Lost Distilleries in Crieff. Teil V: House of Burn
Der House of Burn Distillery war nur ein kurzes Leuchten beschieden, und ihre Produktionsdaten sind rasch zusammen gefasst. Betrieben wurde sie zwischen 1823 und 1826 von Andrew M'Ara, einem Händler aus Crieff, sowie William Stirling aus House of Burn. Doch wo hat sich ihre Brennerei befunden? Und warum wurde sie schon nach nur drei Jahren wieder aufgegeben?
Die Namen sind wenig suchmaschinenfreundlich, und zunächst finde ich nichts außer Aa's und of's und jede Menge brennende Häuser. Aber dann stoße ich doch auf die gesuchten Informationen. Die Brennerei befand sich ungefähr auf halber Strecke zwischen Comrie und Crieff, in der Grafschaft Monzievaird, un ihre Lage wird als unmittelbar unterhalb der Farm "Quoig Park" beschrieben, die sich auf der Nordseite der Turnpike Road befand und damals von Alexander und P. M'Owan bewirtschaftet wurde, und die mit der Brennerei über einen guten Weg verbunden war (im Kartenausschnitt verläuft ein Weg dicht am House of Burn entlang, im weiteren Verlauf leider nicht mehr zu sehen).
Wasser gab es hier in ausreichender Menge, nicht nur für die Brennerei, sondern auch für die diversen Mühlräder und Produktionsbetriebe, die sich auf der Gemarkung Clathick angesiedelt hatten.
Zwischen 1823 und 1826 wurden in House of Burn beschauliche 17.353 Gallonen Spirits destilliert. Gemessen an dieser Menge dürfte es sich wohl eher um eine kleine Farm-Brennerei gehandelt haben.
Eigentlich waren die Produktionsbedingungen gut für diese Farm-Destille. Doch schon nach drei Jahren war Schluß: In der Winter-Saison 1826/1827 wurden noch 1.660 Gallonen Spirits gebrannt. Dann gingen die Öfen für immer aus. Im November 1827 meldeten Andrew M'Ara und William Stirling Konkurs an.
Im gleichen Jahr haben auch die Crieffer Brennereien Fowlis und Meadows aufgegeben, Coldwells und Balnakittoch haben bereits ein Jahr zuvor Konkurs angemeldet. War es wirklich nur persönliches Unvermögen der Betreiber? Oder gab es andere Faktoren, die sich in diesen Jahren drastisch verschlechterten? Ein möglicher Grund findet sich im "Glasgow Chronicle vom 8. März 1826.
Anfang der 1820er Jahre befand sich die Wirtschaft Großbritanniens in einer Boomphase. Als 1823 ein neues Destillationsgesetzt für steuerliche Erleichterungen der Brennereien in den Highlands sorgte, schossen die Brennereien hier wie Pilze aus dem Boden. Doch wenige Jahre später erfolgte bereits der Einbruch - es gab damals wahrscheinlich den ersten Bubble-and-Crash der modernen Wirtschaftsgeschichte.
Die Hintergründe lagen in der Geldpolitik der Regierung, die zunächst viele Ein- und Zweipfundnoten in Umlauf gebracht hatte (small note currency). Im April 1829 wurde mit Erlass der "Small Notes Bill" die Währung wieder auf die Goldreserven umgestellt, und die besagten Geldscheine eingezogen. Stattdessen wurden Gold-Souvereigns, also Goldmünzen ausgegeben, die aber mengenmässig in viel geringerem Umfang existierten. Geld wurde plötzlich zur Mangelware.
Bereits 1826 waren die entsprechenden Pläne der Regierung angekündigt worden, und die Banken waren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr bereit, kleine Kredite auszustellen - sie wollten keine kleinen Geldscheine mehr ausgeben. Es waren vor allem die Farmen und zahlreichen kleinen Brennereien, die unter dieser neuen Geldpolitik zu leiden hatten (Report from the Committee on the circulating paper, current coin, and exchange, 1826).
Die Reduzierung der Geldmenge durch die bevorstehende Währungsreform einerseits und die Konkurrenz der mächtigen Brennereien am Flußufer der Turret hat diesen kleinen, feinen Farmdestillen wohl vorzeitig den Garaus bereitet. Wenden wir uns also endlich dem Tal der Turret zu, dem Tal der Destillier-Könige von Crieff.
Karte 1862, National Library of Scotland |
Die Namen sind wenig suchmaschinenfreundlich, und zunächst finde ich nichts außer Aa's und of's und jede Menge brennende Häuser. Aber dann stoße ich doch auf die gesuchten Informationen. Die Brennerei befand sich ungefähr auf halber Strecke zwischen Comrie und Crieff, in der Grafschaft Monzievaird, un ihre Lage wird als unmittelbar unterhalb der Farm "Quoig Park" beschrieben, die sich auf der Nordseite der Turnpike Road befand und damals von Alexander und P. M'Owan bewirtschaftet wurde, und die mit der Brennerei über einen guten Weg verbunden war (im Kartenausschnitt verläuft ein Weg dicht am House of Burn entlang, im weiteren Verlauf leider nicht mehr zu sehen).
Wasser gab es hier in ausreichender Menge, nicht nur für die Brennerei, sondern auch für die diversen Mühlräder und Produktionsbetriebe, die sich auf der Gemarkung Clathick angesiedelt hatten.
Zwischen 1823 und 1826 wurden in House of Burn beschauliche 17.353 Gallonen Spirits destilliert. Gemessen an dieser Menge dürfte es sich wohl eher um eine kleine Farm-Brennerei gehandelt haben.
Karte 1898, National Library of Scotland |
Eigentlich waren die Produktionsbedingungen gut für diese Farm-Destille. Doch schon nach drei Jahren war Schluß: In der Winter-Saison 1826/1827 wurden noch 1.660 Gallonen Spirits gebrannt. Dann gingen die Öfen für immer aus. Im November 1827 meldeten Andrew M'Ara und William Stirling Konkurs an.
Im gleichen Jahr haben auch die Crieffer Brennereien Fowlis und Meadows aufgegeben, Coldwells und Balnakittoch haben bereits ein Jahr zuvor Konkurs angemeldet. War es wirklich nur persönliches Unvermögen der Betreiber? Oder gab es andere Faktoren, die sich in diesen Jahren drastisch verschlechterten? Ein möglicher Grund findet sich im "Glasgow Chronicle vom 8. März 1826.
"Among the bad effects of the small note currency was the speculative rage engendered of fitting up small distilleries. Those spirit dealers whose credit was good in the small note way, must needs turn distillers. Consequently the market is glutted, and many have distilled themselves to the door. In the Stirling and Dumbarton districts alone, above forty distilleries have given up business, and more are preparing to stop." (Glasgow Chronicle, March 8, 1826)
Anfang der 1820er Jahre befand sich die Wirtschaft Großbritanniens in einer Boomphase. Als 1823 ein neues Destillationsgesetzt für steuerliche Erleichterungen der Brennereien in den Highlands sorgte, schossen die Brennereien hier wie Pilze aus dem Boden. Doch wenige Jahre später erfolgte bereits der Einbruch - es gab damals wahrscheinlich den ersten Bubble-and-Crash der modernen Wirtschaftsgeschichte.
Die Hintergründe lagen in der Geldpolitik der Regierung, die zunächst viele Ein- und Zweipfundnoten in Umlauf gebracht hatte (small note currency). Im April 1829 wurde mit Erlass der "Small Notes Bill" die Währung wieder auf die Goldreserven umgestellt, und die besagten Geldscheine eingezogen. Stattdessen wurden Gold-Souvereigns, also Goldmünzen ausgegeben, die aber mengenmässig in viel geringerem Umfang existierten. Geld wurde plötzlich zur Mangelware.
Bereits 1826 waren die entsprechenden Pläne der Regierung angekündigt worden, und die Banken waren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr bereit, kleine Kredite auszustellen - sie wollten keine kleinen Geldscheine mehr ausgeben. Es waren vor allem die Farmen und zahlreichen kleinen Brennereien, die unter dieser neuen Geldpolitik zu leiden hatten (Report from the Committee on the circulating paper, current coin, and exchange, 1826).
Die Reduzierung der Geldmenge durch die bevorstehende Währungsreform einerseits und die Konkurrenz der mächtigen Brennereien am Flußufer der Turret hat diesen kleinen, feinen Farmdestillen wohl vorzeitig den Garaus bereitet. Wenden wir uns also endlich dem Tal der Turret zu, dem Tal der Destillier-Könige von Crieff.
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