Mook. Ein Gin aus dem Frankfurter Elfenbeinturm

Gestern abend hat Restaurant-Guru Christian Mook seine neue Zeitschrift "The Frankfurter" der Öffentlichkeit präsentiert. Da  Essen, Trinken und Lesen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehören, habe ich mich gerne zu der kleinen Feierstunde ins Frankfurter Zenzakan einladen lassen. Und bei der Gelegenheit einen fantastischen Gin entdeckt. 

Der neue Ivory Club Gin, Mook Distillery. Foto: R. Battefeld


Wer aus Frankfurt kommt, muss Türme lieben. Man kann ihnen in der Innenstadt nicht entrinnen. Auch Christian Mook, Frankfurter Restaurant-Besitzer und Steak-Guru der Republik, ist vom Blick aus luftiger Höhe begeistert. Fünf angesagte Restaurants betreibt er schon in der Innenstadt, und bald wird das sechste hinzu kommen: im Frühjahr 2017 soll es im 38. und 39. Stock des neu errichteten Henninger Turm eröffnet werden.

Auf die neue Zeitschrift von Christian Mook war ich deshalb sehr gespannt, und ich hatte mich auf opulente Bilder von T-Bone-Steaks, Finger-Food-Häppchen und Frankfurter Designer-Restaurants eingestellt. Doch ich lag ziemlich daneben. Die zwei bescheidenen Frankfurter Würstchen auf dem Titelbild der Erstausgabe weckten nicht unbedingt den Appetit in mir, und auch Herr Mook war nirgendwo zu sehen. Noch einen Cocktail trinken, und dann nix wie weg, war mein erster Gedanke. Doch dann sollte der Abend eine ziemlich überraschende Wendung nehmen.

Christian Mook im Gespräch mit MargareteMarie Foto: R. Battefeld


Denn an der Bar gab es einen Gin aus der "Mook Distillery". Noch nie gehört? Ich auch nicht. Aber ich wollte mehr über den "Ivory Club Gin" wissen, und eine Viertel Stunde später stand ich dann tatsächlich mit Herrn Mook persönlich an der Bar, und habe mit ihm über seinen Gin und seine neue Zeitschrift geplaudert.
 
Seine Visionen mögen in die Höhe streben, doch bei der Ausführung ist der Unternehmer absolut down-to-earth. Einen echten Bar-Gin wollte er haben, ganz ohne Höhenflug, ohne Gurken- oder Tomaten-Aromen, sondern klassisch, mit Wacholder- und Koriandernoten, dreifach destilliert. Weitere Botanicals sind getrocknete Pomeranzen, reife Yuzu, Sternanis, Ingwer, Galgantwurzel  und noch ein paar andere, die nicht verraten werden.


Yvory Club Gin mit Fentiman's. Zenzakan, Frankfurt. Foto: R. Battefeld

Wo genau er seinen Gin herstellen lässt, konnte ich ihm nicht entlocken. Aber er hat mir verraten, dass die Brennerei an der Mosel liegt, wo das Destillieren seit Jahrhunderten als Handwerk gilt. Und auch das Etikett ist eher bodenständig. Der beeindruckende Elefantenkopf, der auf der Flasche prangt, stammt aus der Werkstatt des berühmten hessischen Malers Dieter Schiele aus Nidda. Zwei Handwerkskünste treffen sich.

Pur war mir der Ivory Club Gin fast zu trocken, er ist eher auf der bitteren Seite, aber mit Fentiman's hat er dann mein Herz erobert. Schade, dass der Gin (noch) nicht im Handel  erhältlich ist, er wird derzeit nur in den Restaurants und Bars der Mook-Group ausgeschenkt, im Ivory Club zum Beispiel, das auch namensgebend war.



Präsentation der neuen Zeitschrift "The Frankfurter" mit den Meise-Zwillingen. Rechts Gechäftsführer Robin Zabler. Foto: R. Battefeld
Und dann haben wir natürlich auch über seine neue Zeitschrift gesprochen, THE FRANKFURTER, bei der es weniger ums Essen und Trinken geht, als vielmehr um die hessische Großstadt und die Türme dieser Welt. Denn wer in Frankfurt lebt, muss Türme lieben. Vor allem jene im Bankenviertel. Der Brexit wird Folgen zeigen, und die Stadt erwartet in den nächsten Monaten einen Zustrom von über 80.000 Neubürgern, die von London an den Main flüchten werden.

Christian Mook ist bereit für diesen Strom der Wirtschaftsflüchtlinge. Seine Zeitschrift ist zweisprachig, alle Artikel sind in deutsch und englisch verfasst, und die Themen ranken sich um Hochhäuser, Frankfurt als Finanzplatz und das Leben in der Jet-Set-Metropole. Ich bin mir sicher, die Frankfurter Neubürger werden auch den Mook-Gin entdecken.

Zenzakan, Frankfurt.    Foto: R. Battefeld

Live-Musik gab's auch. Foto: R. Battefeld

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