C2C Spirits Cup. Ein Resümee.
55 Whiskys wurden während des C2C Wettbewerbes an vier verschiedenen Standorten in Blindverkostungungen bewertet. Das Besondere dabei: Die Jury bestand nicht, wie sonst üblich, aus einer Expertenrunde, sondern setzte sich aus interessierten Whisky-Freunden zusammen, die sich für die Teilnahme am C2C-Cup beworben hatten.
Die eingereichten Produkte, die zur Beurteilung standen, stammen aus Schottland, Irland, den USA sowie mehreren Ländern Kontinental-Europas.
Mit Julia Nourney, Orgnisatorin und "Erfinderin" des C2C Cup, habe ich nach der Preisverleihung noch einmal über die Ergebnisse des Wettbewerbs gesprochen. Die Liste der Preisträger findet ihr weiter unten.
Foto: MargareteMarie |
1.
Julia, deinem strahlenden Gesicht nach zu urteilen war der erste C2C
Cup ein großer Erfolg?
Ja,
ich denke schon, dass das ein Erfolg war. Von den Juroren habe ich
gehört, dass es ihnen Spaß gemacht hat und eine wichtige Erfahrung
für sie war. Die einreichenden Firmen haben sich über die
außergewöhnliche Gelegenheit gefreut, ihre Produkte völlig
unbeeinflusst von Konsumenten, also ihrer Zielgruppe, beurteilen zu
lassen. Ich denke, es war für alle Beteiligten hochinteressant,
ungeschminkte Verbrauchervorlieben, frei von jeglichem Marketing- und
Werbebonus, kennenzulernen.
2. Du hast nach der ersten Runde in Frankfurt die Modalitäten noch einmal überarbeitet. Was war der Grund?
Bei
dieser Verkostung hat sich herausgestellt, dass Angaben wie
Herkunftsländer, Whisky-Kategorien und Altersgruppen die Juroren in
ihrer Entscheidung doch zu sehr beeinflusst haben. So richtig
deutlich ist das anhand eines Whiskys geworden, den ich von ein und
derselben Gruppe in zwei verschiedenen Kategorien habe bewerten
lassen. In der Gruppe der 20- bis 24-jährigen Scotch Single Malts
hat er dabei wesentlich bessere Noten bekommen als in der Gruppe der
Schottischen Single Malts ohne Altersangabe. Das war für mich das
Signal, alle, auch nur im Ansatz beeinflussende Angaben, völlig
wegzulassen. Bei den folgenden Veranstaltungen wurden die Whiskys
zwar weiterhin in den ursprünglichen Kategorien belassen, die
Juroren verfügten aber nur noch über Angaben zum Alkoholgehalt.
3. Wie groß war die gesamte Menge der Juroren letztendlich? Glaubst du, die Zahl ist ausreichend, um verbindliche Ergebnisse liefern zu können?
Insgesamt
haben knapp 60 Juroren an fünf Standorten jeweils zwischen 20 und 23
Whiskys beurteilt. Ursprünglich waren zwar nur 4 Standorte
vorgesehen, ich habe dann aber kurzfristig noch eine fünfte Gruppe
gewinnen können, die einzelne Produkte, die noch nicht oft genug
verkostet wurden oder bei der Verkostung in Frankfurt zweifelhafte
Ergebnisse hatten, nachverkostet haben. Mindestens 20 oder sogar noch
mehr Beurteilungen pro Produkt finde ich daher absolut
aussagekräftig. Die Gremien der Profi-Verkoster sind da wesentlich
kleiner.
4. Wird es auch 2015 einen C2C Spirits Cup geben?
Foto: privat |
MargareteMarie meint:
Der C2C Spirits Cup ist mit Sicherheit eine spannende Bereicherung der Whisky-Landschaft. Die Ergebnisse haben mich in ihrer Eindeutigkeit jedoch überrascht. Bis auf eine Ausnahme gingen alle Goldmedaillen an rauchige oder alte Whiskys über 18 Jahre. Entweder ist die Qualität in diesem Bereich besonders hoch, oder die Verbraucher haben eine Vorliebe für diese beiden Kategorien. Die meisten Brennereien und Produzenten haben in diesen Bereichen aber entweder nichts oder nicht genug anzubieten. Wir werden also auch in Zukunft mit Preissteigerungen in diesen Segmenten rechnen können.
Auch bei den Silbermedaillen lässt sich ein interessanter Trend feststellen: sie gingen fast ausnahmslos an Whiskys mit Altersangabe - und das, obwohl blind verkostet wurde.
Die größte Diversität findet sich bei den Bronzemedaillen: wie es scheint, lassen sich die Verbraucher durchaus auch auf jüngere und "Nicht-Malt"-Whiskys ein, wenn sie gut gemacht sind.
Ich bin mir sicher, dass auch die Produzenten die Ergebnisse genau analysieren und ihre Rückschlüsse ziehen werden. Hoffenlich im Sinne von uns Konsumenten.
Foto: MargareteMarie |
Die Gewinner des ersten C2C Spirits Cup
8 Goldmedaillen wurden für folgende Produkte vergeben:
Queen & Kings – Robert the Bruce, Scotch Blended Malt Whisky (mr.whisky, Eschborn)
Ardbeg Uigeadail, Scotch Single Malt Whisky (Moët Hennessy Deutschland, München)
Old Ballantruan, Scotch Single Malt Whisky (Irisch Lifestyle, Erding)
Big Peat Christmas Edition, Scotch Blended Malt Whisky (Bremer Spirituosen Contor, Bremen)
Islay Living Cask, Scotch Blended Malt Whisky (Cadenhead’s Whisky Market, Köln)
Adelphi’s Liddesdale 21 years, Scotch Single Malt Whisky (Rolf Kaspar GmbH, Essen)
Glenfiddich 18 years, Scotch Single Malt Whisky (Campari Deutschland, Oberhaching)
C&S Speyside 22 years, Scotch Single Cask Whisky (Wine & Spirit Partner, Meckenheim)
11 Silbermedaillen wurden für folgende Produkte vergeben:
Black Corbie, Tullibardine 2003, Scotch Single Cask Whisky (Rolf Kaspar GmbH, Essen)
Spirit of Caledonia, Deanston 1997, Scotch Single Cask Whisky (mr.whisky, Eschborn)
Powers John’s Lane Release 12 years, Irish Whiskey (Irisch Lifestyle, Erding)
The Balvenie, Carribean Cask, 14 years, Scotch Single Malt (Campari Deutschland, Oberhaching)
Adelphi’s Fascadale, 14 years, Scotch Single Malt Whisky (Rolf Kaspar GmbH, Essen)
Wild Turkey 101, Kentucky Straight Bourbon Whiskey (Campari Deutschland, Oberhaching)
Chivas Regal, 12 years, Scotch Blended Whisky (Pernod Ricard Deutschland, Köln)
Glen Grant, 16 years, Scotch Single Malt Whisky (Campari Deutschland, Oberhaching)
Glenfiddich, 12 years, Scotch Single MaltWhisky (Campari Deutschland, Oberhaching)
Redbreast, 12 years, Irish Pure Pot Still Whiskey (Irisch Lifestyle, Erding)
Aureum 1865, dist. 2008, Deutscher Single Malt Whisky (Brennerei Ziegler, Freundenberg)
14 Bronzemedaillen wurden für folgende Produkte vergeben:
Glenglassaugh Torfa, Scotch Single Malt Whisky (Wine & Spirit Partner, Meckenheim)
Glenmorangie Lasanta, 12 years, Scotch Single Malt Whisky (Moët Hennessy Deutschl., München)
Yellow Spot, 12 years, Irish Pure Pot Still Whiskey (Irisch Lifestyle, Erding)
Glenglassaugh Revival, Scotch Single Malt Whisky (Wine & Spirit Partner, Meckenheim)
Tullamore Dew, 10 years, Irish Single Malt Whiskey (Campari Deutschland, Oberhaching)
Tomatin Cù Bòcan, Scotch Single Malt Whisky (Irisch Lifestyle, Erding)
A.D. Rattray Cask Islay, Scotch Single Malt Whisky (Alba-Import, Nottensdorf)
Aureum 1865, Grave Digger, 6 years, Deutscher Whisky (Brennerei Ziegler, Freundenberg)
Writer’s Tears, Irish Pot Still Whiskey (Bremer Spirituosen Contor, Bremen)
Brigantia, Deutscher Single Malt Whisky (1. Bodensee Whisky Destillerie Steinhauser, Kressbronn)
Slyrs Amontillado Finish, Deutscher Single Malt Whisky (Slyrs Destillerie, Schliersee)
E. Pepper 1776, Straight Rye Whiskey (Sierra Madre Trend Food Gmbh, Hagen)
De Cavo, fassgelagert, Deutscher Single Malt (Märkische Spezialitätenbrennerei, Hagen)
Der C2C Spirits Cup soll im Herbst 2015 fortgesetzt werden. Voraussichtlich werden dann an
wesentlich mehr Standorten als in diesem Jahr, sowohl Whisk(e)y als auch R(h)um von
Konsumenten bewertet.
Foto: MargareteMarie |
Weitere Informationen zum ersten Verbraucherwettbewerb für Spirituosen erhalten Sie hier:
C2C Spirits Cup
Julia Nourney
Mainstraße 11 A
D - 61440 Oberursel
Tel. + 49 – (0) 61 71 / 27 92 21
Mobil + 49 – (0) 172 / 88 60 970
Email: info@spirits-cup.org
Web: www.spirits-cup.org
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