Adventskalender: Slyrs vom Schliersee


Einer der bekanntesten deutschen Whiskys ist Slyrs. Schon 1999 hatte der gelernte Brennmeister Florian Stetter von der Brennerei Lantenhammer die Idee, einen bayrischen Whisky zu erschaffen. Zunächst wurde mit klassischen Obstbrennblasen gebrannt. 2003 hat sich Florian Stetter dann seinen Traum erfüllt und die neue Brennerei Slyrs am Schliersee gegründet. 


Der Whisky hat sich seither gut am Markt behaupten können und im Jahr 2010 wurde die Brennerei bereits erweitert. Die Produktionskapazität beträgt  ca. 60.000 Flaschen jährlich, das Produktionsmaximum ist derzeit noch nicht ganz erreicht.

Seit 2002 erscheint jedes Jahr ein dreijähriger Whisky als Vintage-Abfüllung. 2015 wird es dann endlich so weit sein, dass erstmalig ein zwölfjähriger angeboten werden kann. Ich bin schon sehr gespannt...

Bei youtube findet sich seit kurzem ein Video über die Brennerei, das recht informativ ist. Leider hat die Marketing-Abteilung in die Vollen gegriffen und kein Heimat-Klischee ausgelassen.  Aber wer weiß, vielleicht überfällt den ein oder anderen Bayer nach zuviel Whisky-Genuss ja tatsächlich auch die Lust zu jodeln...



Richtig gut gefällt mir hingegen dieses Sony-Werbe-Video mit dem Brennmeister von Slyrs, Hans Kemenater. Denn deutscher Whisky hat keine Tradition, sondern ist modern und zeitgemäß.



Meine Tasting-Notes:

 

Slyrs, Vintage 2010, 3 Jahre, 43%vol., ohne Farbzusatz, nicht kühlfiltriert


Farbe:
blasses gold

Aroma:
Malz und Vanille sind sofort da, sehr fruchtig und frisch, etwas Limette, Honigmelone, Karamell. Angenehm mild. Unterschwellig eine dunkle, metallische Note. Noch nicht ganz ausbalanciert.

Geschmack:
Weniger fruchtig als erwartet,  floral und grasig, leicht ölig.  Deutliche Schärfe.

Nachklang:
Eher kurz, sehr trocken.


Mein Tip:
Ein Vergleich der verschiedenen  Vintage-Abfüllungen kann durchaus sehr reizvoll sein und die Entwicklung der Brennerei aufzeigen. Wer jodeln kann, kommt an diesem Whisky nicht vorbei.


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