Tasting Notes: Glentauchers 31, Blackadder Raw Cask, 1989-2021, 215 Flaschen, 41.3 % Vol.

Glentauchers gehört zu jenen Brennereien, die oft unter dem Radar bleiben. Auf der Just Whisky habe ich einen 31 Jahre alten Glentauchers von Black Adder entdeckt, der mein absolutes Messe-Highlight war.



Vor kurzem fand in Hamburg die erste "Just Whisky" Whisky-Messe statt, und natürlich wollte ich mir die Premiere nicht entgehen lassen. Am Stand von Blackadder hatte ich  längere Zeit verweilt, und mehrere Abfüllungen probiert, die mir allesamt sehr gut gefallen hatten. 

Mein absolutes Highlight war aber der Glentauchers 31, der mich so gefläsht hat, dass ich mir ein Sample mit nach Hause nehmen musste, um ihn euch vorzustellen. Zum Glück war noch genug in der Flasche drin, so dass mir die Krümel am Bodensatz erspart blieben....

Meine Tasting-Notes:

Glentauchers 31, Blackadder Raw Cask, 1989-2021, 215 Flaschen, 41.3 % Vol. (Fass-Stärke)

Aroma: Überwältigend frischer Obstduft drängt üppig aus dem Glas heraus: Apfel, Birne, Banane, Ananas, Pfirsich, Mirabelle - ein ganzer Obstsalat, und wunderbar frisch und saftig. Die Intensität und die Dichte des Aromas sind herausragend. Dazu kommen aber auch unterschwellig sanfte, erdige Töne. 

Geschmack: Trotz seiner recht schwachen 41,3 % trifft er kraftvoll auf die Zunge auf, mit einer leichten Süße sowie Mandel- und Mandarinen-Geschmack. Dazu kommt eine leichte Würze und eine unglaublich starke, ranzige Wachsigkeit, die alte Whiskys oft kennzeichnen. Wunderbar vollmundig.

Nachklang: Mittellang, mit viel ranzigem Wachs und leichten Bitternoten.



Fazit: Nix zum zwischendrin wegschlubbern, sondern ein ernsthafter Whisky, der durch seine überwältigend intensiven Fruchtnoten trotz seines hohen Alters eine enorme Frische aufweist. Auch auf der Zunge hat er viel zu bieten, vorausgesetzt, man mag diese ranzige Wachsigkeit. Nur im Nachklang schwächelt er leicht, da hätte ich mir eine etwas längere Verweildauer gewünscht. 

Zwischen 400 und 450 Euro muss man derzeit für die Abfüllung in die Hand nehmen. Dafür erhält man aber auch einen traumhaften alten Whisky, dem ich aufgrund seiner überwältigenden Fruchtnoten  locker 95 Punkte geben würde.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ardbeg Kelpie - was Bill Lumsden dazu sagt.

THEMA: Tips für ein gelungenes Whisky-Tasting - die 10 besten Formate und was ihr dabei beachten solltet

Searching for the true story: The Real Glenlivet

From Agnes to Edrington. The true story of Robertson & Baxter (told from a female perspective). Part One.

Whisky-Fair Limburg: Exclusive Interview with Whisky-Collector Diego Sandrin, Italy

EVENT: Abschied und Neuanfang - Keep Walking on Norderney (Whisky & Food Pairing)