Mein Besuch bei Glen und Turret - was sich bei Glenturret gerade tut
Werbung wegen Markennennung.
Vor einigen Wochen hat bei Glenturret der Besitzer gewechselt, und deshalb stand die Brennerei bei meinem jüngsten Schottland-Urlaub ganz oben auf der To-Do-Liste. Äußerlich wirkt alles noch etwas kahl und leer, doch hinter den Kulissen rührt sich derzeit gewaltiges.
Urlaub in Schottland ist eigentlich immer zu kurz, egal wie lange ich dort bleibe. Es könnten immer noch ein paar Tage länger sein. Und auch diesmal habe ich längst nicht alles besichtigen können, was noch so auf meinem Wunschzettel steht.
Was aber diesmal unbedingt sein musste, war die Glenturret Brennerei. Vielleicht hat der ein oder andere von euch ja meine letzte Geschichte im Whisky-Botschafter gelesen, in der es eben genau um diese Brennerei geht. Oder auch genau NICHT um diese, aber um Glenturret. Denn eine andere Glenturret-Brennerei wurde 1835 ganz in der Nähe der jetztigen Glenturret Distillery von einer Frau gegründet, und natürlich wollte ich ein bißchen auf den Spuren eben dieser Frau wandeln...
Doch neben aller Begeisterung für das Historische darf das Gegenwärtige nicht zu kurz kommen. Wir sind zwar in der Vergangenheit verwurzelt, doch wir leben im Jetzt. Und dieses "Jetzt" ist derzeit bei Glenturret unglaublich spannend.
Wie ihr vielleicht wisst, hat bei Glenturret vor wenigen Wochen der Besitzer gewechselt, und infolge dessen musste die berühmte "Famous-Grouse-Experience" die Brennerei verlassen. Da wird so manchem von euch wohl ganz wehmütig ums Herz werden, ganz besonders aber dem lieben Mark Armin Giesler, den viele von euch noch als "German Grouse" kennen lernen durften.
Glenturret ohne die "Grouse"? Geht das überhaupt?..... Ich kann euch an dieser Stelle versichern, es geht. Sehr gut sogar. Obwohl die meisten Mitarbeiter, die ich gefragt hatte, ein bißchen traurig waren, dass das berühmteste Moorhuhn der Welt nicht mehr in Glenturret zu Hause ist, war doch die positive Seite überwiegend. Und das zu Recht.
Mit Lucy Armstrong, der Development Managerin der Brennerei, habe ich ein längeres Gespräch über die Geschichte der Brennerei Glenturret führen können. Auch hier gibt es unglaublich Spannendes zu berichten, denn man hat eigens einen Historiker engagiert, der sich derzeit durch die diversen schottischen Archive durcharbeitet. Schließlich wirbt Glenturret seit Jahr und Tag damit, die älteste noch in Betrieb befindliche Brennerei Schottlands zu sein. Doch handfeste Beweise fehlen bis jetzt. Überhaupt fehlen der Brennerei so manche Unterlagen in ihrem Archiv. Ich darf es eigentlich gar nicht laut sagen, aber als in den50er Jahren der damalige Besitzer nach langer Zeit der Stilllegung die Produktion aufnahm, hat er bei der Renovierung des ehemaligen Manager-Hauses den ganzen alten "Plunder" kurzerhand auf einem großen Feuerchen entsorgt....
Da hat man bei Glenturret jetzt also Nachholbedarf. Noch darf nichts verraten werden, aber ich habe bereits das ein oder andere Dokument sehen dürfen, und kann euch versichern, dass man bei Glenturret überaus glücklich ist über das, was man bisher so in alten Archiven entdeckt hat.
Bei Glenturret stehen die Zeichen also überall auf Neu-Anfang, und die derzeitige Sonderabfüllung in der Brennerei, die man auch selbst abfüllen kann, heißt dementsprechend "Tòiseach Ùr", was auf Englisch "New Beginnings" bedeutet. Natürlich habe ich mir dann auch eine Flasche davon abgefüllt. Für die Männer unter euch: Sherry-Fass, 13 Jahre, 57,5%, 95 Pfund Sterling. Männer wollen ja immer Zahlen wissen.
Lucy hat uns dann auch noch durch die Brennerei geführt. Vielleicht kennt der ein oder andere von euch sie auch noch, sie hat früher mal als Tour-Guide gearbeitet und schickt liebe Grüße an Marc, die ich hiermit ausrichte. Ob die handbetriebene Mash-Tun auch in Zukunft erhalten bleiben wird, ist noch nicht entschieden, aber ich hoffe sehr, dass sich diesbezüglich der Sinn für Handwerkskunst und Tradition durchsetzen kann.
Die einzigen, die sich von dem ganzen Treiben rund um die "New Beginnings" nicht anstecken ließen, sind wahrscheinlich Glen und Turret, die beiden Katzen der Brennerei, die fleißig Mäuse jagen und von allen verhätschelt werden. Sie werden auch in Zukunft ein Wohnrecht bei Glenturret haben. Und nachts, wenn alle Besucher wieder weg sind, dann gehört die Brennerei ihnen ganz alleine.
Wir haben uns dann noch ein bißchen Zeit genommen und sind im Tal des Turret Rivers unterwegs gewesen, denn schließlich war dieses Tal oder auch "Glen" namensgebend für die Brennerei. Ein besonderes Highlight war der blühende Rhododendron-Wald im ehemaligen Park von Sir Murray of Ochtertyre, dem hier früher mal ganz viel Land gehört hat. In diesem ehemaligen Park befindet sich auch der Abstieg zu den versteckten Wasserfällen des Turret. Wenn das Wetter mitspielt, solltet ihr da unbedingt hinwandern, es lohnt sich.
Nicht ganz so anstrengend und verborgen wie der Abstieg zu den Wasserfällen ist die Anfahrt zum Loch Turret oberhalb der Glenturret-Brennerei. Der See ist gleichzeitig auch Trinkwasser-Reservoir für Crieff. Es ist angeblich dieses Wasser, das den Whisky von Glenturret besonders lecker macht.
Wie immer ging die Zeit viel zu schnell vorbeit, vielen Dank and Lucy und John für die ausführlichen Gespräche.
Vor einigen Wochen hat bei Glenturret der Besitzer gewechselt, und deshalb stand die Brennerei bei meinem jüngsten Schottland-Urlaub ganz oben auf der To-Do-Liste. Äußerlich wirkt alles noch etwas kahl und leer, doch hinter den Kulissen rührt sich derzeit gewaltiges.
Urlaub in Schottland ist eigentlich immer zu kurz, egal wie lange ich dort bleibe. Es könnten immer noch ein paar Tage länger sein. Und auch diesmal habe ich längst nicht alles besichtigen können, was noch so auf meinem Wunschzettel steht.
Was aber diesmal unbedingt sein musste, war die Glenturret Brennerei. Vielleicht hat der ein oder andere von euch ja meine letzte Geschichte im Whisky-Botschafter gelesen, in der es eben genau um diese Brennerei geht. Oder auch genau NICHT um diese, aber um Glenturret. Denn eine andere Glenturret-Brennerei wurde 1835 ganz in der Nähe der jetztigen Glenturret Distillery von einer Frau gegründet, und natürlich wollte ich ein bißchen auf den Spuren eben dieser Frau wandeln...
Doch neben aller Begeisterung für das Historische darf das Gegenwärtige nicht zu kurz kommen. Wir sind zwar in der Vergangenheit verwurzelt, doch wir leben im Jetzt. Und dieses "Jetzt" ist derzeit bei Glenturret unglaublich spannend.
Glenturret ohne die "Grouse"? Geht das überhaupt?..... Ich kann euch an dieser Stelle versichern, es geht. Sehr gut sogar. Obwohl die meisten Mitarbeiter, die ich gefragt hatte, ein bißchen traurig waren, dass das berühmteste Moorhuhn der Welt nicht mehr in Glenturret zu Hause ist, war doch die positive Seite überwiegend. Und das zu Recht.
Denn obwohl auf den ersten Blick alles noch ein bißchen kahl und leer aussieht, so wird hinter den Kulissen bereits fleißig gewerkelt. Und es hat alles im Leben immer auch zwei Seiten. Denn so schön die "Famous-Grouse-Experience" für die Besucher gewesen sein mag, die Brennerei selbst und auch ihr Whisky kamen dabei leider etwas zu kurz. Das soll sich nun gewaltig ändern.
Als zukünftiger Master Blender konnte Bob Dalgarno, der ehemalige Master Blender von Macallan, gewonnen werden. Und wie man mir in der Brennerei verraten hat, ist Bob schon fleißig dabei, alle Fassbestände der Brennerei zu sichten und zu verkosten. Wir werden uns aber noch ein Weilchen gedulden müssen, bis er sich durch alle Lagerhallen hindurch probiert hat.
Natürlich wird während der Phase des Umbruchs alles noch ein bißchen geheim gehalten, doch der General Manager von Glenturret, John Laurie, hat sich dankenswerterweise zu einem kurzen Interview bereit erklärt und mir schon mal eine kleine Vorausschau auf das gegeben, was wir demnächst erwarten können. Ich werde das Interview in den kommenden Tagen hier posten, bleibt also am Ball.
Mit Lucy Armstrong, der Development Managerin der Brennerei, habe ich ein längeres Gespräch über die Geschichte der Brennerei Glenturret führen können. Auch hier gibt es unglaublich Spannendes zu berichten, denn man hat eigens einen Historiker engagiert, der sich derzeit durch die diversen schottischen Archive durcharbeitet. Schließlich wirbt Glenturret seit Jahr und Tag damit, die älteste noch in Betrieb befindliche Brennerei Schottlands zu sein. Doch handfeste Beweise fehlen bis jetzt. Überhaupt fehlen der Brennerei so manche Unterlagen in ihrem Archiv. Ich darf es eigentlich gar nicht laut sagen, aber als in den50er Jahren der damalige Besitzer nach langer Zeit der Stilllegung die Produktion aufnahm, hat er bei der Renovierung des ehemaligen Manager-Hauses den ganzen alten "Plunder" kurzerhand auf einem großen Feuerchen entsorgt....
Da hat man bei Glenturret jetzt also Nachholbedarf. Noch darf nichts verraten werden, aber ich habe bereits das ein oder andere Dokument sehen dürfen, und kann euch versichern, dass man bei Glenturret überaus glücklich ist über das, was man bisher so in alten Archiven entdeckt hat.
Bei Glenturret stehen die Zeichen also überall auf Neu-Anfang, und die derzeitige Sonderabfüllung in der Brennerei, die man auch selbst abfüllen kann, heißt dementsprechend "Tòiseach Ùr", was auf Englisch "New Beginnings" bedeutet. Natürlich habe ich mir dann auch eine Flasche davon abgefüllt. Für die Männer unter euch: Sherry-Fass, 13 Jahre, 57,5%, 95 Pfund Sterling. Männer wollen ja immer Zahlen wissen.
Lucy hat uns dann auch noch durch die Brennerei geführt. Vielleicht kennt der ein oder andere von euch sie auch noch, sie hat früher mal als Tour-Guide gearbeitet und schickt liebe Grüße an Marc, die ich hiermit ausrichte. Ob die handbetriebene Mash-Tun auch in Zukunft erhalten bleiben wird, ist noch nicht entschieden, aber ich hoffe sehr, dass sich diesbezüglich der Sinn für Handwerkskunst und Tradition durchsetzen kann.
Die einzigen, die sich von dem ganzen Treiben rund um die "New Beginnings" nicht anstecken ließen, sind wahrscheinlich Glen und Turret, die beiden Katzen der Brennerei, die fleißig Mäuse jagen und von allen verhätschelt werden. Sie werden auch in Zukunft ein Wohnrecht bei Glenturret haben. Und nachts, wenn alle Besucher wieder weg sind, dann gehört die Brennerei ihnen ganz alleine.
Wir haben uns dann noch ein bißchen Zeit genommen und sind im Tal des Turret Rivers unterwegs gewesen, denn schließlich war dieses Tal oder auch "Glen" namensgebend für die Brennerei. Ein besonderes Highlight war der blühende Rhododendron-Wald im ehemaligen Park von Sir Murray of Ochtertyre, dem hier früher mal ganz viel Land gehört hat. In diesem ehemaligen Park befindet sich auch der Abstieg zu den versteckten Wasserfällen des Turret. Wenn das Wetter mitspielt, solltet ihr da unbedingt hinwandern, es lohnt sich.
Nicht ganz so anstrengend und verborgen wie der Abstieg zu den Wasserfällen ist die Anfahrt zum Loch Turret oberhalb der Glenturret-Brennerei. Der See ist gleichzeitig auch Trinkwasser-Reservoir für Crieff. Es ist angeblich dieses Wasser, das den Whisky von Glenturret besonders lecker macht.
Wie immer ging die Zeit viel zu schnell vorbeit, vielen Dank and Lucy und John für die ausführlichen Gespräche.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen