SMWS Tasting für Nicht-Mitglieder in Frankfurts Embury Bar
Werbung wegen Markennennung.
Wer in jüngster Zeit die Aktivitäten der SMWS beobachet hat, hat es längst bemerkt: die traditionsreiche Whisky-Society aus Edinburgh will ihre Aktivitäten ausdehnen. Auch in Deutschland versucht sie derzeit, das Netz ihrer Repräsentanten zu vergrößern. In der Frankfurter Embury Bar gab es deshalb vor kurzem ein SMWS-Tasting für Nicht-Mitglieder. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mir die Weichenstellungen der SMWS in Deutschland genauer anzuschauen.
Vor einigen Tagen hatte ich wieder einmal die Gelegenheit, ein paar Abfüllungen der Scotch Malt Whisky Society probieren zu können - diesmal in einer neuen Partner-Bar, der Embury Bar in Frankfurt. Für mich war das gleich ein doppelter Grund zur Freude. Denn einerseits gehört die SMWS nach wie vor zu den besten Abfüllern, und zum anderen hatte ich dadurch die Gelegenheit, eine der besten Whisky-Bars in Frankfurt besuchen zu können.
Die SMWS gibt es ja schon eine halbe Ewigkeit. Ich bin jedoch immer wieder überrascht, wie viele Whisky-Fans die SMWS noch immer nicht kennen. Denn wenn es um unabhängige schottische Whisky-Abfüller geht, wird die SMWS gerne übersehen. Dabei ist die Firma aus Edinburgh spätestens seit Übernahme durch die Hot House Group (70%) um Ben Thomson, John Dunsmore und Paul Shipsworth einer der größten Abfüller des Landes geworden.
Nach dem Besitzerwechsel im Jahr 2015 hat die Society nämlich ihre Faßlager bei Glasgow gewaltig aufgestockt. Über 5 Millionen Pfund wurden in die Neuanschaffung von Whiskyfässern investiert. Derzeit besitzt die Society zwischen 6.000 und 8.000 Fässer, und im Schnitt bringt sie pro Monat 28 Einzelfass-Abfüllungen auf den Markt. Allein im Jahr 2015 wurden 358 Fässer abgefüllt.
In mehr als 19 Ländern ist die SMWS inzwischen vertreten, und bietet in über 100 sogenannten Partner-Bars auch entsprechende Tastings ihrer neuen Abfüllungen an.
Die SMWS in Deutschland
Die Abfüllungen der SMWS sind begehrt, doch die Sache hat einen klitzekleinen Haken: wer eine oder mehrere Flaschen der SMWS erwerben will, muss Mitglied der Society sein - die genauen Bedingungen für eine jährliche Mitgliedschaft findet ihr [hier].
600 Mitglieder hat die SMWS derzeit in Deutschland, doch leider wissen viele gar nicht, dass man an den Tastings der Partner-Bars auch als Nichtmitglied teilnehmen kann. Anmelden muss man sich in jedem Fall über die Website der SMWS. Standorte in Deutschland sind derzeit Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, Nürnberg und München.
Und noch einen anderen Tip kann ich euch verraten: vielleicht kommt eine Mitgliedschaft für euch ja aus dem ein oder anderen Grund derzeit nicht in Frage, aber ihr habt eine tolle Abfüllung entdeckt, die ihr trotzdem gerne haben würdet? Dann solltet ihr unbedingt in Frankfurt bei Gregor Haslinger (Whisky Spirits), in Köln bei Peter Klas (Scotia Spirits) oder in Berlin bei Uwe Wagmüller (Finest Whisky) vorbeischauen. Denn Gregor, Peter und Uwe sind die drei Partner-Geschäfte der Society in Deutschland, und dürfen die Abfüllungen der SMWS auch an Nicht-Mitglieder verkaufen - aber psssssssst, nicht weitersagen! ;-)
Beim Tasting in Frankfurt habe ich auch ein paar Neuigkeiten erfahren, die mich sehr freuen: vor kurzem konnte die Villa Konthor in Limburg als Partner-Bar gewonnen werden, was viele Single Malt Fans sicher begrüßen werden, denn die Villa Konthor gehört zu den besten Whisky-Bars, die es in Deutschland gibt.
Im Raum Stuttgart ist die SMWS derzeit noch nicht vertreten, würde aber gerne eine Präsenz aufbauen und ist deshalb auf der Suche nach einer passenden Partnerbar. Vielleicht kennt ihr ja eine Whisky Bar in dieser Ecke, die dafür besonders geeignet wäre?
Aber kommen wir jetzt endlich zum eigentlichen Tasting, das von Dominik Falger, dem Betreiber der Embury Bar, geleitet wurde. Der ein oder andere von euch kennt Dominik vielleicht schon, denn er ist nicht nur Barkeeper aus Leidenschaft, sondern als Brand Ambassador für Diageo auch oft auf Whisky-Messen unterwegs.
Dominik hat uns an diesem Abend mit viel Insider-Wissen beeindrucken können, und uns sehr informativ die Abfüllungen vorgestellt. Hier blieb keine Frage unbeantwortet. Und das waren die Abfüllungen, die wir verkosten konnten:
Fass Nr. 5.51: Sunshine in a Glass (Auchentoshan), 17 Jahre, destilliert am 24.6.1999, 1st fill Ex-Bourbon Barrel, 52.7% ABV, 210 Flaschen
Aroma: frisch, fruchtig, mit Zitrone und Minze, frischen Blumen und Grapefruit
Geschmack: etwas schmal auf der Zunge, sehr trocken und recht bitter, würzig, nussig.
Den würde ich eher als Aperitif servieren; passt aber auch gut zu einem sonnigen Nachmittag auf der Terrasse.
Fass Nr. 123.17: Complex duality (Glengoyne), 14 Jahre, destilliert am 17.12.2001, 2nd fill Ex Port Barrique, 55.7% ABV, 252 Flaschen
Aroma: trocken, weinig, Orangen, eingelegte Früchte, Kirsche, Pflaume, leicht nussig, Waldhonig
Geschmack: viele Tannine, grünes Holz, Nelken, Ingwer.
Dieser Glengoyne wurde zunächst 12 Jahre im Ex-Bourbon-Fass gelagert, und erhielt dann noch ein zweijähriges Finish in einem second fill port barrique. Das Finish schlägt vor allem im Geruch stark durch.
Fass Nr. 46.50: A sweet thrill in the sawmill (Glenlossie), 23 Jahre, destilliert am 16.11.1992, Refill Ex Bourbon Hogshead, 54.2% ABV, 288 Flaschen
Aroma: Zitronenkuchen, Marzipan, frische Blüten und süßer Honig.
Geschmack: Omas alter Holzküchenschrank, wachsig und würzig. Richtig schön "alt".
Ein wunderschöner Glenlossie. Genau mein Ding. Den hätte ich am liebsten sofort mitgenommen. Aber leider werden in einer Bar keine Flaschen verkauft.
Fass-Nr. 9.117: Comfort and Contentment (Glen Grant): 21 Jahre, destilliert am 25.4. 1995, 1st fill American Oak Sherry Hogshead, 55.3% ABV, 264 Flaschen
Aroma: nach dem Glenlossie mein zweites "Wow" an diesem Abend. Sehr komplex. Karamellsirup, Rosinen, Feigen, Pecan-Nüsse, viel brauner Zucker.
Geschmack: immer noch "Wow". Trocken, wachsig, mit viel Schokolade, Zimt und trockenen Kräutern.
Nach einer 20 Jahre dauernden Reifung im Ex-Bourbon-Fass wurde der Glen Grant noch für die restliche Zeit in ein 1st fill American oak Pedro Xomenez Fass gelegt. Wowoooowow!
Fass Nr. 29.228: Cooking with driftwood (Laphroaig), 20 Jahre, destilliert am 26.11. 1996, refill Ex-Bourbon Hogshead, 50.9% ABV, 245 Flaschen
Aroma: süß, mit viel Leder und Gummi
Geschmack: typische kalte Asche, süß und metallisch
Schöner Abschluss, wenngleich der Laphroaig es nach dem überragenden Glen Grant etwas schwer hatte.
Fazit:
Die diversen Abfüllungen, die ich in letzter Zeit von der SMWS probieren konnte, haben mich allesamt überzeugt. Die Qualität der Abfüllungen ist nach wie vor sehr hoch, und das Angebot ist üppig und abwechslungsreich. Die Preise bewegen sich durchaus im verträglichen Rahmen. Es gibt sie noch immer, die genialen Fässer, für die man sich einen ganzen Abend lang begeistern kann. Und viele davon befinden sich derzeit in den Lagerhäusern der SMWS.
Vielen Dank an Claudia für die Einladung und an Dominik, dass ich in der Embury Bar fotografieren durfte.
Wer in jüngster Zeit die Aktivitäten der SMWS beobachet hat, hat es längst bemerkt: die traditionsreiche Whisky-Society aus Edinburgh will ihre Aktivitäten ausdehnen. Auch in Deutschland versucht sie derzeit, das Netz ihrer Repräsentanten zu vergrößern. In der Frankfurter Embury Bar gab es deshalb vor kurzem ein SMWS-Tasting für Nicht-Mitglieder. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mir die Weichenstellungen der SMWS in Deutschland genauer anzuschauen.
Foto: MargareteMarie |
Vor einigen Tagen hatte ich wieder einmal die Gelegenheit, ein paar Abfüllungen der Scotch Malt Whisky Society probieren zu können - diesmal in einer neuen Partner-Bar, der Embury Bar in Frankfurt. Für mich war das gleich ein doppelter Grund zur Freude. Denn einerseits gehört die SMWS nach wie vor zu den besten Abfüllern, und zum anderen hatte ich dadurch die Gelegenheit, eine der besten Whisky-Bars in Frankfurt besuchen zu können.
Die SMWS gibt es ja schon eine halbe Ewigkeit. Ich bin jedoch immer wieder überrascht, wie viele Whisky-Fans die SMWS noch immer nicht kennen. Denn wenn es um unabhängige schottische Whisky-Abfüller geht, wird die SMWS gerne übersehen. Dabei ist die Firma aus Edinburgh spätestens seit Übernahme durch die Hot House Group (70%) um Ben Thomson, John Dunsmore und Paul Shipsworth einer der größten Abfüller des Landes geworden.
Nach dem Besitzerwechsel im Jahr 2015 hat die Society nämlich ihre Faßlager bei Glasgow gewaltig aufgestockt. Über 5 Millionen Pfund wurden in die Neuanschaffung von Whiskyfässern investiert. Derzeit besitzt die Society zwischen 6.000 und 8.000 Fässer, und im Schnitt bringt sie pro Monat 28 Einzelfass-Abfüllungen auf den Markt. Allein im Jahr 2015 wurden 358 Fässer abgefüllt.
In mehr als 19 Ländern ist die SMWS inzwischen vertreten, und bietet in über 100 sogenannten Partner-Bars auch entsprechende Tastings ihrer neuen Abfüllungen an.
Foto: MargareteMarie |
Die SMWS in Deutschland
Die Abfüllungen der SMWS sind begehrt, doch die Sache hat einen klitzekleinen Haken: wer eine oder mehrere Flaschen der SMWS erwerben will, muss Mitglied der Society sein - die genauen Bedingungen für eine jährliche Mitgliedschaft findet ihr [hier].
600 Mitglieder hat die SMWS derzeit in Deutschland, doch leider wissen viele gar nicht, dass man an den Tastings der Partner-Bars auch als Nichtmitglied teilnehmen kann. Anmelden muss man sich in jedem Fall über die Website der SMWS. Standorte in Deutschland sind derzeit Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, Nürnberg und München.
Und noch einen anderen Tip kann ich euch verraten: vielleicht kommt eine Mitgliedschaft für euch ja aus dem ein oder anderen Grund derzeit nicht in Frage, aber ihr habt eine tolle Abfüllung entdeckt, die ihr trotzdem gerne haben würdet? Dann solltet ihr unbedingt in Frankfurt bei Gregor Haslinger (Whisky Spirits), in Köln bei Peter Klas (Scotia Spirits) oder in Berlin bei Uwe Wagmüller (Finest Whisky) vorbeischauen. Denn Gregor, Peter und Uwe sind die drei Partner-Geschäfte der Society in Deutschland, und dürfen die Abfüllungen der SMWS auch an Nicht-Mitglieder verkaufen - aber psssssssst, nicht weitersagen! ;-)
Beim Tasting in Frankfurt habe ich auch ein paar Neuigkeiten erfahren, die mich sehr freuen: vor kurzem konnte die Villa Konthor in Limburg als Partner-Bar gewonnen werden, was viele Single Malt Fans sicher begrüßen werden, denn die Villa Konthor gehört zu den besten Whisky-Bars, die es in Deutschland gibt.
Im Raum Stuttgart ist die SMWS derzeit noch nicht vertreten, würde aber gerne eine Präsenz aufbauen und ist deshalb auf der Suche nach einer passenden Partnerbar. Vielleicht kennt ihr ja eine Whisky Bar in dieser Ecke, die dafür besonders geeignet wäre?
Foto: MargareteMarie |
Aber kommen wir jetzt endlich zum eigentlichen Tasting, das von Dominik Falger, dem Betreiber der Embury Bar, geleitet wurde. Der ein oder andere von euch kennt Dominik vielleicht schon, denn er ist nicht nur Barkeeper aus Leidenschaft, sondern als Brand Ambassador für Diageo auch oft auf Whisky-Messen unterwegs.
Dominik hat uns an diesem Abend mit viel Insider-Wissen beeindrucken können, und uns sehr informativ die Abfüllungen vorgestellt. Hier blieb keine Frage unbeantwortet. Und das waren die Abfüllungen, die wir verkosten konnten:
Fass Nr. 5.51: Sunshine in a Glass (Auchentoshan), 17 Jahre, destilliert am 24.6.1999, 1st fill Ex-Bourbon Barrel, 52.7% ABV, 210 Flaschen
Aroma: frisch, fruchtig, mit Zitrone und Minze, frischen Blumen und Grapefruit
Geschmack: etwas schmal auf der Zunge, sehr trocken und recht bitter, würzig, nussig.
Den würde ich eher als Aperitif servieren; passt aber auch gut zu einem sonnigen Nachmittag auf der Terrasse.
Foto: MargareteMarie |
Fass Nr. 123.17: Complex duality (Glengoyne), 14 Jahre, destilliert am 17.12.2001, 2nd fill Ex Port Barrique, 55.7% ABV, 252 Flaschen
Aroma: trocken, weinig, Orangen, eingelegte Früchte, Kirsche, Pflaume, leicht nussig, Waldhonig
Geschmack: viele Tannine, grünes Holz, Nelken, Ingwer.
Dieser Glengoyne wurde zunächst 12 Jahre im Ex-Bourbon-Fass gelagert, und erhielt dann noch ein zweijähriges Finish in einem second fill port barrique. Das Finish schlägt vor allem im Geruch stark durch.
Foto: MargareteMarie |
Fass Nr. 46.50: A sweet thrill in the sawmill (Glenlossie), 23 Jahre, destilliert am 16.11.1992, Refill Ex Bourbon Hogshead, 54.2% ABV, 288 Flaschen
Aroma: Zitronenkuchen, Marzipan, frische Blüten und süßer Honig.
Geschmack: Omas alter Holzküchenschrank, wachsig und würzig. Richtig schön "alt".
Ein wunderschöner Glenlossie. Genau mein Ding. Den hätte ich am liebsten sofort mitgenommen. Aber leider werden in einer Bar keine Flaschen verkauft.
Foto: MargareteMarie |
Fass-Nr. 9.117: Comfort and Contentment (Glen Grant): 21 Jahre, destilliert am 25.4. 1995, 1st fill American Oak Sherry Hogshead, 55.3% ABV, 264 Flaschen
Aroma: nach dem Glenlossie mein zweites "Wow" an diesem Abend. Sehr komplex. Karamellsirup, Rosinen, Feigen, Pecan-Nüsse, viel brauner Zucker.
Geschmack: immer noch "Wow". Trocken, wachsig, mit viel Schokolade, Zimt und trockenen Kräutern.
Nach einer 20 Jahre dauernden Reifung im Ex-Bourbon-Fass wurde der Glen Grant noch für die restliche Zeit in ein 1st fill American oak Pedro Xomenez Fass gelegt. Wowoooowow!
Foto: MargareteMarie |
Fass Nr. 29.228: Cooking with driftwood (Laphroaig), 20 Jahre, destilliert am 26.11. 1996, refill Ex-Bourbon Hogshead, 50.9% ABV, 245 Flaschen
Aroma: süß, mit viel Leder und Gummi
Geschmack: typische kalte Asche, süß und metallisch
Schöner Abschluss, wenngleich der Laphroaig es nach dem überragenden Glen Grant etwas schwer hatte.
Fazit:
Die diversen Abfüllungen, die ich in letzter Zeit von der SMWS probieren konnte, haben mich allesamt überzeugt. Die Qualität der Abfüllungen ist nach wie vor sehr hoch, und das Angebot ist üppig und abwechslungsreich. Die Preise bewegen sich durchaus im verträglichen Rahmen. Es gibt sie noch immer, die genialen Fässer, für die man sich einen ganzen Abend lang begeistern kann. Und viele davon befinden sich derzeit in den Lagerhäusern der SMWS.
Vielen Dank an Claudia für die Einladung und an Dominik, dass ich in der Embury Bar fotografieren durfte.
Foto: MargareteMarie |
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