DIY: Finish dir einen!

Whisky-Finish aus dem Rum-, Wein- oder Sherry-Fass sind derzeit äußerst beliebt. So sehr, dass so  manche Freundesrunde ein leeres Fässchen gekauft hat, um einen Whisky selbst nachzureifen. Doch nicht jeder will gleich mit einem ganzen Fass experimentieren. Vielleicht will man ja nur eine Flasche verbessern, die man günstig kaufen konnte, die aber nicht so ganz die Aromenfülle bietet, die man eigentlich erwartet hat. Da kommen die kleinen Holzchips gerade recht. 


Das Thema Fass-Finish hat die letzten beiden Jahre rasant um sich gegriffen. In kaum einem anderen Bereich hat sich das Wissen um die Aromatik von Spirituosen so schnell verändert - sowohl bei den Herstellern als auch bei uns Kunden.

Wir wissen heute genau, wie ein Sherry-Finish, ein Rumfass-Finish, ein Amarone-Finish oder ein Madeira-Finish schmeckt, und können unsere Whisky-Einkäufe nach diesen Angaben ausrichten. Das macht mir die Auswahl deutlich leichter als noch vor wenigen Jahren, als dieses Wissen noch kaum thematisiert wurde.

Doch die Nachreifung eines Whiskys ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, und die wurden und werden leider auf uns Kunden abgewälzt. Ein gutes Finish kostet und macht den Whisky noch teurer als er sowie so schon ist. Andererseits hat es gerade in den letzten zwei bis drei Jahren viele Abfüllungen gegeben, die aus wenig aktiven Fässern stammten - die waren preisgünstig, aber nicht unbedingt ein Aroma-Hit.

Da wundert es nicht, dass der ein oder andere von euch auf die Idee gekommen ist, sein eigenes Eichenfässchen zu kaufen und selbst nachzureifen. Die Sache hat nur einen Haken: wenn das Finish misslingt, habe ich viel Geld zum Fenster hinaus geworfen. Und außerdem - wer braucht denn schon gleich ein ganzes Fass voll? Also, ich jedenfalls nicht.



Nach ein bißchen Suchen im Internet bin ich recht schnell fündig geworden: wer Fässer baut, hat auch Späne. Ein wunderschönes Sortiment konnte ich erstehen, das traumhafte Aromen verspricht. Rum, Bourbon, Sherry, High Vanilla, High Spice, High Mocca und Next Generation heißen die Holzchips-Sorten, und allein schon die Namen lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen.


Die nächsten Wochen werde ich die Proben ausprobieren und euch dann wieder berichten. Ich bin schon sehr neugierig!


Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

THEMA: Tips für ein gelungenes Whisky-Tasting - die 10 besten Formate und was ihr dabei beachten solltet

TASTING NOTES: Ben Bracken 40 - gefärbt, gefiltert und bieder.

Warum "Blend" ein gefährliches Wort ist und was man darüber wissen sollte - Teil 1.

Hier stinkt was: Die Schattenseiten des Irischen Whiskey-Wunders

Lost Distilleries: Elizabeth Harvie and the Paisley Connection. Schluss

Whisky-Fair Limburg: Exclusive Interview with Whisky-Collector Diego Sandrin, Italy