News Box: Bladnoch, Glenglassaugh Torfa, Word Whisky Awards
Bladnoch: ungewisse Zukunft
Überraschende Nachrichten
gab es diese Woche aus den Lowlands: die Brennerei Bladnoch soll verkauft
werden. Bladnoch ist eine der wenigen schottischen Brennereien, die derzeit
noch familiengeführt sind. 1994 hatte Raymond Armstrong die Anlage, zu der auch
11 Lagerhäuser gehören, von Diageo übernommen. Whisky wurde jedoch nur von
2000-2009 produziert, die Lagerhallen wurden überwiegend an andere Brennereien
vermietet. Geschätzte 50.000 Fässer aus den verschiedensten Destillerien lagern derzeit nach offiziellen Angaben auf
dem Gelände von Bladnoch.
Zuständig für die
Abwicklung der Liquidation von „Co-Ordinated Development Services“, wie der
rechtliche Eigentümer von Bladnoch offiziell heißt, ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst &
Young, die bereits mit den notwendigen Vorbereitungen begonnen hat. Seit ein paar Tagen ist die Brennerei geschlossen. Grund für den Verkauf sind angeblich Meinungsverschiedenheiten zwischen
den Aktionären der Gesellschaft bezüglich der Betriebsführung.
Zusammen mit den Brennereien The Dalmore, Jura, Fettercain und Invergordon stehen somit derzeit fünf traditionsreiche Brennereien in Schottland zum Verkauf.
Das Geschäft von Sohn Martin ist von der Liquidation nicht betroffen, er wird auch weiterhin als Whisky-Broker tätig sein. Martin Armstrong verkauft auch einzelne Fässer an Vereine, Clubs und Privatpersonen. Jungunternehmen soll man unterstützen, hier ist der link: http://www.whiskybroker.co.uk/index_files/home.htm
Lieber Martin, für die
Zukunft alles Gute!
Glenglassaugh Torfa
Mehr Glück ist derzeit der
Brennerei Glenglassaugh beschieden. Nachdem sie von 1986 bis 2008 stillgelegt war, hat sie in den letzten Jahren
wieder viele Fans gewinnen können. 2013 wurde die Brennerei von BenRiach Distillery
Co. übernommen. Nach „Revival“ und „Evolution“ wird jetzt Anfang April mit
„Torfa“ der erste rauchige Whisky aus der neuen Epoche der Brennerei auf den
Markt kommen.
Zur Abfüllung kamen
ausschließlich Ex-Bourbon-Fässer, der Phenol-Gehalt wird mit 20 ppm angegeben.
Glenglassaugh Torfa hat 50 % vol., ist nicht kühlgefiltert und ungefärbt. Über
das Alter wurde in der Pressemitteilung keine Angabe gemacht, aber es wird
irgendwo zwischen drei und fünf Jahren liegen. Probieren konnte ich ihn noch
nicht, aber spätestens auf der Whisky-Fair Limburg wird sich hoffentlich die
Gelegenheit dazu bieten.
Und dann gab’s diese Woche noch die World
Whisky Awards 2014:
Der weltbeste Single Malt
kommt in diesem Jahr aus Tasmanien: Sieger wurde Sullivan’s Grove French Oak
Cas. Bester Amerikanischer Whiskey wurde Balcones
Brimstone Resurrection, bester Blended Malt Taketsuru 17 years, bester Blended
Whisky The Lost Distilleries Blend, bester Pot Still Whiskey wurde Redbreast 15,
bester Grain Whiskey wurde Teeling Single Grain und bester Rye Whiskey Thomas H
Handy Sazerac.
Die Gewinner des World Whisky Design Awards
waren in den verschiedenen Kategorien Karuizawa 1960, Tulibardine Sovereign,
Cutty Sark Prohibition, Douglas Laing Scallywag, Douglas Laing Old Particular,
Burn Stewart Black Bottle, That Boutque-Y Invergordon Batch 2,
Tomatin Cù Bòcan und Johnnie Walker Travel Retail Collection.
Whisky Distiller of the year wurde Diageo;
Whisky Ambassador of the year David Mar/William Grant & Sons; Whisky
Visitor Attraction of the year Laphroaig Distillery; Whisky Distillery Manager
of the year Michael Heads/Ardbeg Distillery.
Manche der Awards haben mich sehr gefreut, und ich empfinde sie als wohlverdient. Andere hingegen haben mich sehr überrascht, und auch die Begründung hat mich nicht immer überzeugen können. Aber man kann es bei solchen Awards wohl nie allen recht machen.
Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!
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