Ein kurzer Blick in die Statistik

Die Webseite "whiskybase.com" ist den meisten Whisky-Fans vor allem als Nachschlagewerk für Verkostungsnotizen und Bewertungen bekannt. Doch die Seite hat noch einige andere, nützliche Funktionen. Denn die Datenfülle, die sie bietet, erlaubt auch die ein oder andere statistische Spielerei.


Für das Jahr 1997 verzeichnet die Datenbank gerade mal 830 Markteinführungen, die mit einem Durchschnittswert von 87.51 Punkten bewertet wurden. Nur drei Jahre später ist die Anzahl der neuen Abfüllungen sprunghaft  auf 1324 angestiegen - doch die durchschnittliche Bewertung ist auf 86.78 zurückgegangen. Der Zuwachs an Quantität zur Jahrtausendwende hat also keinesfalls auch eine Zunahme an Qualität bedeutet, das Gegenteil scheint eher der Fall zu sein. Dennoch sind in den folgenden Jahren immer mehr Abfüllungen auf den Markt gekommen.


2016 verzeichnet die Datenbank der whiskybase ein bisheriges Rekord-Hoch mit 5870 Markteinführungen.  Die durchschnittliche Bewertung ist im gleichen Zeitraum weiterhin gesunken und beträgt für 2016 nur 85.77 Punkte. Daraus kann man zweierlei ableiten: einerseits waren die neuen Abfüllungen in dem Jahr immer noch gut. Andererseits hat die Qualität im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte offensichtlich weiterhin abgenommen.


Für 2017 scheint sich ein Hoffnungsschimmer abzuzeichnen. Noch sind wir zwei Monate vom Jahresende entfernt. Doch bisher gab es nur 3144 Markteinführungen, was darauf hindeuten könnte, dass dieser Wert rückläufig ist. Die Durchschnittsnote ist mit einem Wert von 86.31 jedoch wieder leicht gestiegen. Sollte sich dieser Wert bis Ende Dezember noch drastisch verschlechtern, dann sollte man vielleicht in Zukunft bei den Abfüllungen fürs Weihnachtsgeschäft besonders kritisch sein. Vielleicht haben wir aber auch tatsächlich ein Umdenken zu verzeichnen, und es kamen in diesem Jahr  weniger Abfüllungen, und dafür bessere Qualitäten auf den Markt. Das würde sich jedenfalls mit meiner gefühlten Wahrnehmung decken.




Kommentare

  1. Hmmm... könnte die Zunahme der jährlichen Abfüllungen nicht auch damit zusammenhängen, dass es in den letzten Jahren mehr Nutzer der Base gibt, die mehr Flaschen eintragen? Teilweise jedenfalls. Denn die Mehrzahl der eingereichten Flaschen sind doch wohl Neuerscheinungen. An die Infos zu älteren Abfüllungen (oder gar die Flaschen selber) kommt man heute ja kaum noch, auch wenn man nur 20 Jahre zurückdenkt.

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