Brennereibesuche Lowlands: InchDairnie
Wenn es um Whisky geht, wurden die schottischen Lowlands bisher recht stiefmütterlich behandelt. Dabei sind vor allem hier in jüngster Zeit viele neue Brennereien entstanden. Meine jüngste Schottland-Reise hat mich deshalb vor allem in die Lowlands geführt. Mein erstes Ziel auf meiner Entdeckungsreise durch die Lowlands war InchDairnie. Für Touristen ist die hochmoderne Anlage nicht zugänglich.
Für den ersten Tag hatte ich mir eine Tour durch Fife vorgenommen. Dieser Landstrich, der sich zwischen dem Firth of Tay und dem Firth of Forth erstreckt, ist vor allem für seine mehr als 50 Golfplätze berühmt. Hier residierten jahrhunderteland die schottischen Könige, und St. Andrews ist bis heute ein beliebtes Touristenziel, nicht nur für Golfspieler. Der Weg von Stirling nach St. Andrews führt mich entlang der A91, und zu meiner linken Seite erheben sich die mächtigen, kahlen Bergketten der Ochill Hills. Es ist Anfang April, und der Frühling will hier nur ganz allmählich Einzug halten.
Auf der Höhe von Milnathort biege ich ab Richtung Süden. Nur wenige Minuten später breitet sich glitzernd die Wasserfläche des Loch Leven vor mir aus. An seinem südlichen Ende bietet sich bei den Loch Leven Lodges die Möglichkeit zu einer Kaffeepause. Von hier führt auch ein Spazierweg am Wasser entlang.
Doch mein heutiges Ziel sind weder der malerische Loch Leven noch der dahinterliegenden Loch Leven National Nature Reserve. Ich bin auf der Suche nach einer der "versteckten Brennereien" in Fife: InchDairnie. Mein Weg führt mich am kleinen Flughafen von Fife und dem Golfplatz von Glenrothes vorbei, hinein in ein Industriegebiet am Rande der Stadt.
Als ich die Brennerei endlich am Ende der Whitecraigs Road finde, bin ich überrascht, wie großzügig und modern sie wirkt. Das Gelände ist weitläufig, hier ist noch viel Platz für spätere Erweiterungsbauten. Bereits auf den ersten Blick kann man erkennen, dass es Brennereigründer Ian Palmer offensichtlich weder an Selbstbewußtsein noch an Geld gemangelt hat. 10 Millionen Euro soll die Anlage gekostet haben, und das ausgedehnte Areal weist darauf hin, dass hier alles auf Wachstum und Erfolg ausgerichtet ist. Ein größerer Teil des Kapitals kam angeblich von der indischen Kyndal-Group.
Die wichtigsten Informationen über InchDairnie kann man inzwischen im Internet finden: InchDairnie wurde erst 2015 gegründet, und kann bis zu zwei Millionen Liter Alkohol pro Jahr produzieren. Neben zwei traditionellen Kupferbrennblasen gibt es auch noch eine Lomond Still mit sechs Platten, die zu einem späteren Zeitpunkt auch eine dreifache Destillation möglich machen würde. Wir sind schließlich in den Lowlands.
Eine Besonderheit ist der sogenannte Meura Mash Filter: er kann mehr Zucker aus dem Malz extrahieren als es mit einer herkömmlichen Mash Tun möglich ist. InchDairnie und Teaninnich sind die einzigen Brennereien in Schottland, die mit einem Mash Filter arbeiten.
Besitzer der Brennerei InchDairnie ist die Firma John Fergus & Co., die 2011 von Ian Palmer gegründet wurde. Ian ist ein Whisky-Veteran, der zuletzt Manager bei Glen Turner (Starlaw) war.
Zwei verschiedene Malts werden derzeit bei InchDairnie hergestellt, für die jeweils unterschiedliche Gerstensorten, Hefestämme und Fassarten verwendet werden. Unter dem Namen "Strathenry" produziert die Brennerei überwiegend Massenware für die Blended-Whisky-Industrie, hauptsächlich für Macduff International.
Nur 20% der Produktion soll zukünftig unter dem Namen "InchDairnie" als Single Malt abgefüllt werden. Doch bis der erste 12jährige auf den Markt kommt, werden wir noch ein Weilchen warten müssen. Auch ein leicht torfiger Whisky (20ppm) soll hergestellt werden.
Zwei Lagerhallen befinden sich ebenfalls auf dem Areal, mit einem Fassungsvermögen von jeweils 44.000 Fässern.
Inchdairnie ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, und da ich diesmal keinen offiziellen Besuchstermin abgemacht habe, begebe ich mich nach einem kurzen Stop auf die Suche nach einer weiteren "versteckten" Brennerei. Doch davon mehr beim nächsten Eintrag.
www.inchdairniedistillery.com
Adresse:
Whitecraigs Road
Glenrothes
Fife
KY6 2RX
United Kingdom
Foto: © MargareteMarie |
Für den ersten Tag hatte ich mir eine Tour durch Fife vorgenommen. Dieser Landstrich, der sich zwischen dem Firth of Tay und dem Firth of Forth erstreckt, ist vor allem für seine mehr als 50 Golfplätze berühmt. Hier residierten jahrhunderteland die schottischen Könige, und St. Andrews ist bis heute ein beliebtes Touristenziel, nicht nur für Golfspieler. Der Weg von Stirling nach St. Andrews führt mich entlang der A91, und zu meiner linken Seite erheben sich die mächtigen, kahlen Bergketten der Ochill Hills. Es ist Anfang April, und der Frühling will hier nur ganz allmählich Einzug halten.
Auf der Höhe von Milnathort biege ich ab Richtung Süden. Nur wenige Minuten später breitet sich glitzernd die Wasserfläche des Loch Leven vor mir aus. An seinem südlichen Ende bietet sich bei den Loch Leven Lodges die Möglichkeit zu einer Kaffeepause. Von hier führt auch ein Spazierweg am Wasser entlang.
Doch mein heutiges Ziel sind weder der malerische Loch Leven noch der dahinterliegenden Loch Leven National Nature Reserve. Ich bin auf der Suche nach einer der "versteckten Brennereien" in Fife: InchDairnie. Mein Weg führt mich am kleinen Flughafen von Fife und dem Golfplatz von Glenrothes vorbei, hinein in ein Industriegebiet am Rande der Stadt.
Als ich die Brennerei endlich am Ende der Whitecraigs Road finde, bin ich überrascht, wie großzügig und modern sie wirkt. Das Gelände ist weitläufig, hier ist noch viel Platz für spätere Erweiterungsbauten. Bereits auf den ersten Blick kann man erkennen, dass es Brennereigründer Ian Palmer offensichtlich weder an Selbstbewußtsein noch an Geld gemangelt hat. 10 Millionen Euro soll die Anlage gekostet haben, und das ausgedehnte Areal weist darauf hin, dass hier alles auf Wachstum und Erfolg ausgerichtet ist. Ein größerer Teil des Kapitals kam angeblich von der indischen Kyndal-Group.
Foto: © MargareteMarie |
Die wichtigsten Informationen über InchDairnie kann man inzwischen im Internet finden: InchDairnie wurde erst 2015 gegründet, und kann bis zu zwei Millionen Liter Alkohol pro Jahr produzieren. Neben zwei traditionellen Kupferbrennblasen gibt es auch noch eine Lomond Still mit sechs Platten, die zu einem späteren Zeitpunkt auch eine dreifache Destillation möglich machen würde. Wir sind schließlich in den Lowlands.
Eine Besonderheit ist der sogenannte Meura Mash Filter: er kann mehr Zucker aus dem Malz extrahieren als es mit einer herkömmlichen Mash Tun möglich ist. InchDairnie und Teaninnich sind die einzigen Brennereien in Schottland, die mit einem Mash Filter arbeiten.
Besitzer der Brennerei InchDairnie ist die Firma John Fergus & Co., die 2011 von Ian Palmer gegründet wurde. Ian ist ein Whisky-Veteran, der zuletzt Manager bei Glen Turner (Starlaw) war.
Foto: © MargareteMarie |
Zwei verschiedene Malts werden derzeit bei InchDairnie hergestellt, für die jeweils unterschiedliche Gerstensorten, Hefestämme und Fassarten verwendet werden. Unter dem Namen "Strathenry" produziert die Brennerei überwiegend Massenware für die Blended-Whisky-Industrie, hauptsächlich für Macduff International.
Nur 20% der Produktion soll zukünftig unter dem Namen "InchDairnie" als Single Malt abgefüllt werden. Doch bis der erste 12jährige auf den Markt kommt, werden wir noch ein Weilchen warten müssen. Auch ein leicht torfiger Whisky (20ppm) soll hergestellt werden.
Zwei Lagerhallen befinden sich ebenfalls auf dem Areal, mit einem Fassungsvermögen von jeweils 44.000 Fässern.
Inchdairnie ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, und da ich diesmal keinen offiziellen Besuchstermin abgemacht habe, begebe ich mich nach einem kurzen Stop auf die Suche nach einer weiteren "versteckten" Brennerei. Doch davon mehr beim nächsten Eintrag.
www.inchdairniedistillery.com
Adresse:
Whitecraigs Road
Glenrothes
Fife
KY6 2RX
United Kingdom
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