Botschaften aus dem "Hinterzimmer": Neue Ardbeg Embassy in Berlin eröffnet
Nur wenige Gehminuten vom Nollendorf-Platz entfernt befindet sich in der Winterfeldtstr. 48 der Laden von Uwe Wagmüller. Hier, bei "Finest Whisky", finden Whisky-Liebhaber auf engstem Raum alles, was ihr Herz begehrt. Uwe ist Sammler aus Leidenschaft, und vor allem Sonderausgaben und alte Abfüllungen mit ihren wunderschönen Etiketten haben es ihm angetan. Seit Jahren sucht und sammelt er alte Whisky-Flaschen, und was er selbst nicht hat, kann er bestimmt besorgen.
Vielleicht hätte es größere, prachtvollere Whisky-Läden in Berlin gegeben als diesen. Aber nirgendwo in der Stadt stehen so viele Sonderabfüllungen von Ardbeg auf so kleinem Raum versammelt. Es war wohl diese besondere Liebe zu längst vergriffenen Abfüllungen und sein Hang zu schönen Etiketten, warum sich die Marketing-Abteilung von Ardbeg für Uwe Wagmüller und sein "Finest Whisky" entschieden hat.
Veilleicht lag es aber auch am fast schon legendären Ruf seines "Hinterzimmers", in dem Uwes berühmte Raritäten-Tastings stattfinden. Am vergangenen Wochenende habe ich endlich selbst die Gelegenheit gehabt, mit Uwe in diesem Hinterzimmer zu sitzen und über alte Whiskys und neue Ideen zu plaudern.
Foto: margaretemarie |
Finest Whisky
Dabei gibt es "Finest Whisky" noch gar nicht so lange. Am 26.11. sind es genau 6 Jahre her, dass der ehemalige Blumengroßhändler mit einem eigenen Whisky-Laden einen Neu-Start wagte. Veränderungen im Berliner Blumen-Markt hatten dazu geführt, dass er Ende 2008 nach einem neuen Betätigungsfeld suchte.
Möglichkeiten gab es viele. Er hätte er auch Antiquitäten-Händler werden können. Gutes Design und handwerkliche Perfektion haben ihn schon immer begeistert, und bis heute sammelt er alte "Insel"-Bücher, Jugendstil-Porzellan und Silber-Besteck.
Eine Whisky-Werbeaktion in einem lokalen Großmarkt weckte eines Tages sein kaufmännisches Interesse und brachte ihn auf die zündende Idee. Doch es waren die wunderschönen Label, die so oft alte Abfüllungen zieren, die sein Herz gewannen.
Und wie bei jedem Sammler aus Leidenschaft wuchsen seine Bestände rasch an. Mittlerweile ist sein Laden längst zu klein, um all die Schätze aufnehmen zu können, die Uwe derzeit zusammengetragen hat. Auf über 8.000 Einzelflaschen und mehr als 3.000 verschiedene Abfüllungen ist sein Bestand inzwischen angewachsen, und seine Ware verteilt sich auf mehrere Lager.
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Viele Abfüllungen aus längst vergangenen Jahrzehnten sind dabei. Und schließlich kramt Uwe die älteste Flasche hervor, die er bis jetzt sein eigen nannte: ein kanadischer Rye Whisky von 1889. Inzwischen ist sie leer, ihr Inhalt wurde auf der Whisky-Messe Limburg verkostet. Und Uwe versichert mir, dass er trotz dieses enormen Alters noch ganz fantastisch geschmeckt hat.
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Doch Uwe kauft nicht nur Flaschen, sondern auch ganze Fässer, und die schönsten Label entwickelt er als unabhängiger Abfüller mittlerweile selbst. Eine meiner Lieblings-Serien ist seine Edition mit Grafiken des englischen Jugendstil-Künstlers Aubrey Beardsley, die besonderen Anlässen gewidmet ist und alte, seltene Whiskys umfasst. Vor allem seine Salome hat es mir angetan. Ausgerechnet Salome;-)) Und wer genau hinschaut, kann auf den Etiketten auch den Kopf von Uwe erkennen...
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Ardbeg Embassy
Dass die Ardbeg-Embassy ausgerechnet bei ihm ihr neues Zuhause finden wird, freut ihn natürlich sehr. Um ihn auf dieses neue Tätigkeits-Feld vorzubereiten, hat Ardbeg ihn drei Tage nach Islay in die Brennerei eingeladen.
Am meisten haben Uwe die alten Lagerhäuser beeindruckt. Und als die Fässer für den neuen Ardbeg 10 abgefüllt wurden, konnte Uwe nicht nur die Fässer rollen, sondern auch öffnen und zusammen mit Mickey Heads den Whisky mit einem Glas aus der Abfüll-Rinne schöpfen.
Wie der neue 10er schmeckt, hat er mir nicht verraten. Aber ich bin sicher, dass man schon bald den neuen Ardbeg 10 in der Embassy verkosten kann.
Die Gäste der Ardbeg Embassy werden sich bei der Eröffnungsfeier am Donnerstag auf einige Überraschungen freuen dürfen. Denn Distillery Manager hat ein paar ganz besondere Flaschen für seine Reise nach Berlin eingepackt. Welche Flaschen, darf ich leider noch nicht verraten. Aber ich bedaure es unendlich, dass ich diesmal nicht dabei sein kann.
PS: Den Ardbeg von 1965 hat Uwe für mich leider nicht aufgemacht. Aber zwei
andere Samples aus seinem Raritäten-Bestand habe ich dankenswerterweise
mitnehmen dürfen: Glen Keith 22 years und North of Scotland 41 years.
Verkostungsnotizen folgen in Kürze.
Foto: margaretemarie |
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