Im Glas: Jim Beam "Distiller's Masterpiece"

Bislang gab es ihn nur in Kentucky, im "American Stillhouse" von Jim Beam. 
Ab November ist er als limitierte Sonderauflage auch in Deutschland erhältlich:  "Distiller's Masterpiece".

Ungewöhnlich an diesem Bourbon ist nicht nur sein Alter, sondern auch sein Finish: Zehn Jahre lang reifte er in ausgeflammten Fässern aus Amerikanischer Weißeiche, dann folgte noch eine sechsmonatige Nachreifung im ehemaligen PX-Sherry-Fass aus europäischer Eiche. 




Foto: Rainer Battefeld 


Über die Hintergründe zu diesem besonderen Whiskey und über die Fass-Auswahl hatte ich ja bereits [hier] in meinem letzten Blog-Eintrag zum Interview mit Fred Noe, dem Master Distiller bei Jim Beam, berichtet.

Hier sind jetzt meine Verkostungsnotizen:

Jim Beam Distiller's Masterpiece, Bourbon mit PX-Sherry-Finish, 50%,  limitierte Edition, ca.  800 Flaschen für Deutschland.

Pressefoto


Aroma:

Ein Power-Paket! Die würzige Holznote ist unverkennbar und vom ersten Augenblick an sehr präsent. Dazu gesellt sich eine unglaubliche Süße von Vanille- und Karamell-Bonbons. Ein leichter Anflug von eingelegten Gurken bildet zusammen mit würzigen Aromen wie Anis, Piment, Muskat und Kardamon einen angenehmen Kontrast.

Wer ein paar Minuten warten kann, findet unter dieser dicken Schicht aus Karamell-Creme  verborgen auch frisch-fruchtige Aromen von Apfel, Limone, Kumquat und Mandarinen. Ein kleiner Schuss Wasser schadet nicht unbedingt, und schiebt die Frucht-Aromen stärker in den Vordergrund, er wird dadurch aber auch weicher und verliert etwas von seiner Kompaktheit.
Trotz eines Alkohol-Gehalts von 50% ist er erstaunlich mild und aromatisch.

Foto: MargareteMarie

Geschmack:

Die Erwartungen sind durch die geballte Kraft der Aromen hoch, und werden nicht enttäuscht. Samtig, würzig, süß, holzig, und sehr trocken. Insgesamt sehr rund und harmonisch.

Nachklang:

unglaublich lang, weich, und warm, mit einem hohen Wohlfühlfaktor.


MargareteMarie meint:

Bei einer Reifezeit von mehr als 10 Jahren sind die ausgeprägten Holznoten nicht verwunderlich. Aber sie überwältigen den Whiskey nicht, sondern verleihen ihm eine tiefe, dunkle, würzige Grundstruktur, wie sie auch für Booker's typisch ist. Insgesamt wunderbar ausbalanciert. Die Nachreifung im Sherry-Fass betont die würzige Seite.

Beeindruckend. Wer Booker's mag, sollte das "Distiller's Masterpiece" unbedingt probieren. Für mich ein Booker's Plus, ein  Super-Bookers.

Bei einer  Preisempfehlung von ca. 300 Euro ist er nicht ganz billig, aber durch seine hochwertige Verpackung und geringe Stückzahl ist er ein traumhaftes Geschenk für jeden Bourbon-Fan. Schließlich ist ja bald Weihnachten.

Punkte: 9.5 von 10 (Bourbon-Punkte)


Foto: Rainer Battefeld



Mehr zum Thema:


Interview mit Fred Noe, Master Distiller und Urenkel von Jim Beam


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