Tasting Notes: Oban Little Bay
Oban ist eine der kleinsten Brennereien in Schottland, und gehört zu den ursprünglich sechs "Classic Malts of Scotland" von Diageo. Vor allem in den USA erfreut sich der Single Malt von Oban großer Beliebtheit, und im vergangenen Jahr wurde zusätzlich zum Klassiker Oban 14 eine NAS-Abfüllung auf den Markt gebracht: Oban Little Bay. Jetzt hat Diageo die "Kleine Bucht" nach Deutschland gebracht.
Zum Einsatz kommen laut offiziellen Angaben zunächst drei verschiedene Fassarten, refill Hogsheads aus amerikanischer Eiche, refill ex-Bourbon-Fässer mit neuen Fassdeckeln und europäische Sherry-Fässer. Danach erhält er noch ein halbes bis dreiviertel Jahr ein Finish in kleinen, wenig aktiven Fässern. Die Produktpalette von Oban umfasst derzeit vier Varianten: neben Oban Little Bay und Oban 14 gibt es noch die Distiller's Edition sowie eine 18jährige Abfüllung, die offiziell nur in den USA erhältlich ist. 2013 wurde eine 21 Jahre alte Abfüllung als Teil der jährlichen "Special Release" herausgebracht.
Meine Tasting Notes:
Oban Little Bay, 43%, gefärbt
Aroma:
In den ersten Minuten wirkt Oban Little Bay sehr verhalten und unaufdringlich, man ist geneigt, achtlos weiterzugehen. Doch nach und nach entfaltet sich sein Aroma, und seine Komplexität tritt zutage. Zarte Vanille-Aromen, die wahrscheinlich den neuen Fassdeckeln geschuldet sind, werden ergänzt vom Duft nach Apfel, Aprikosen, saftigen Orangen, hellem Bier, Schnittblumen, Piement, Lakritze, trockenem Teekuchen und schließlich auch Schokopralinen. Traubenzucker-Süße paar sich mit einer Prise salziger Seeluft und gibt dem ganzen den nötigen Tiefgang. Mit ein paar Tropfen Wasser verdünnt kommen auch Mirabelle-Walnuss-Marmelade und Bienenwachs zum Vorschein.
Geschmack:
Eine positive Überraschung! Sehr cremig, ölig, volllmundig, leicht trocken und reichhaltig. Ein Hauch von Rauch. Sehr samtig und würzig, dabei wunderbar ausgewogen und rund.
Nachklang:
Jetzt zeigt er seine erste Schwäche: der Nachklang ist warm, aber zu kurz. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht.
MargareteMarie meint:
Ein sehr schöner Oban und ein gelungener NAS-Whisky, der seine Kraft aus dem Zusammenspiel verschiedener Fassarten gewinnt und eindrucksvoll zeigt, dass es nicht immer ein First-Fill-Fass sein muss. Vielleicht markiert er aber auch eine Trendwende in der Whisky-Küche: Nach all den vielen Holzmonstern, Rauch-Bomben, Sherry-Granaten und Vanille-Vollbädern ist es wohl an der Zeit, wieder mehr auf die Komplexität zu achten.
In einem Satz: Liebe auf den zweiten Schluck.
Zum Einsatz kommen laut offiziellen Angaben zunächst drei verschiedene Fassarten, refill Hogsheads aus amerikanischer Eiche, refill ex-Bourbon-Fässer mit neuen Fassdeckeln und europäische Sherry-Fässer. Danach erhält er noch ein halbes bis dreiviertel Jahr ein Finish in kleinen, wenig aktiven Fässern. Die Produktpalette von Oban umfasst derzeit vier Varianten: neben Oban Little Bay und Oban 14 gibt es noch die Distiller's Edition sowie eine 18jährige Abfüllung, die offiziell nur in den USA erhältlich ist. 2013 wurde eine 21 Jahre alte Abfüllung als Teil der jährlichen "Special Release" herausgebracht.
Meine Tasting Notes:
Oban Little Bay, 43%, gefärbt
Aroma:
In den ersten Minuten wirkt Oban Little Bay sehr verhalten und unaufdringlich, man ist geneigt, achtlos weiterzugehen. Doch nach und nach entfaltet sich sein Aroma, und seine Komplexität tritt zutage. Zarte Vanille-Aromen, die wahrscheinlich den neuen Fassdeckeln geschuldet sind, werden ergänzt vom Duft nach Apfel, Aprikosen, saftigen Orangen, hellem Bier, Schnittblumen, Piement, Lakritze, trockenem Teekuchen und schließlich auch Schokopralinen. Traubenzucker-Süße paar sich mit einer Prise salziger Seeluft und gibt dem ganzen den nötigen Tiefgang. Mit ein paar Tropfen Wasser verdünnt kommen auch Mirabelle-Walnuss-Marmelade und Bienenwachs zum Vorschein.
Geschmack:
Eine positive Überraschung! Sehr cremig, ölig, volllmundig, leicht trocken und reichhaltig. Ein Hauch von Rauch. Sehr samtig und würzig, dabei wunderbar ausgewogen und rund.
Nachklang:
Jetzt zeigt er seine erste Schwäche: der Nachklang ist warm, aber zu kurz. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht.
MargareteMarie meint:
Ein sehr schöner Oban und ein gelungener NAS-Whisky, der seine Kraft aus dem Zusammenspiel verschiedener Fassarten gewinnt und eindrucksvoll zeigt, dass es nicht immer ein First-Fill-Fass sein muss. Vielleicht markiert er aber auch eine Trendwende in der Whisky-Küche: Nach all den vielen Holzmonstern, Rauch-Bomben, Sherry-Granaten und Vanille-Vollbädern ist es wohl an der Zeit, wieder mehr auf die Komplexität zu achten.
In einem Satz: Liebe auf den zweiten Schluck.
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