C&S Dram Regional, (kein) Blended Malt, Islay North
Aufmerksamen Lesern meines Blogs wird nicht entgangen sein, dass ich diesen Sommer ein besonderes Augenmerk auf Blended Malts lege. Denn derzeit kommt so manche interessante Malt-Mischung in die Regale, und es scheint der heimliche Trend des Jahres zu werden. Bei Caminneci Wine & Spirits Partner habe ich ein besonders interessantes Exemplar gefunden. Dieser Blended Malt Islay North hat nämlich ein kleines Geheimnis: er ist ein Blend, der gar kein Blend ist. Sondern ein Single Malt.
Wenn es um den Inhalt einer Whisky-Flasche geht, gelten die Etiketten als verbindlich. Was nicht auf dem Label steht, darf auch nicht behauptet werden. Zumindest nicht offiziell. Das führt vor allem bei Blended Malts zu allerlei Spekulation, denn die beteiligten Brennereien werden nur selten auf dem Etikett genannt. Und unter der Hand behaupten kann man ja viel.
Doch bei der vorliegenden Abfüllung verrät das Etikett mehr, als dem Abfüller lieb war. Oder besser gesagt, es führt den Betrachter gewaltig in die Irre. Denn in diesem Fall stammt der Blend aus nur einer einzigen Brennerei, und enthält nicht einmal das berühmte Tee-Löffelchen eines anderen Malts. Es ist vielmehr ein echter Single Malt. Dass er auf dem Etikett als Blended Malt bezeichnet wird, hat ganz profane Gründe: Copy and Paste.
In Schottland hatte man beim Erstellen des Labels wohl einfach das Etikett der Islay Edition Nr. 2 als Grundlage genommen. Und das war ein Blended Malt gewesen. Als man bei Caminneci den Fehler bemerkte, war es schon zu spät. Besonders glücklich war man wohl nicht darüber, aber es war nicht mehr zu ändern. So wurde offiziell aus einem Single Malt ein Blended Malt, und wir dürfen jetzt nach Herzenslust spekulieren, aus welcher Brennerei die drei Hogsheads stammen, die hier abgefüllt wurden.
Ich musste jedenfalls sehr schmunzeln, als mir Ralph von C&S Spirits Partner diese Geschichte erzählt hat. Und ich habe allen Grund, diese Geschichte auch zu glauben. Denn sie passt zum Geschmack. Dieser junge Malt ist ein wunderbarer Vertreter einer ganz bestimmten Brennerei an Islays nördlicher Küste, der mir sehr gut gefallen hat. Und nein, es ist kein Bunnahabhain.
Aroma: überraschend mild und klar, mit zartem Zigarettenrauch, und auch sehr süß, mit saftigen Pfirsichen, Mangosirup und Vanill-Extrakt. Ohne Speck und Schinken, aber mit leichter Teer-Aromatik und erdigem Unterton.
Geschmack: süß, grasig, ölig, mit kalter Asche und Teer,
Nachklang: mittellang und sehr weich
MargareteMarie meint: ein sehr schöner Islay-Dram, der trotz seiner Jugend überraschend mild, zart und ausgewogen ist. Er ist ein äußerst süffiger Vertreter einer bestimmten Brennerei von Islays Nordküste, deren Malt Whisky in Bourbon-Fässern wunderbar zur Geltung kommt. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Punkte: 80 (von 100)
Wenn es um den Inhalt einer Whisky-Flasche geht, gelten die Etiketten als verbindlich. Was nicht auf dem Label steht, darf auch nicht behauptet werden. Zumindest nicht offiziell. Das führt vor allem bei Blended Malts zu allerlei Spekulation, denn die beteiligten Brennereien werden nur selten auf dem Etikett genannt. Und unter der Hand behaupten kann man ja viel.
Doch bei der vorliegenden Abfüllung verrät das Etikett mehr, als dem Abfüller lieb war. Oder besser gesagt, es führt den Betrachter gewaltig in die Irre. Denn in diesem Fall stammt der Blend aus nur einer einzigen Brennerei, und enthält nicht einmal das berühmte Tee-Löffelchen eines anderen Malts. Es ist vielmehr ein echter Single Malt. Dass er auf dem Etikett als Blended Malt bezeichnet wird, hat ganz profane Gründe: Copy and Paste.
In Schottland hatte man beim Erstellen des Labels wohl einfach das Etikett der Islay Edition Nr. 2 als Grundlage genommen. Und das war ein Blended Malt gewesen. Als man bei Caminneci den Fehler bemerkte, war es schon zu spät. Besonders glücklich war man wohl nicht darüber, aber es war nicht mehr zu ändern. So wurde offiziell aus einem Single Malt ein Blended Malt, und wir dürfen jetzt nach Herzenslust spekulieren, aus welcher Brennerei die drei Hogsheads stammen, die hier abgefüllt wurden.
Ich musste jedenfalls sehr schmunzeln, als mir Ralph von C&S Spirits Partner diese Geschichte erzählt hat. Und ich habe allen Grund, diese Geschichte auch zu glauben. Denn sie passt zum Geschmack. Dieser junge Malt ist ein wunderbarer Vertreter einer ganz bestimmten Brennerei an Islays nördlicher Küste, der mir sehr gut gefallen hat. Und nein, es ist kein Bunnahabhain.
Tasting Notes: C&S Dram Reginal, Islay North, 5 Years, Edition No. 3, limitiert auf drei Hogsheads, (kein) Blended Malt, 46%
Aroma: überraschend mild und klar, mit zartem Zigarettenrauch, und auch sehr süß, mit saftigen Pfirsichen, Mangosirup und Vanill-Extrakt. Ohne Speck und Schinken, aber mit leichter Teer-Aromatik und erdigem Unterton.
Geschmack: süß, grasig, ölig, mit kalter Asche und Teer,
Nachklang: mittellang und sehr weich
MargareteMarie meint: ein sehr schöner Islay-Dram, der trotz seiner Jugend überraschend mild, zart und ausgewogen ist. Er ist ein äußerst süffiger Vertreter einer bestimmten Brennerei von Islays Nordküste, deren Malt Whisky in Bourbon-Fässern wunderbar zur Geltung kommt. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Punkte: 80 (von 100)
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