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Es werden Posts vom Juli, 2017 angezeigt.

Lost Distilleries of Crieff. Teil III: Pittentian

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Die Pittentian Distillery befand sich nur wenige Kilometer vom Zentrum von Crieff entfernt und  war eine kleine Farmbrennerei. Ihren Besitzern ging bereits bei der ersten Krise 1819 der Atem aus. Doch das Brennerei-Gebäude ist noch immer erhalten, und heute  können sich die Touristen an der ländlichen Schönheit dieser alten Farm erfreuen. Die ehemalige Brennerei  wurde vor wenigen Jahren zum luxuriösen Ferienhaus umgebaut.  Einst eine Brennerei, heute ein Ferienhaus: Pittentian Distillery Die Spuren, die die Pittentian Distillery - oder auch Pitentean Distillery - in offiziellen Dokumenten hinterlassen hat, sind zwar gering, aber interessant, und sie tragen mit dazu bei, dass wir uns ein umfassendes Bild über die Entwicklung der Whisky-Brennerei im frühen 19. Jahrhundert in Perthshire machen können. Schauen wir uns die Brennerei also etwas genauer an. In der bereits an anderer Stelle zitierten "History of Crieff" von Porteous (1912) findet sich der Hinweis, dass s

Ardbeg Day and Berlin Night - Impressions from a great week-end

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Der Ardbeg Day hat inzwischen in den Herzen der deutschen Ardbeg-Fans einen besonderen Platz gefunden, denn die jährliche Sonderabfüllung wird an diesem Tag immer mit einem großen Spektakel gefeiert. In diesem Jahr fand die Party in Berlin statt, und für mich war sie besonders lang. Denn mein Ardbeg Day fing bereits am Abend vorher an. Auf den Ardbeg Day freue ich mich immer besonders, weil an diesem Tag immer die neue Sonderausgabe vorgestellt wird, und der Ardbeg fließt bei der Gelegenheit naturgemäß auch in  Strömen. Doch in diesem Jahr musste ich zunächst einmal jede Menge Glenmorangie trinken. Was allerdings keine Strafe war, sondern im Gegenteil, es war das i-Tüpfelchen auf dem Sahnehäubchen. Und ich bin eigens dazu einen Tag früher nach Berlin gereist.  Berliner Vorabendprogramm Am Vorabend gab es nämlich ein ganz besonderes Tasting, das die Berliner Ardbeg Embassy  in Zusammenarbeit mit der Marketingabteilung von LVHM und dem Direktor für Whisky-Destillation un

Ardbeg Kelpie - was Bill Lumsden dazu sagt.

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Über den Kelpie wurde in den letzten Wochen schon alles gesagt - oder vielleicht doch nicht? Hier ist endlich mein Interview mit dem Meister selbst, Dr. Bill Lumsden, Chef-Nase von Ardbeg und Glenmorangie. Denn der war extra nach Berlin gekommen. Großer Auftritt in Berlin: Der Kelpie wird vorgestellt Gibt es unter den Ardbeg-Fans noch jemanden, der Dr. Bill nicht kennt? - Wahrscheinlich nicht, denn Bill  gehört zu jener Sorte Menschen, die andere begeistern können und Eindruck hinterlassen. Und außerdem ist der "Director of Distilling and Whisky Creation", wie Dr. Bill Lumsden mit offiziellem Titel heißt, seit Jahren maßgeblich verantwortlich für das, was bei Ardbeg in die Flasche kommt. In diesem Jahr hat Bill sich wieder die Zeit genommen, zum Ardbeg Day nach Deutschland zu kommen. Oder vielleicht hat er sich auch die Zeit nehmen müssen, denn zwei der Damen aus seinem Team machen gerade Baby-Pause, und da muss der Chef mal wieder selber ran ;-) aber das bleibt unte

Lost Distilleries of Crief. Teil II: Mr and Mrs Halley, Coldwells

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Die Coldwells Distillery erhielt ihr Wasser aus jener kalten Quelle, nach der sie benannt war: Coldwells. Diese Wasserquelle versorgte die halbe Stadt. Kein Wunder, dass das Wasser von Coldwells irgendwann knapp wurde. Die Besitzer der Brennerei hatten jedoch ganz andere Sorgen, und Mr und Mrs Halley beschäftigten fast zwei Jahrzehnte lang immer wieder die Gerichtshöfe des Landes. Coldwells Distillery. Karte 1822, National Library of Scotland Coldwells - die kalten Quellen Die Coldwells Distillery ist eine von drei Brennereien, die nachweislich bereits 1812 in Crieff aktiv waren. Der Standort der Coldwells Distillery am nördlichen Ende der Stadt  läßt sich auch heute noch ziemlich  genau bestimmen: Sie ist auf der Karte von Woods von 1822 vermerkt . Ebenso wie Balnakittoch ist Coldwells im Stadtplan von 1820 eingezeichnet. Sie lag direkt an der Quelle, von der fast ganz Crieff ihr Wasser erhielt. Ohne Wasser kein Whisky Da Wasser für die Destillation ein wichtige

Lost Distilleries of Crieff. Teil I: Balnakettoch, David Porteous & Son

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Barnakitto, oder auch Balnakettoch,  war eine der ältesten Brennereien in Crieff, und zeichnet sich vor allem durch eine unglaublich flexible Schreibweise ihres Namens aus. Nach Angaben des Chronisten A. Porteous von 1912 bestand diese Brennerei bereits 1792, und wurde von dem Brauerei-Besitzer David Porteous betrieben. Bis heute hat der Name Porteous in Crieff einen bedeutsamen Klang. Ausschnitt aus dem Stadtplan von Crieff, 1820 Eine Karte von Crieff von 1820 verrät uns sogar, wo sich diese Brennerei befand: im sogenannten West-End der Stadt, direkt an der Straße nach Comrie, und in unmittelbarer Nähe zu Brauerei und Wohnhaus des Besitzers ( links oben, diesmal unter dem Namen Badenkittoch ). Die frühen Brennereien waren mitunter auch ein beliebter Anlaufpunkt am Wochenende und bei Reisenden, und vielleicht hat hier so manche fröhliche Seele noch einen letzten Abschiedstrunk zu sich genommen, oder sich bei der Heimkehr erst einmal mit einem Schlückchen Lebenswass

Lost Distilleries in Crieff: Elizabeth Philips und die Suche nach der wahren Glenturret Distillery.

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Die Geschichte der Glenturret Distillery ist kompliziert und verwirrend, denn es gab bis heute drei verschiedene Brennereien, die diesen Namen trugen. Zehn Jahre lang war eine Frau, Elizabeth Philips, die stolze Besitzerin der Glenturret Distillery bei Crieff. Doch welche der drei Glenturrets gehörte Elizabeth - und wo befand sich ihre Brennerei? Meine Spurensuche führt mich diesmal tief in die Ursprünge der Whisky-Brennereien von Crieff hinein... Crieff, 1820, National Library of Scotland Als ich mit meiner Recherche über Elizabeth Philips und der Glenturret Brennerei begonnen habe, war ich recht zuversichtlich. Ein paar Klicks im Internet sollten doch wohl reichen, um mir die nötigen Informationen zu liefern. Schließlich sammeln Whisky-Fans, Whisky-Blogger und Whisky-Autoren seit über zwei Jahrzehnten akribisch alle möglichen Informationen über bestehende und vergangene Brennereien in Schottland und türmen sie zu wahren Daten-Bergen im Internet an. Doch wenn es um die

Lost Distilleries in Crieff. Teil V: House of Burn

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Der House of Burn Distillery war nur ein kurzes Leuchten beschieden, und ihre Produktionsdaten sind rasch zusammen gefasst.  Betrieben wurde sie zwischen 1823 und 1826 von Andrew M'Ara, einem Händler aus Crieff, sowie William Stirling aus House of Burn. Doch wo hat sich ihre Brennerei befunden? Und warum wurde sie schon nach nur drei Jahren wieder aufgegeben? Karte 1862, National Library of Scotland Die Namen sind wenig suchmaschinenfreundlich, und zunächst finde ich nichts außer Aa's und of's und jede Menge brennende Häuser. Aber dann stoße ich doch auf die gesuchten Informationen. Die Brennerei befand sich ungefähr auf halber Strecke zwischen Comrie und Crieff, in der Grafschaft Monzievaird, un ihre Lage wird als unmittelbar unterhalb der Farm "Quoig Park" beschrieben, die sich auf der Nordseite der Turnpike Road befand und damals von Alexander und P. M'Owan bewirtschaftet wurde, und die mit der Brennerei über einen guten Weg verbunden war (