Tasting Notes: Der erste rauchige Whisky der St. Kilian Distillery
Werbung wegen Markennennung.
Auf der Interwhisky Frankfurt wurde vor wenigen Tagen der erste rauchige Whisky der St. Kilian Distillery in Rüdenau vorgestellt. Die Spannung war groß, denn die Latte war hoch gelegt worden: einen "klassischen" peated whisky wollte man bei St. Kilian kreieren. Ob das auch funktioniert hat? Ein "Dekonstruktions-Set" soll mir bei der Analyse helfen.
Der Stand der St. Kilian Distillery war auf der Interwhisky ständig von interessierten Fans belagert worden. Schon seit geraumer Zeit war klar, dass die neue Abfüllung ein rauchiger Whisky werden sollte, und natürlich waren alle auf diese Abfüllung sehr gespannt.
Für den "Three" wurde ungetorftes Pilsner Malz mit kräftigem Rauchmalz aus den schottischen Highlands kombiniert, was zu einer mittelstarken Rauchigkeit von 38 ppm Phenolgehalt führte.
Ein Torfbiest ist es also nicht geworden, dennoch sollte sich die rauchige Note deutlich zeigen.
Der größere Teil des rauchigen Destillats lagerte über drei Jahre lang in ehemaligen Whisky-Fässern aus Tennessee, ein geringer Teil wurde in 50 Liter fassende Quarter Casks der texanischen Garrison Brothers Distillery gefüllt.
Abgefüllt wurde mit 100 amerikanischen "Proof" , also 50% vol.
Der "Three" ist - wie der Name vermuten lässt - bereits die dritte Whisky-Abfüllung von St. Kilian innerhalb der Reihe der Signature Edition. Nach einem Vatting aus verschiedenen Fässern (The One) und einer Abfüllung aus Amarone-Fässern (The Two) soll die dritte Abfüllung der Signature Edition die rauchige Seite der Brennerei zeigen.
Dankenswerter Weise hat die Brennerei mir ein Tasting Set geschickt, das neben einem Sample des Three auch Samples aus den jeweiligen, unterschiedlichen Fass-Typen enthielt.
Das Dekonstruktions-Set:
Geruch:
Das Sample aus den Quarter Casks der texanischen Garrison Brothers Distillery ist im Geruch deutlich süßer und üppiger als das Sample aus den Ex-Tennessee Barrels. Es zeigt ausgeprägte Vanille-, Karamell-, Marzipan-, Zitrus- und Aprikosen-Aromen und wirkt im Glas sehr viel lebendiger, während das Sample aus dem Ex-Tennessee-Barrel eher verhalten, ja fast dröge ist und von Birnen- und Bananen-Aromen sowie einer trocken-staubigen Erdigkeit geprägt wird.
Geschmack:
Im Geschmack ist das Sample aus den texanischen Quarter Casks mild-würzig, fast lieblich, mit einem cremigen Mundgefühl, während das Sample aus den Ex-Tennessee-Fässern herber, strenger, und öliger wirkt und von kräutrigen Noten geprägt ist.
Schauen wir jetzt, wie die beiden Fass-Arten im Zusammenspiel wirken:
Meine Tasting Notes:
St. Kilian, Signature Edition, The Three, 50%,
Farbe: strohgelb
Aroma: die füllige, lebendige Süße aus den texanischen Quarter-Casks kann sich überraschend durchsetzen und prägt den ersten Gesamteindruck beim "Three". Üppige Karamell-, Zitrus- und Salbeinoten lassen ihn frisch und süffig wirken und geben ihm einen gewissen "Kick". Hinzu kommen saftige Birnen-Aromen und der milde Duft von warmer Asche.
Geschmack: leicht ölig, mit einem satten Mundgefühl und einer kräutrigen Würze. Und natürlich auch leichte Asche auf der Zunge. Eine dezent metallische Note ist dem noch geringen Alter des Whiskys geschuldet.
Nachklang: mittellang und satt.
Fazit: Die texanischen Quarter-Casks haben dem "Three" tatsächlich ihren Stempel aufgedrückt und ihm üppige Vanille- und Karamell-Noten mitgegeben, während die Ex-Bourbon-Barrels für die kräutrige Würze sorgen. Warme Asche läßt an schottischen Whisky aus den Highlands denken.
Wem würde ich diesen Whisky empfehlen?
Der "Three" ist ein weiterer wichtiger Schritt der St. Kilian Distillery auf ihrem Weg zu gutem Whisky aus unserem Land. Wer rauchigen Whisky aus Schottland mag und die Entwicklung der Brennerei verfolgen will, sollte ihn unbedingt probieren.
Als "Kuckucks-Ei" in ein Blind Tasting von schottischen Whiskys eingeschmuggelt, wird er so manchen Whisky-Fan lustvoll in die Irre leiten.
Die Samples wurden mir kostenlos von St. Kilian Distillery zur Verfügung gestellt.
Auf der Interwhisky Frankfurt wurde vor wenigen Tagen der erste rauchige Whisky der St. Kilian Distillery in Rüdenau vorgestellt. Die Spannung war groß, denn die Latte war hoch gelegt worden: einen "klassischen" peated whisky wollte man bei St. Kilian kreieren. Ob das auch funktioniert hat? Ein "Dekonstruktions-Set" soll mir bei der Analyse helfen.
Der Stand der St. Kilian Distillery war auf der Interwhisky ständig von interessierten Fans belagert worden. Schon seit geraumer Zeit war klar, dass die neue Abfüllung ein rauchiger Whisky werden sollte, und natürlich waren alle auf diese Abfüllung sehr gespannt.
Für den "Three" wurde ungetorftes Pilsner Malz mit kräftigem Rauchmalz aus den schottischen Highlands kombiniert, was zu einer mittelstarken Rauchigkeit von 38 ppm Phenolgehalt führte.
Ein Torfbiest ist es also nicht geworden, dennoch sollte sich die rauchige Note deutlich zeigen.
Der größere Teil des rauchigen Destillats lagerte über drei Jahre lang in ehemaligen Whisky-Fässern aus Tennessee, ein geringer Teil wurde in 50 Liter fassende Quarter Casks der texanischen Garrison Brothers Distillery gefüllt.
Abgefüllt wurde mit 100 amerikanischen "Proof" , also 50% vol.
Der "Three" ist - wie der Name vermuten lässt - bereits die dritte Whisky-Abfüllung von St. Kilian innerhalb der Reihe der Signature Edition. Nach einem Vatting aus verschiedenen Fässern (The One) und einer Abfüllung aus Amarone-Fässern (The Two) soll die dritte Abfüllung der Signature Edition die rauchige Seite der Brennerei zeigen.
Dankenswerter Weise hat die Brennerei mir ein Tasting Set geschickt, das neben einem Sample des Three auch Samples aus den jeweiligen, unterschiedlichen Fass-Typen enthielt.
Das Dekonstruktions-Set:
Geruch:
Das Sample aus den Quarter Casks der texanischen Garrison Brothers Distillery ist im Geruch deutlich süßer und üppiger als das Sample aus den Ex-Tennessee Barrels. Es zeigt ausgeprägte Vanille-, Karamell-, Marzipan-, Zitrus- und Aprikosen-Aromen und wirkt im Glas sehr viel lebendiger, während das Sample aus dem Ex-Tennessee-Barrel eher verhalten, ja fast dröge ist und von Birnen- und Bananen-Aromen sowie einer trocken-staubigen Erdigkeit geprägt wird.
Geschmack:
Im Geschmack ist das Sample aus den texanischen Quarter Casks mild-würzig, fast lieblich, mit einem cremigen Mundgefühl, während das Sample aus den Ex-Tennessee-Fässern herber, strenger, und öliger wirkt und von kräutrigen Noten geprägt ist.
Schauen wir jetzt, wie die beiden Fass-Arten im Zusammenspiel wirken:
Meine Tasting Notes:
St. Kilian, Signature Edition, The Three, 50%,
Farbe: strohgelb
Aroma: die füllige, lebendige Süße aus den texanischen Quarter-Casks kann sich überraschend durchsetzen und prägt den ersten Gesamteindruck beim "Three". Üppige Karamell-, Zitrus- und Salbeinoten lassen ihn frisch und süffig wirken und geben ihm einen gewissen "Kick". Hinzu kommen saftige Birnen-Aromen und der milde Duft von warmer Asche.
Geschmack: leicht ölig, mit einem satten Mundgefühl und einer kräutrigen Würze. Und natürlich auch leichte Asche auf der Zunge. Eine dezent metallische Note ist dem noch geringen Alter des Whiskys geschuldet.
Nachklang: mittellang und satt.
Fazit: Die texanischen Quarter-Casks haben dem "Three" tatsächlich ihren Stempel aufgedrückt und ihm üppige Vanille- und Karamell-Noten mitgegeben, während die Ex-Bourbon-Barrels für die kräutrige Würze sorgen. Warme Asche läßt an schottischen Whisky aus den Highlands denken.
Wem würde ich diesen Whisky empfehlen?
Der "Three" ist ein weiterer wichtiger Schritt der St. Kilian Distillery auf ihrem Weg zu gutem Whisky aus unserem Land. Wer rauchigen Whisky aus Schottland mag und die Entwicklung der Brennerei verfolgen will, sollte ihn unbedingt probieren.
Als "Kuckucks-Ei" in ein Blind Tasting von schottischen Whiskys eingeschmuggelt, wird er so manchen Whisky-Fan lustvoll in die Irre leiten.
Die Samples wurden mir kostenlos von St. Kilian Distillery zur Verfügung gestellt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen