Auch spucken will gelernt sein: Der C2C Spirits Cup

Blindverkostungen sind eine Herausforderung. 22 Whiskys in vier Stunden zu verkosten ebenfalls. Beides zusammen ist eine unglaubliche Erfahrung, die sich einem Whisky-Genießer nur selten bietet. Beim  "C2C-Spirits-Cup" in Frankfurt war mir eine solche Erfahrung vergönnt. Und hat mir einen ganz neuen Blickwinkel auf die Arbeit der Profis geöffnet.
 

Foto: margaretemarie

Der C2C-Spirits-Cup ist ein neuartiger Wettbewerb, bei dem die Spirituosen nicht von Profis, sondern von den  Endverbrauchern bewertet werden. Insgesamt vier Termine sind dazu an verschiedenen Standorten in Deutschland vorgesehen. Die Idee fand ich ungemein reizvoll, und  gemeinsam mit ein paar whisky-begeisterten Freunden hatte ich an der Auftakt-Veranstaltung bei Whisky Spirits in Frankfurt teilgenommen.

Foto: Rainer Battefeld


Bevor wir uns jedoch über die Whiskys hermachen durften, gab es nach der Begrüßung durch den "Hausherrn" Gregor Haslinger zunächst eine gründliche Einführung in Verkostungs-Techniken durch die Initiatorin des Wettbewerbs und Spirituosen-Expertin Julia Nourney. Denn was für Profis selbstverständlich ist, ist für Konsumenten oftmals ungewohnt. Und nicht immer kennt man alle Tricks und Kniffe, um den Aromen eines Whiskys auf die Spur zu kommen.

Foto: margaretemarie

Nicht nur Riechen oder Schmecken, auch das Spucken will gelernt sein. Denn der Schluck-Reflex ist groß, und je besser der Whisky schmeckt, um so schwerer fällt es, ihn wieder auszuspucken. So manchem Teilnehmer blutete das Herz bei einer solchen Verschwendung. Doch Julia war unerbittlich. Fair sollen die Bewertungen sein, und auch der letzte Whisky muss die gleiche Aufmerksamkeit erfahren wie der erste. Betrunken werden war deshalb keine Option. Wir haben aber dank der praxisnahen Anleitung schnell gelernt, wie man spuckt, ohne zu sabbern, und schon nach kurzer Zeit waren wir meisterhaft im Umgang mit den kleinen, gelben Eimerchen.


22 Whiskys erhielt jeder der knapp zwei Dutzend Teilnehmer zur Blindverkostung. Damit nicht geschummelt wird und niemand bei seinem Tischnachbarn spicken konnte, wurden wir in vier verschiedene Gruppen eingeteilt, die jeweils unterschiedliche Whiskys oder manchmal auch die gleichen Whiskys in unterschiedlicher Reihenfolge erhielten.  Mich hat am meisten der logistische Aufwand beeindruckt, denn jedes Glas war mit einer kleinen Nummer versehen, und für jeden Flight gab es einen dazugehörigen Bewertungsbogen. Und das ganze mal vier.


Über drei Stunden "harte Arbeit" lag dann vor uns, und hochkonzentriert und schweigsam  bewerteten wir  Whisky um Whisky. Ein bißchen schade fand ich dennoch, dass meine Tischnachbarn etwas anderes im Glas hatten als ich, denn ich finde es immer wieder sehr spannend, sich über das auszutauschen, was man da eigentlich schmeckt.


Die härteste Arbeit hatte an dem Abend aber Julia. Unterstützt von ihrem Ehemann, der verborgen vor unseren Blicken die Gläser im Nebenraum füllte, sorgte sie dafür, dass jedes Whiskyglas mit der korrekten Nummer versehen war und auch am richtigen Tisch landete.

Gregor Haslinger (Whisky Spirits),  Julia Nourney.     Foto:Rainer Battefeld
Am Ende gab es dann zur Belohnung doch noch ein paar Whiskys zum Schlucken und wir durften die Whiskys probieren, die uns besonders gut geschmeckt hatten.
Wer am C2C Spirits Cup noch teilnehmen will, hat noch zweimal Gelegenheit dazu:

am 3.10. in Hamburg
oder am 12.10. in Essen.

Details dazu gibt es auf der Homepage des C2C Spirits Cup

Die Prämierung und Bekanntgabe der Sieger-Whiskys wird dann am 18.10.2014 auf der Aquavitae in Mühlheim a.d.R. stattfinden.


Whisky Spirits.                Foto: Rainer Battefeld

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Kommentare

  1. 22 Whiskys in knapp 4 Stunden?
    Nö, dafür ist das Zeugs nicht gemacht. Bestimmt nicht.

    4 Whiskys in 22 Stunden ginge schon eher. Da sollte man das Konzept des C2C vielleicht etwas verbraucherfreundlicher gestalten.

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