BORCO feiert World of Whisky Festival
Werbung wegen Markennennung.
Die Hamburger Firma BORCO hat am Wochenende zum ersten Mal das World of Whisky Festival im Museumshafen Oevelgönne ausgerichtet. Und bei traumhaftem Wetter einen perfekten Start hingelegt.
Ganz neu ist das Konzept ja nicht, die Firma Borco hat in der Vergangenheit bereits mehrmals das Jura Tastival in Oevelgönne durchgeführt, doch in diesem Jahr hat man zum ersten Mal das Festival inhaltlich ausgeweitet und auch andere Whiskys präsentiert, die zum Portfolio von Borco gehören.
Unter dem Motto "World of Whisky" waren Whiskys aus den USA (Elijah Craig, Evan Williams, Heaven Hill), Japan (Nikka), Canada (Lot 40, J.P.Wiser's, Pike Creek), Irland (Teeling) und Schottland (Glengoyne, The Dalmore, Jura) erhältlich.
Weltreisen sind eine coole Sache, und da ich an dem Wochenende Zeit hatte, habe ich mich nur allzu gerne auf den Weg nach Hamburg gemacht. Als ich am Museumshafen ankam, schien die Sonne schon kräftig und das Wetter war perfekt. Ich war überrascht, wie klein das Festival-Gelände rund um den alten Schwimm-Kran im Museumshafen ist. Großartige Hinweis-Schilder auf das Event gab es dementsprechend auch kaum, es war wohl eher ein Festival für Insider und Eingeweihte.
Schon nach wenigen Schritten erlebte ich meine erste Überraschung: der Boden unter mir begann plötzlich zu schwanken, und das, obwohl ich noch nicht einen Tropfen Whisky getrunken hatte. Es dauerte einige Augenblicke, bis mir bewußt wurde, dass ich mich tatsächlich auf dem Wasser befand und sich das gesamte Festival-Gelände über Pontons und Schiffsboote erstreckt.
Rund um den Kran waren mehrere Bars aufgebaut worden, die jeweils ein unterschiedliches Angebot bereit hielten, und die zum überraschend günstigen Preis auch so manches Highlight boten. Nach einem erfrischenden Ratsherren-Bier war meine erste Station am Stand von Teeling, der sich etwas versteckt hinter dem Kran befand. Global Brand Ambassador Rob Caldwell hatte eine spannende Auswahl mitgebracht, und die Stimmung am Stand war bereits bestens.
Neben einem Single Malt und einem Single Grain sowie dem Teeling Brabazon und einer Small Batch Rum Cask Abfüllung gab es auch drei Teeling Revival Abfüllungen: 15 Jahre (Muscat Barrel), 12 Jahre (Cognac and Brandy Barrel) und 14 Jahre (Pineau des Charentes).
Hier gab es auch die Möglichkeit zum Food-Pairing mit den leckersten Herings-Häppchen in ganz Hamburg, die von Hamburgs Shooting-Star-Gastronom Fabio Haebel geliefert wurden. Nach einigen Fachsimpeleien haben wir uns für ein Pairing mit dem Teeling Single Malt (11/2017) entschieden. Leider standen als Trinkgefäße nur große Tumbler zur Verfügung, was ich dann doch etwas bedauert habe, denn dadurch gehen viele Aromen schlichtweg verloren. Die Wahl des Glases hat nichts mit Snobbismus zu tun, sondern ist eine Frage der Wahrnehmung. Die aromatischen Heringsfilets hätten durchaus einen ebenbürtigen gläsernen Partner verdient gehabt.
Nach diesem überzeugenden Einstieg bin ich dann mutig geworden und meine nächste Station war das Food-Pairing der Sylter Royal Auster mit den Whiskys von Glengoyne. Auch hier konnte mich der Tip des Profis voll überzeugen. Da die Sylter Royal Auster während des Kauens ihren Geschmack von salzig zu cremig-süßlich verändert, empfiehlt sich folgende Reihenfolge: zunächst etwas Glengoyne 12 years auf die geöffnete Auster träufeln, dann genußvoll kauen, und anschließend mit einem Schluck Glengoyne Cask Strength nachspülen. Das Food-Pairing war ein absoluter Genuß.
Bei der Sylter Royal Auster habe ich dann gottseidank auch ein besser geeignetes Glas ergattern können. Da man die Auster auch mit Champagner kombinieren konnte, standen hier kleine, kelchförmige Gläser bereit, und ein solches habe ich dann für den Rest des Tages kurzerhand als Nosing-Glas-Ersatz zweckentfremdet. Hat gut funktioniert, und bot deutlich mehr Aromen als die geradwandigen Tumbler.
Danach ging es dann weiter zur großen Bar, und hier gab es eine riesige Auswahl an den verschiedensten Whiskys. Zunächst bin ich bei Glengoyne geblieben und habe mir einen Glengoyne 18 gegönnt, der sehr ausgewogen, harmonisch und kräftig ist und mir deshalb besser gefällt als der Glengoyne 21, der mir etwas zu holzlastig ist. An der Bar gab es später auch noch einen Glengoyne 25 für zwei Euro pro Dram, den ich aber leider verpasst hatte, die Flasche war wohl recht bald geleert.
Auch aus dem Hause Nikka gab es einige interessante Abfüllungen, und ich habe mich schließlich für einen Single Malt von Nikkas Miyagikyo Brennerei entschieden. Nikka hat seit einigen Jahren große Liefer-Engpässe im Bereich der älteren Whiskys, doch dieser NAS-Whisky von Miyagikyo hat mir gut gefallen.
Inzwischen war der Nachmittag weiter fortgeschritten, und es wurde Zeit, mich an Bord der historischen Dampfbarkasse Otto Lauffer zu begeben, wo Brand Ambassador Mario Kappes während einer gemütlichen Hafenrundfahrt drei Single Malt Abfüllungen von The Dalmore präsentierte. Mario live zu erleben ist ein großes Vergnügen, und hier gab es jetzt endlich auch richtige Nosing Gläser. Insgesamt wurden an diesem Nachmittag elf Tasting-Schifffahrten und vier Food-Pairing-Schifffahrten angeboten, die bei dem herrlichen Wetter auch alle gut besucht waren.
Bei meiner Rückkehr habe ich dann zunächst am Stand der Brooklyn BBQ Bar etwas gegen meinen aufkommenden Hunger unternommen. Wem der Sinn nach mehr Exotik stand, konnte daneben am Stand von Momo Ramen allerlei Köstliches entdecken.
Danach ging es dann an der Horse's Neck Bar weiter, wo man nach dem Baukasten-Prinzip aus den verschiedenen Whiskys, Fillers, Bitters und Garnituren seinen Drink selbst zusammen stellen konnte. Besonders beliebt waren hierbei Jura und Lot 40, die sich wohl beide sehr gut zusammen mit Ginger Beer oder Schweppes machen. Ich habe dann als Abschluss noch einen Evan Williams Straight Bourbon probiert, der unglaublich weich und smooth auf der Zunge war und wunderbar zu diesem Sommertag passte.
Den Rest des Tages habe ich dann bei guter Musik und einer traumhaften Aussicht auf den Hafen und die Elbe ausklingen lassen. Musikalisch war das Angebot beim Festival sehr breit gestreut und reichte von den Sailing Conductors über Brett und Marten Pulmer bis hin zu Days of Haze. Und für die Hamburger Jungs und Deerns hat dann der Butjenter Blickfüer Shanty Chor noch sein Bestes gegeben.
Mein Fazit:
Eine solche Freiluft-Veranstaltung steht und fällt natürlich mit den Wetterverhältnissen, die an diesem Wochenende in Hamburg nicht besser hätten sein können. Ich habe einen sehr genussvollen und entspannten Sonntag am historischen Hafen verbracht, nette Gespräche geführt, tolle Musik gehört und wunderschöne Whiskys getrunken, während mein Blick immer wieder über alte Frachtsegler, ehemalige Schiffskutter und historische Dampfschlepper schweifen konnte.
Für eine Whisky-Reise rund um die Welt kann es symbolisch kaum einen besseren Ort geben als der Hamburger Hafen, und das Angebot an exklusiven Food-Pairings und Tasting-Fahrten ließen diesen Tag zu einem Event der Extra-Klasse werden - romantischer Sonnenuntergang und Abendstimmung an der Elbe inklusive.
Die Whisky-Welt befindet sich seit geraumer Zeit in einem Umbruch, und die zahlreichen Gespräche an den Ständen und während der Tastings haben mir gezeigt, dass wir uns längst in einer Phase des Cross-Over befinden. Whisky-Geeks und Cocktail-Nerds haben sich gleichermaßen bei diesem Festival eingefunden, und beide Gruppen konnten hier voll auf ihre Kosten kommen.
Im Zeitalter der Event-Kultur und Individualisierung wird es immer wichtiger werden, solche besonderen Momente des kleinen Glücks zu ermöglichen. Es ist der Genuß des Augenblicks, der das Leben lebenswert macht.
Der weite Himmel über dem Hafen von Hamburg an einem sonnigen Sonntag Nachmittag. Whisky aus aller Welt, kombiniert mit dem besten, was die Heimat zu bieten hat. Austern, Heringshappen und dunkles Brot. Tolle Musik. Und das alles zu zivilen Preisen. Dazu liebe Menschen, die man gerne trifft. Kann das Leben besser sein?
Als ich wieder nach Hause fahre, bedaure ich es fast, dass ich kein Hamburger bin.
Die Hamburger Firma BORCO hat am Wochenende zum ersten Mal das World of Whisky Festival im Museumshafen Oevelgönne ausgerichtet. Und bei traumhaftem Wetter einen perfekten Start hingelegt.
Unter dem Motto "World of Whisky" waren Whiskys aus den USA (Elijah Craig, Evan Williams, Heaven Hill), Japan (Nikka), Canada (Lot 40, J.P.Wiser's, Pike Creek), Irland (Teeling) und Schottland (Glengoyne, The Dalmore, Jura) erhältlich.
Weltreisen sind eine coole Sache, und da ich an dem Wochenende Zeit hatte, habe ich mich nur allzu gerne auf den Weg nach Hamburg gemacht. Als ich am Museumshafen ankam, schien die Sonne schon kräftig und das Wetter war perfekt. Ich war überrascht, wie klein das Festival-Gelände rund um den alten Schwimm-Kran im Museumshafen ist. Großartige Hinweis-Schilder auf das Event gab es dementsprechend auch kaum, es war wohl eher ein Festival für Insider und Eingeweihte.
Schon nach wenigen Schritten erlebte ich meine erste Überraschung: der Boden unter mir begann plötzlich zu schwanken, und das, obwohl ich noch nicht einen Tropfen Whisky getrunken hatte. Es dauerte einige Augenblicke, bis mir bewußt wurde, dass ich mich tatsächlich auf dem Wasser befand und sich das gesamte Festival-Gelände über Pontons und Schiffsboote erstreckt.
Rund um den Kran waren mehrere Bars aufgebaut worden, die jeweils ein unterschiedliches Angebot bereit hielten, und die zum überraschend günstigen Preis auch so manches Highlight boten. Nach einem erfrischenden Ratsherren-Bier war meine erste Station am Stand von Teeling, der sich etwas versteckt hinter dem Kran befand. Global Brand Ambassador Rob Caldwell hatte eine spannende Auswahl mitgebracht, und die Stimmung am Stand war bereits bestens.
Neben einem Single Malt und einem Single Grain sowie dem Teeling Brabazon und einer Small Batch Rum Cask Abfüllung gab es auch drei Teeling Revival Abfüllungen: 15 Jahre (Muscat Barrel), 12 Jahre (Cognac and Brandy Barrel) und 14 Jahre (Pineau des Charentes).
Hier gab es auch die Möglichkeit zum Food-Pairing mit den leckersten Herings-Häppchen in ganz Hamburg, die von Hamburgs Shooting-Star-Gastronom Fabio Haebel geliefert wurden. Nach einigen Fachsimpeleien haben wir uns für ein Pairing mit dem Teeling Single Malt (11/2017) entschieden. Leider standen als Trinkgefäße nur große Tumbler zur Verfügung, was ich dann doch etwas bedauert habe, denn dadurch gehen viele Aromen schlichtweg verloren. Die Wahl des Glases hat nichts mit Snobbismus zu tun, sondern ist eine Frage der Wahrnehmung. Die aromatischen Heringsfilets hätten durchaus einen ebenbürtigen gläsernen Partner verdient gehabt.
Nach diesem überzeugenden Einstieg bin ich dann mutig geworden und meine nächste Station war das Food-Pairing der Sylter Royal Auster mit den Whiskys von Glengoyne. Auch hier konnte mich der Tip des Profis voll überzeugen. Da die Sylter Royal Auster während des Kauens ihren Geschmack von salzig zu cremig-süßlich verändert, empfiehlt sich folgende Reihenfolge: zunächst etwas Glengoyne 12 years auf die geöffnete Auster träufeln, dann genußvoll kauen, und anschließend mit einem Schluck Glengoyne Cask Strength nachspülen. Das Food-Pairing war ein absoluter Genuß.
Bei der Sylter Royal Auster habe ich dann gottseidank auch ein besser geeignetes Glas ergattern können. Da man die Auster auch mit Champagner kombinieren konnte, standen hier kleine, kelchförmige Gläser bereit, und ein solches habe ich dann für den Rest des Tages kurzerhand als Nosing-Glas-Ersatz zweckentfremdet. Hat gut funktioniert, und bot deutlich mehr Aromen als die geradwandigen Tumbler.
Danach ging es dann weiter zur großen Bar, und hier gab es eine riesige Auswahl an den verschiedensten Whiskys. Zunächst bin ich bei Glengoyne geblieben und habe mir einen Glengoyne 18 gegönnt, der sehr ausgewogen, harmonisch und kräftig ist und mir deshalb besser gefällt als der Glengoyne 21, der mir etwas zu holzlastig ist. An der Bar gab es später auch noch einen Glengoyne 25 für zwei Euro pro Dram, den ich aber leider verpasst hatte, die Flasche war wohl recht bald geleert.
Auch aus dem Hause Nikka gab es einige interessante Abfüllungen, und ich habe mich schließlich für einen Single Malt von Nikkas Miyagikyo Brennerei entschieden. Nikka hat seit einigen Jahren große Liefer-Engpässe im Bereich der älteren Whiskys, doch dieser NAS-Whisky von Miyagikyo hat mir gut gefallen.
Inzwischen war der Nachmittag weiter fortgeschritten, und es wurde Zeit, mich an Bord der historischen Dampfbarkasse Otto Lauffer zu begeben, wo Brand Ambassador Mario Kappes während einer gemütlichen Hafenrundfahrt drei Single Malt Abfüllungen von The Dalmore präsentierte. Mario live zu erleben ist ein großes Vergnügen, und hier gab es jetzt endlich auch richtige Nosing Gläser. Insgesamt wurden an diesem Nachmittag elf Tasting-Schifffahrten und vier Food-Pairing-Schifffahrten angeboten, die bei dem herrlichen Wetter auch alle gut besucht waren.
Bei meiner Rückkehr habe ich dann zunächst am Stand der Brooklyn BBQ Bar etwas gegen meinen aufkommenden Hunger unternommen. Wem der Sinn nach mehr Exotik stand, konnte daneben am Stand von Momo Ramen allerlei Köstliches entdecken.
Danach ging es dann an der Horse's Neck Bar weiter, wo man nach dem Baukasten-Prinzip aus den verschiedenen Whiskys, Fillers, Bitters und Garnituren seinen Drink selbst zusammen stellen konnte. Besonders beliebt waren hierbei Jura und Lot 40, die sich wohl beide sehr gut zusammen mit Ginger Beer oder Schweppes machen. Ich habe dann als Abschluss noch einen Evan Williams Straight Bourbon probiert, der unglaublich weich und smooth auf der Zunge war und wunderbar zu diesem Sommertag passte.
Den Rest des Tages habe ich dann bei guter Musik und einer traumhaften Aussicht auf den Hafen und die Elbe ausklingen lassen. Musikalisch war das Angebot beim Festival sehr breit gestreut und reichte von den Sailing Conductors über Brett und Marten Pulmer bis hin zu Days of Haze. Und für die Hamburger Jungs und Deerns hat dann der Butjenter Blickfüer Shanty Chor noch sein Bestes gegeben.
Mein Fazit:
Eine solche Freiluft-Veranstaltung steht und fällt natürlich mit den Wetterverhältnissen, die an diesem Wochenende in Hamburg nicht besser hätten sein können. Ich habe einen sehr genussvollen und entspannten Sonntag am historischen Hafen verbracht, nette Gespräche geführt, tolle Musik gehört und wunderschöne Whiskys getrunken, während mein Blick immer wieder über alte Frachtsegler, ehemalige Schiffskutter und historische Dampfschlepper schweifen konnte.
Für eine Whisky-Reise rund um die Welt kann es symbolisch kaum einen besseren Ort geben als der Hamburger Hafen, und das Angebot an exklusiven Food-Pairings und Tasting-Fahrten ließen diesen Tag zu einem Event der Extra-Klasse werden - romantischer Sonnenuntergang und Abendstimmung an der Elbe inklusive.
Die Whisky-Welt befindet sich seit geraumer Zeit in einem Umbruch, und die zahlreichen Gespräche an den Ständen und während der Tastings haben mir gezeigt, dass wir uns längst in einer Phase des Cross-Over befinden. Whisky-Geeks und Cocktail-Nerds haben sich gleichermaßen bei diesem Festival eingefunden, und beide Gruppen konnten hier voll auf ihre Kosten kommen.
Im Zeitalter der Event-Kultur und Individualisierung wird es immer wichtiger werden, solche besonderen Momente des kleinen Glücks zu ermöglichen. Es ist der Genuß des Augenblicks, der das Leben lebenswert macht.
Der weite Himmel über dem Hafen von Hamburg an einem sonnigen Sonntag Nachmittag. Whisky aus aller Welt, kombiniert mit dem besten, was die Heimat zu bieten hat. Austern, Heringshappen und dunkles Brot. Tolle Musik. Und das alles zu zivilen Preisen. Dazu liebe Menschen, die man gerne trifft. Kann das Leben besser sein?
Als ich wieder nach Hause fahre, bedaure ich es fast, dass ich kein Hamburger bin.
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