Die Sonne im Glas. Singleton Sunray.
Doch seit einigen Jahren widmet Diageo dieser Brennerei besonders viel Aufmerksamkeit. 2007 wurde der Singleton zusammen mit Cardhu als jüngstes Mitglied in den Reigen der "Classic Malts Selection" aufgenommen, und seither wurde die Produktpalette kontinuierlich vergrößert. Neben dem 12-, 15-, und 18-jährigen Singleton of Dufftown wurden im vergangenen Jahr auch zwei Duty-Free-Abfüllungen ohne Altersangabe sowie im Rahmen der "Special Release" sogar ein 28 Jahre alter Singleton of Dufftown herausgebracht.
Auch in diesem Jahr wird es gleich zwei Neuerscheinungen geben: der Singleton Sunray, der bereits seit einigen Wochen im Fachhandel erhältlich ist, und der Singleton Tailfire, der in Deutschland im Sommer auf den Markt kommen soll. Die Namen stammen aus dem Bereich der Fliegenfischerei und sind eine Anspielung auf das Symbolzeichen des Singleton, ein springender Lachs.
Beide Abfüllungen sind NAS-Whiskys, tragen keine Altersangabe. Für den Sunray wurden überwiegend Ex-Bourbon-Fässer aus Amerikanischer Weißeiche ausgewählt, der Tailfire reifte überwiegend in ehemaligen Sherry-Fässern aus Europäischer Eiche.
Master Blender Dr. Matthew Crow Pressefoto Diageo
Bedingt durch die Fass-Wahl soll der Singleton Sunray deutlich süßer und fruchtiger ausfallen als die 12jährige Abfüllung, und die Pressemitteilung verspricht viel Honig, Vanille, schwarze Johannisbeere und Bratapfel.
Besonders
interessant finde ich die Aussage von Master Blender Dr. Matthew Crow,
der an der Entwicklung des Sunray mit beteiligt war: "Ich bin sehr
stolz auf diesen Single Malt. The Singleton of Dufftown Sunray
verkörpert die Zukunft von Whisky und soll eine neue Generation von
Whiskyfans begeistern."
Wie aber schmeckt der Whisky für die Zukunft? Dankenswerterweise hat mir Diageo Deutschland zusammen mit der Pressemitteilung auch ein Sample zur Verkostung geschickt. Hier meine Tasting-Notes:
The Singleton of Dufftown Sunray, NAS, Sample vom 15.04.2014, 40%vol.,
Aroma:
Auf Anhieb süß, frisch, fruchtig - toll! Die versprochenen Honignoten sind sofort im Glas, dazu kommt Apfel, Malz, Vanille, Marzipan. Duftiger Apfelkuchen mit Rosinen und Zimt. Die floralen Noten sind wahrnehmbar, aber eher versteckt. Zarte Holznote.
Geschmack:
sehr süß, mild-würzig, aber dennoch recht kräftig, leicht grasig. Während beim Duft eher die Aromen aus der Fassreifung die Oberhand haben, kommen auf der Zunge auch die kleinen, gedrungenen Brennblasen der Dufftown Distillery zum Tragen, die einen eher schweren, kräftigen, kühnen Whisky produzieren. Auch die typisch grasigen Noten des Singleton of Dufftown, die der sehr langen Fermentationszeit von über 75 Stunden zugeschrieben werden, tauchen jetzt auf.
Nachklang:
angenehm, mittellang, etwas trocken, schokoladig, leicht pfeffrig auf der Zungenspitze
Der besondere Tipp:
Dank der Schokoladen-Note im Nachklang harmoniert der Singleton Sunray sehr schön mit einer cremigen Milchschokolade. Mein Favorit waren die "Florentiner Apfel-Trüffel" vom Weinkontor. Wer Mut hat, serviert ihn als kühnen Begleiter zu Tee und Apfelkuchen.
MargareteMarie meint:
Anders als die neuen Abfüllungen der benachbarten Brennerei Mortlach,
die ebenfalls zum Konzern gehört, wird der Singleton of Dufftown nicht
als Premiumwhisky ausgebaut, sondern bewegt sich im moderaten Preissegment, was ihn mir sehr sympathisch macht. Dennoch wurde nicht am Geschmack gespart.
Beim Singleton Sunray dominieren die süßen, vollmundigen, fruchtigen Aromen, was
eine neue, jüngere Generation von Whisky-Liebhabern besonders ansprechen soll.
Bereits mit anderen Abfüllungen wie beispielsweise Talisker Storm oder dem Singleton of Glen Ord, der nur für den Asiatischen
Markt produziert wird, hat Diageo den Weg zu mehr Süße und
Fruchtigkeit beim Ausbau seiner Whiskys eingeschlagen. Mit dem Singleton Sunray wird dieser Weg konsequent weiter gegangen.
Der Singleton Sunray präsentiert sich als ein sehr süffiger, aber dennoch kräftiger, runder und komplexer Whiskymit einem augezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Erhältlich ab März 2014, UVP 29,99 Euro.
Erhältlich ab März 2014, UVP 29,99 Euro.
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