finden sich auch Hinweise auf den "weltbekannten" und "weltberühmten" Whiskey der Bushmills Distillery. Genauere Angaben über die Regionen, in die Bushmills Whiskey exportiert wurde, erhalten wir 1837 im Topographical Dictionary of Ireland:
"(In Bushmills) wird eine Brennerei betrieben, die für die Qualität ihres Whiskeys viel gerühmt wird, von dem jährlich etwa 12.000 Gallonen hergestellt und hauptsächlich nach England, Schottland, Westindien und Amerika verschickt werden."
Auslöser für den großen Export-Erfolg des Bushmills-Whiskeys war vor allem der neue Hafen im nahegelegenen Portrush, der ab 1829 zu einem wichtigen Import- und Exporthafen wurde, und über den auch viele Passagierschiffe unzählige Touristen an die Küste von Antrim brachten.
Eine besonders ausführliche Information erhalten wir im Quarterly Journal of Agriculture:
"Die Vorliebe für den nach Torf riechenden feurigen Poteen
scheint bei der Landbevölkerung in Irland zurückgegangen zu sein, und zwar
zugunsten des milderen und geschmacksneutraleren Spiritus aus Schottland, von
dem mittlerweile große Mengen nach Irland geschickt werden. Doch die irischen
Brennereien imitieren den schottischen Whisky mit Erfolg. Sie trocknen das Malz
mit Koks statt mit Torf und beschäftigen in manchen Fällen Schotten als
Brenner. Die Brennerei in Bushmills produziert sehr feinen Whisky und verlangt
stets einen Preis von 10 Shilling pro Gallone. Sein Besitzer kauft die gesamte
zweireihige Gerste auf, die in seiner Nachbarschaft zu ernten ist, und nur in
seiner Nachbarschaft wird eine größere Menge dieser Gerstensorte gesät." (
Während die meisten Brennereien in Irland ab etwa 1830 auf den Peat-Rauch bei der Herstellung von Malz verzichtet haben, blieb man in Bushmills beim Altbewährten. 1837 wird im "Northern Whig" noch immer für den rauchigen Whiskey von Bushmills geworben.
MCDONNELL and CAMPBELL offer for Sale OLD DUBLIN
and CORK MALT WHISKEY of the finest quality; also, that very superior
PEAT-FLAVOURED MALT WHISKEY, from the Bush Mills Distillery.
Die Erfindung der Coffey-Still, einer Brennblase, die ein kontinuierliches Brennen ermöglichte und dadurch größere Mengen erlaubte, veränderte schon bald die Whiskey-Industrie nachhaltig. Während viele Brennereien in Irland um 1850 die sogenannte Coffey-Still installierten, hielt man es bei Bushmills ebenso wie bei den Nachbarn in den schottischen Highlands: man pfiff auf eine Produktionssteigerung und blieb bei der altbewährten Pot Still.
So wild und rauchig wie die Whiskeys von Islay
Wie stark die Jahre der illegalen Malt-Whiskey-Produktion bei Bushmills nachwirkten, zeigt ein Textauszug aus einem Bericht der königlichen Commission zur Situation des Brennereiwesens. Noch 1854 hatte der Whiskey von Bushmills seinen "illegalen" Poteen-Charakter nicht verloren.
Wie die Bushmills Brennerei die schwierigen Jahren zwischen 1840 und 1870 überstanden hat, ist nicht überliefert, doch 1877 ist die Brennerei noch immer alive , kicking und berühmt. Während die meisten Brennereien in Irland und Schottland ihr Malz inzwischen ohne Torfrauch trocknen, ist man bei Bushmills traditionsbewußt geblieben.
Ähnlich wie auf der benachbarten Insel Islay wird auch bei Bushmills zu diesem Zeitpunkt noch immer reines Gerstenmalz über Torfrauch getrocknet.
At Bushmills in Ireland, a noted whisky is made exclusively from malt, which is prepared in the ordinary way, excepting that peat is used in drying it.
Ein Text von 1877 gibt uns detaillierte Information über die damalige Produktion bei Bushmills. Für die Technik-Freaks unter euch habe ich hier den kompletten Textauszug eingestellt:
At Bushmills in Ireland, a noted whisky is made
exclusively from malt, which is prepared in the ordinary way, excepting that peat
is used in drying it. The quantity of malt wetted for each brewing is 80 bushels,
from which only one mash is prepared for fermentation, the after-washings being
retained, as usual, kfor exhausting fresh quantities of malt. In preparing the
first mash, from 18 to 20 gallons of water are used to each bushel of malt.
Only as much water or small worts is run on as will wet throughout the whole of
the malt, the temperature being 146°Fahr. In almost fifteen minutes afterwards
the remaining quantity is run on at a heat of 155° to 160°Fahr. After drawing off the first mash, 900 gallons
of water are let down into the grist at a temperature of 170° to 175° Fahr, and
after mashing for three-quarters to one hour and a quarter, the wort is let
into the under-back, and pumped into the coppers: 900 gallons more are used in
the third mash, the temperature being 180° Fahr, both these liquids are used in
making the first mash on the next day’s brewing, and on account of the density
of the small worts, the malt used is from 65 to 70 bushels. The density of the
first mash, when let into the fermenting tun, is 50 lbs., to the barrel as
usual. None but the best of bar mist employed in the fermentation, the quality is
1 per cent of the wort, one-half of which is added at the commencement, and the
other when attenuation has reached 30 to 35. Attenuation is usually completed
in forty-eight hours though in variable weather a longer time is required, the
quality of the malt also affects the quickness of the decomposition, but the
chief cause of a good or bad fermentation is the yeast; the fermented worts are
reduced in gravity to that of water, and frequently below this. The mash stills
at the Bushmills factory are of the old description, and the manager states
they are the best for making fine spirit, an assertion with which many will
coincide. The average yield in this establishment is from 14 to 16 gallons per
quarter of 8 bushels, but there is always a variation above or under these
figures, according to the quality of the grist. The best spirit is made always
in dry weather. (
Nur wenige Jahre später wird die Brennerei von einer Katastrophe getroffen: sie brannte 1885 komplett ab. Größtes Glück in der Not war der Umstand, dass die umfangreichen Lagerbestände, die man bei Bushmills aufgebaut hatte, nicht vom Feuer betroffen waren, und in den nächsten Jahren konnte man weiterhin Whiskey abfüllen, während die Brennerei komplett neu aufgebaut wurde.
Bushmills blieb weiterhin auf Erfolgskurs, sahnte eine Goldmedaille nach der anderen auf diversen Ausstellungen ab und erreichte die Krönung seines Ruhms, als der Whiskey von Bushmills 1889 auf der Pariser Weltausstellung die einzige Goldmedaille errang, die für Whiskey vergeben wurde. Selbst der Schah von Persien, der zur Weltausstellung in die Seine-Metropole angereist war, legte am Stand von Bushmills einen kurzen Stop ein, um den Whiskey zu probieren. Ob danach auch eine Lieferung nach Persien erfolgte, ist mir leider nicht bekannt.
Einen Grund für den großen Erfolg hat man damals im Wasser gesehen, das über weite Strecken durch Moorland floss: "The secret of the success of this whiskey undoubtley lies in the quality of the water of the river Bush, which flows through peat bogs for a long distance, and thus yields a liquid which is specially suited to the distillation of superior malt whiskey." (Industries of Ireland, 1891, Seite 77.) Wer fühlt sich bei dieser Textstelle nicht automatisch an Bowmore erinnert? Auch im Katalog der Weltausstellung in Chicago finden sich Hinweise auf die Torfmoore von Bushmills.
Nach wie vor wird in Werbekampagnen der Brennerei darauf hingewiesen, dass man reines Gerstenmalz in traditionellen Kupferbrennblasen brennt. Die Kupferbrennblase wurde schließlich zum Markenzeichen der Brennerei, und wurde stolz auf den Flaschen-Etiketten abgebildet.
Bushmills Werbung 1896 |
Überlebenskampf
Doch schon bald kamen düstere Zeiten für die erfolgsverwöhnte Brennerei, die es damals durchaus mit Brennereien wie Lagavulin und Glenlivet aufnehmen konnte.
Der erste Weltkrieg, der Kampf um die irische Unabhängigkeit und das Alkoholverbot in den USA waren drei Ereignisse, die innnerhalb kürzester Zeit die irische Whiskey-Industrie in die Knie zwang. Auch Bushmills verlor den größten Teil seiner weltweiten Absatzmärkte.
1923 gelangte die Brennerei zum Schnäppchenpreis in den Besitz von Samuel Wilson Boyd, einem Wein- und Whiskey-Händler aus Belfast, dessen Familie ursprünglich aus den Lowlands stammte. Boyd betrieb die nächsten Jahre Leichenfledderei: mit Hilfe von geschickten Marketing-Kampagnen verkaufte er die folgenden Jahre große Mengen des Bushmills Whiskeys, die reichhaltig in den Lagerhallen vorhanden waren und zum größten Teil noch aus der Vorkriegszeit stammten, doch die Brennerei blieb geschlossen.
Als nach Boyds Tod seine Söhne die Firma 1931 übernahmen, kam das ganze Ausmaß der Katastrophe erst wirklich zum Vorschein. Auf der einen Seite waren die Lager weitestgehend geplündert, doch auf der anderen Seite waren die Produktionsanlagen inzwischen so verfallen und verrottet, dass es kaum noch möglich schien, die Produktion wieder aufzunehmen.
Neuer Brennerei-Manager wurde James Watt Morrison, ein Schotte, der zuvor bei Mortlach gearbeitet hatte. Mit Morrisons Hilfe wurde die Brennerei wieder auf Vordermann gebracht, und im Januar 1932 wurden die Brennblasen wieder angeworfen. Doch zur großen Enttäuschung aller empfand Morrison den New Make als "vile", als "abscheulich". Erst die Installation einer zusätzlichen dritten Brennblase löste das Problem. Ähnlich wie bei Mortlach entwickelte man nun auch bei Bushmills ein kompliziertes Destillationssystem. Die Boyds hatten Bushmills am Leben erhalten und über eine schwierige Zeit hinweg gerettet. Aber war das noch der gleiche Whiskey, für den Bushmills jahrzehntelang berühmt gewesen war?
Ein Jahr später gelang den Boyd-Brüdern wahrscheinlich der Coup des Jahrhunderts. Im September 1933 erwarben sie günstig die benachbarte Coleraine Distillery einschließlich ihrer prallgefüllten Lagerhäuser. Kurz zuvor war Wison Boyd auf Geschäftsreise in New York gewesen. Nur 8 Wochen später, am 5. Dezember 1933, erklärte der amerikanische Präsident die Alkohol-Prohibition für beendet. Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine ganze Schiffsladung mit Whiskey von Coleraine auf dem Weg nach New York. Während die meisten irischen Brennereien das Ende der Prohibition regelrecht verschlafen hatten, waren die Boyd-Brüder bestens vorbereitet, um die amerikanischen Städte Weihnachten 1933 mit bestem irischen Whiskey aus Coleraine zu versorgen, und langfristige Lieferverträge sollten folgen.
Die folgenden Jahrzehnte sollten wechselhaft bleiben für die Bushmills Distillery, die vor allem während der Zeit, als sie im Besitz von Diageo war, zu einem Hauptlieferant für langweilige, preiswerte Supermarktblends wurde.
Heute gibt man sich bei Bushmills große Mühe, die irische Karte zu spielen und die alte Islay-Connection möglichst zu ignorieren. Mild, malzig, und fruchtig, elegant, gefällig und dreifach gebrannt, soll der Bushmills 10 den typischen irischen Whiskey repräsentieren. Kenner und Whisky-Liebhaber auf der ganzen Welt schätzen ihn für diese Eigenschaften. Aber lieben sie ihn auch?
Wirklich grandios wird Bushmills erst dann, wenn er älter wird. 16, 20, 25 Jahre alte Abfüllungen sind ein Gedicht, und jeden Cent wert, den sie kosten. Die Sonderabfüllungen der letzten Jahre sind beeindruckend und haben mich zu einem großen Fan der Brennerei werden lassen.
Und dennoch kommt Wehmut in mir auf, wenn ich in alten Archiven stöbere. Diese göttliche Cousine von Lagavulin und Bowmore, die vor 400 Jahren auf dem alten Land des Sorleyboy MacDonnell ihren Ursprung hatte, die 1784 in den Torfmooren am River Bush offiziell geboren wurde, die jahrzehntelang den rauchig-wilden Character von Poteen in sich trug und von Antrim aus im 19. Jahrhundert die Welt erobern konnte - es gibt sie nicht mehr.
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