3x Whisky Warehouse 8 - Dailuaine 8, Glentauchers 14, Glenallachie 22

Hinter dem Namen Whisky Warehouse 8 verbirgt sich ein deutscher Abfüller aus dem Raum Hamburg. 2007 erschienen die ersten Abfüllungen der hochwertigen Warehouse Collection, seit 2013 gibt es auch die preisgünstigere Reihe Warehouse Dram.  In Limburg konnte ich einige seiner neuen Abfüllungen probieren.


Warehouse Dram: Dailuaine,  8 Jahre, 2008-2016, Sherry Finish Octave, 46%, 94 Flaschen



Aroma: verhaltene Trockenfruchtaromen mischen sich mit Karambole, Himbeeren und Birnenmüsli. Etwas Honigsüße, in der Ferne auch Gartenminze und Vanille. Insgesamt bleibt er in der Nase etwas zaghaft, die Fruchtaromen reichen nicht aus, die leicht metallischen Noten der Jugend ganz zu überdecken.

Geschmack: rund und ölig, würzig, kräftige Teeblätter und ungesalzene Erdnüsse

Nachklang: mittellang, mild und weich

Fazit: Was diesem Dailuaine in der Nase fehlt, macht er am Gaumen wieder wett, er punktet im markanten Geschmack. Ich hätte mir allerdings die Aromen der Trockenfrüchte etwas präsenter gewünscht. Vielleicht war das Finish im Sherry-Octave etwas kurz. Dennoch ein schöner Drink-Dram.

Punkte: 78 (von 100)

Warehouse Collection,  Glentauchers, 14 Jahre, 2002-2016, Ex-Bourbon Hogshead, Fass-Nr. 15840, 279 Flaschen, 60.3%



Aroma: sehr schöne fruchtige Süße von Honigmelonen und gezuckerten Pfirsichen auf Buiscuitboden, garniert mit Sommerblüten. 

Geschmack: durch die Faßstärke doch recht scharf auf der Zunge, etwas Wasser ist angebracht. Der Whisky wird cremiger, weicher, mit Anis und Grapefruitschalen. Allerdings wird durch das Wasser auch der Geruch ein wenig dünner. 

Nachklang: mittellang, bleibt angenehm auf der Zunge liegen 

Fazit: ein schöner Sommerwhisky für Faßstärken-Liebhaber

Punkte: 81 (von 100)

Warehouse Collection, Glenallachie, 22 Jahre, 1993-2015,  57.3%, 244 Flaschen


Aroma: intensive gelbe Fruchtnoten, Limettensirup und Maracujasaft, Lilien, trockenes Heu, darunter verborgen Gartenerde und Ingwergewürz, sehr feingliedrig

Geschmack: sehr cremig und wachsig, Teeblätter und Mandelnuss. Ein paar Tropfen Wasser machen ihn bekömmlicher. 

Nachklang: mittellang und nussig

Fazit: ein graziler Speysider aus dem Bourbon-Fass, dem das höhere Alter gut tut. Ein Whisky für Kenner.

Punkte: 83 (von 100)


MargareteMarie meint: Auch refill-Bourbon-Fässer können durchaus interessante und süffige Whiskys produzieren. Doch die kleine Vergleichsreihe hat wieder einmal deutlich gezeigt, dass solche Fässer Zeit brauchen. Je älter der Whisky, desto größer der Genuss. Refill-Fässer vertragen keine Eile.















Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

THEMA: Tips für ein gelungenes Whisky-Tasting - die 10 besten Formate und was ihr dabei beachten solltet

TASTING NOTES: Ben Bracken 40 - gefärbt, gefiltert und bieder.

Warum "Blend" ein gefährliches Wort ist und was man darüber wissen sollte - Teil 1.

Hier stinkt was: Die Schattenseiten des Irischen Whiskey-Wunders

Lost Distilleries: Elizabeth Harvie and the Paisley Connection. Schluss

Whisky-Fair Limburg: Exclusive Interview with Whisky-Collector Diego Sandrin, Italy